Sunman bringt glasfreie Photovoltaik-Module auf den europäischen Markt

glasfreie Module Stadthalle Waldkirch

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Die Stadtwerke Waldkirch haben im Februar auf dem Dach der Stadthalle eine Photovoltaik-Anlage mit 245 Kilowatt Nennleistung in Betrieb genommen. Das Besondere an der Anlage sind die glasfreien kristallinen Module von Sunman, die der chinesische Photovoltaik-Hersteller jetzt auf den europäischen Markt bringt: Dank der Verwendung von glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) statt Glas sorgen sie den Stadtwerken zufolge bei gleicher Leistung nur für vier Kilogramm pro Quadratmeter zusätzliche Last auf dem Dach. Wie die Stadtwerke weiter mitteilen, sei die Nutzung der Dachfläche für eine Photovoltaik-Anlage bereits seit 2011 geplant gewesen. Die Unterkonstuktion habe es aus statischen Gründen jedoch nicht erlaubt, herkömmliche Solarmodule mit einer zusätzlichen Auflast von mindestens 15 Kilogramm pro Quadratmeter auf das Titanzinkdach zu montieren.

Wie Sunman erläutert, entsteht das geringe Gewicht der Photovoltaik-Module durch den Einsatz patentierter Kompositmaterialien, welche die Glasscheibe auf der Frontseite herkömmlicher Solarmodule ersetzen. Das gesamte Modul sei dadurch nur rund zwei Millimeter dick und lasse sich mit einer Gesamtlast von dreieinhalb bis fünf Kilogramm pro Quadratmeter auf das Dach bringen – oft durch Verkleben. Die Module seien zwar dünner und leichter als übliche Modelle mit Glas, hätten aber die gleiche Witterungsbeständigkeit und Leistung wie Standardmodule mit kristallinen Siliziumzellen. Sunman zufolge werden die Module zusätzlich zu den Schutzschichten auf der Vorder- und der Rückseite auf beiden Seiten der Solarzellen mit mehreren Schichten wasserdichtem Polymerverbundwerkstoffen laminiert. Der Wirkungsgrad liege bei rund 18 Prozent.

Wie Sunman unter Berufung auf eine Studie des Fraunhofer-Instituts für Windenergie und Energiesystemtechnik IWES mitteilt, gibt es in der Europäischen Union Flachdächer auf Nichtwohngebäuden mit einer Fläche von etwa 360 Millionen Quadratmetern. Sunman geht davon aus, dass rund 60 Prozent dieser Industriedächer herkömmliche Solarmodule mit einem Gewicht von 15 bis 20 Kilogramm pro Quadratmeter nicht dauerhaft tragen können. Je leichter Solarmodule seien, desto größer sei die Chance, Photovoltaik-Module flächendeckend zu installieren. „Somit können alle Industrie- und Gewerbebetriebe ihre Dächer mit Solarmodulen ausstatten und einen Großteil ihres Strombedarfs mit Sonnenenergie selbst decken“, sagt Zhengrong Shi, Solarpionier und Gründer von Sunman. Er war Gründer von Suntech, das 2012 zum größten Modulhersteller weltweit aufstieg, anschließend aber in finanzielle Schwierigkeiten geriet und schließlich 2014 von Shunfeng übernommen wurde. Bis August 2012 war Shi Vorstandschef des chinesischen Photovoltaik-Unternehmens.

Sunman habe die glasfreien Module bereits in Asien, Australien und den USA erfolgreich eingeführt. Jetzt bringe das Unternehmen die Module in ganz Europa auf den Markt, hieß es weiter.

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