Sunman will bald Recycling-Partnerschaft für seine glasfreien GFK-Module verkünden

glasfreie Module Stadthalle Waldkirch

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Der chinesische Photovoltaik-Hersteller Sunman hatte in dieser Woche die Realisierung seines ersten Projekts mit seinen glasfreien Solarmodulen in Deutschland verkündet. Für die Stadtwerke Waldkirch sei eine 245 Kilowatt-Anlage auf dem Dach installiert worden. Dabei sind die mit glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) statt Glas ausgestatteten Module verwendet worden. Einem findigen Leser fiel auf, dass die Lokalzeitung vor Ort ein anderes Bild als wir veröffentlicht hat. Auf Nachfrage von pv magazine stellte sich heraus, dass das mitgelieferte Bild in der Tat aus der Schweiz stammt. Dort sind die Module zu sehen, die nur rund zwei Millimeter dick sind und sich mit einer Gesamtlast von 3,5 Kilogramm pro Quadratmeter auf das Dach bringen lassen.

Im Fall der ersten Anlage in Deutschland sind allerdings Solarmodule mit Rahmen installiert worden. „Im Falle der Stadtwerke Waldkirch konnte nicht geklebt werden, da es sich um ein Titanzinkdach handelt, welches diese Montageart, schon von der Geometrie, nicht erlaubt“, sagt Matthias Schoft, Vertreter von Sunman in Europa, auf Nachfrage von pv magazine. Diese Module wiegen dann 4,5 statt 3,5 Kilogramm pro Quadratmeter. Der Gewichtsvorteil gegenüber den herkömmlichen kristallinen Solarmodulen bleibe also bestehen. „Die ‚eArche‘-Module sind jedoch neben den Versionen zum Verkleben auch mit einem 35 Millimeter Alu-Rahmen erhältlich und wurden mit einem zugelassenen leichten Montagesystem einer deutschen Firma geklemmt montiert“, so Schoft weiter.

Eine andere Frage, die nach dem Bericht vermehrt aufkam, war jene nach dem Recycling der Module. „Sunman kümmere sich auch darum. Innerhalb der kommenden zwölf Monate werde man eine entsprechende Partnerschaft verkünden“, erklärte Schoft weiter. Er sehe kein Problem im Recycling des glasfaserverstärkten Kunststoffs. Es gebe genügend Firmen weltweit und in Europa, die in diesem Feld aktiv seien. Derzeit suche Sunman nach dem geeigneten Partner, um ein 100 prozentiges Recycling und die Weiternutzung der Materialien sicherzustellen. „In der Zeit bis dahin wird Sunman, sofern der unerwartete Fall eintreten wird, dass Module recycelt werden müssen, die Module zurücknehmen und an ein professionelles Unternehmen zum Recycling übergeben“, sagte Schoft.

Der chinesische Photovoltaik-Hersteller gibt für seine Module nach eigenen Angaben eine Produktgarantie von zehn Jahren und eine Leistungsgarantie von 25 Jahren. Die geflashten Wirkungsgrade der Module lägen um die 18 Prozent und seien mit herkömmlichen Glas-Glas-Modulen vergleichbar, so Schoft. In der Schweiz installiere Sunman seit rund 1,5 Jahren Photovoltaik-Anlagen mit seinen Modulen. Dabei zeige sich, dass die Erträge bei bis zu 1100 Kilowattstunden pro Kilowattpeak lägen und dies obwohl die Photovoltaik-Anlagen nicht aufgeständert auf dem Dach montiert, sondern eben direkt auf dem Dach verklebt seien. Aufgrund des fehlenden Glases auf der Vorderseite sei mit leicht höheren Erträgen als bei Glas-Glas-Modulen zu rechnen.

In die EU-Länder bringt Sunman sein Modul erst jetzt, da es sich zuvor wegen der bis September 2018 bestehenden Anti-Dumping- und Anti-Subventionsmaßnahmen für kristalline Photovoltaik-Produkte nicht gelohnt habe. Als recht junges Unternehmen hatte Sunman keine Vereinbarung über einen Mindestimportpreis erhalten, sondern hätte Zölle von rund 60 Prozent zahlen müssen, wie Schoft erklärt. Dies sei nicht wirtschaftlich darstellbar gewesen und habe das Unternehmen in Europa zunächst ausgebremst. Die Module werden in einem Komplex, dass der Gründerfamilie um Zhengrong Shi gehört, in China produziert. Die momentane Jahreskapazität liegt Schoft zufolge bei rund 100 Megawatt, könnte aber auch schnell erhöht werden.

Für Europa sieht Sunman drei potenziell wichtige Anwendungsfelder für seine GFK-Solarmodule. Die erste seien BIPV-Anwendungen, also sowohl die Nachrüstung auf Dächern, bei denen Gewichtsprobleme bei herkömmlichen Modulen bestehen, sowie in Fassaden, sagt Schoft. Der zweite Bereich sei der Einsatz in Fahrzeugen wie Booten oder Caravans und drittens sei geplant, de Module als Baumaterialien zu etablieren. Aufgrund ihrer geringen Dicke könnten sie auch als Dachziegel oder Sandwich-Elemente verbaut werden, so der EU Representive von Sunman.

Wann die ultraleichten Module wirklich das erst mal in Deutschland zum Einsatz kommen, konnte Schoft noch nicht sagen. Derzeit liefen aber mehrere vielversprechende Gespräche mit potenziellen Kunden.

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