Die Wagner & Co. Solartechnik GmbH hat beim Amtsgericht Marburg einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Dies sei der anhaltenden Krise in der deutschen Solarindustrie geschuldet. „Leider hat sich der Markt für Solarstrom- und –heizsysteme in den vergangenen Monaten nicht so positiv entwickelt, wie wir dies in unserem Sanierungskonzept angenommen hatten. Angesichts anhaltender Verluste konnte deshalb jetzt die weitere Finanzierung unseres Geschäftsbetriebs auf Basis der bestehenden Strukturen nicht mehr sichergestellt werden“, teilte die Geschäftsführung von Wagner Solar mit. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter sei Jan Markus Plathner von der Kanzlei Brinkmann & Partner bestimmt worden. Der Geschäftsbetrieb laufe zunächst weiter.
Die Belegschaft von Wagner Solar sei am Mittwoch über die aktuelle Situation informiert worden. Die Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes sei bereits beantragt worden. Bis Ende Juni seien damit die Lohn- und Gehaltszahlungen der 150 Mitarbeiter am Standort Colbe gesichert, teilte das Photovoltaik-Unternehmen weiter mit. Der vorläufige Insolvenzverwalter habe sich zudem bereits ein Bild vor Ort gemacht. „Die Rahmenbedingungen für eine dauerhafte Betriebsfortführung sind äußerst schwierig. Aber mit Blick auf die Produktpalette und die in der Vergangenheit bewiesene Leistungsfähigkeit von Wagner Solar gibt es auch gute Argumente, mit denen wir Geldgeber und potenzielle Investoren überzeugen können“, erklärte Plathner. Ziel sei es soviele Arbeitsplätze wie möglich zu retten.
Wagner Solar kämpft bereits sei 2012 – wie viele deutsche Photovoltaik-Unternehmen – mit der rückläufigen Marktentwicklung. Es seien in der Folge bereits mehrere Sanierungsschritte unternommen worden. Dabei sei auch die Zahl der Mitarbeiter bereits reduziert worden. Erst im Dezember 2013 sei angesichts der anhaltenden Verluste ein neues Sanierungskonzept erarbeitet worden. Die darin festgehaltenen Parameter für die positive Fortführungsprognose seien jedoch durch die Marktentwicklung der vergangenen Monate und die tiefgreifende Verunsicherung wegen der politischen Rahmenbedingungen für die Photovoltaik konterkariert worden, teilte Wagner Solar weiter mit. Das Insolvenzverfahren solle nun die Möglichkeit für einen Neustart bieten. Dabei gehe es darum, dass Unternehmen finanziell und strukturell neu aufzustellen. (Sandra Enkhardt)
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