EuPD Research: Kohleausstieg verunsichert Endkunden – Politik muss Klarheit schaffen

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Seit Februar steht der Entschluss, bis spätestens 2038 aus der Kohleverstromung in Deutschland auszusteigen. Zumindest ist dies die Empfehlung der Kohlekommission, die in den kommenden Wochen und Monaten auf gesetzliche Grundlagen gestellt werden soll. Dies könnte wichtig sein, um bei den Menschen Klarheit zu schaffen. Denn nach einer Umfrage von EuPD Research unter 500 Hausbesitzern herrscht bisher eher Verunsicherung, gerade wenn es um die zu erwarteten Folgen geht.

Etwa 42 Prozent rechnen mit einem wesentlichen Anstieg der Strompreise, wie EuPD Research veröffentlichte. Immerhin werden nach derzeitigen Plänen bis 2018 rund 50 Prozent der Stromerzeugungskapazitäten (Stand 2018) abgeschaltet werden. Jeweils rund ein Drittel der befragten Hausbesitzer geht demnach davon aus, dass durch einen Kohleausstieg der Ausbau der Erneuerbaren stimuliert, die Arbeitslosigkeit in den Kohleregionen steigen und die Klimaziele erreichten werden. Dahinter folgen Befürchtungen, dass es vermehrt zu Insolvenzen bei Kraftwerksbetreibern sowie mehr Stromausfällen kommen werde. Immerhin 20 Prozent der Befragten konnten EuPD Research zufolge jedoch gar keine Einschätzung abgeben, welche Folgen sie vom Kohleausstieg erwarten.

„Die Unsicherheit beim Endkunden ist verständlich und ein klares Signal an die Bundesregierung und sämtliche Marktakteure Transparenz zu schaffen“, erklärt Martin Ammon, Leiter Energiewirtschaft bei EuPD Research. „Es bedarf einer klaren Kommunikation, was genau der Ausstieg gesamtgesellschaftlich, aber auch für jeden Einzelnen bedeutet, um für Verständnis beim Endkunden zu werben.“ Nur so sei es langfristig auch möglich, die Energiewende ganzheitlich umzusetzen, so Ammon weiter.

Altmaier nimmt Konsultationen mit europäischen Nachbarn auf

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) nahm am Montag die Konsultationen zum Kohleausstieg mit den europäischen Energieministern auf. „Der Kreis der Stromnachbarn umfasst Belgien, die Niederlande, Luxemburg, Frankreich, Österreich, die Schweiz, Norwegen, Schweden, Dänemark, Polen und die tschechische Republik sowie die EU-Kommission und dient der engeren Zusammenarbeit und Koordinierung im Bereich Versorgungssicherheit und Strommarkt“, hieß es aus seinem Ministerium. Altmaier versprach, dass Deutschland beim Kohleausstieg keine Alleingänge plane und sich eng mit den Nachbarn abstimme. „Wir sind in guter Gesellschaft: neun unserer elf Stromnachbarn haben ähnliche Pläne für einen Kohleausstieg oder sind bereits ausgestiegen“, sagte er. Altmaier verwies darauf, dass mit der Empfehlung der Kohlekommission zwei Drittel der europäischen Kohleverstromung vom Markt verschwinden würden. Es gehe darum, eine sichere und bezahlbare Stromversorgung auch in Zukunft zu gewährleisten.

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