Der Landesverband Erneuerbare Energien (LEE) NRW fordert mehr Engagement beim Ausbau der Photovoltaik und Windkraft. Die Vereinigung hat ausgerechnet, dass Deutschland jährlich jeweils 4,3 Gigawatt neue Windparks und Photovoltaik-Anlagen installieren müsste, will es seine Erneuerbaren- und Klimaziele 2030 erreichen. Der Beitrag von Nordrhein-Westfalen dazu müsste bei 900 Megawatt Photovoltaik und 700 Megawatt Windkraft pro Jahr liegen. Davon ist das Bundesland aber weiter entfernt.
Bei der Photovoltaik verzeichnete Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr zwar einen großen Zuwachs. So seien 12.100 neue Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt 285 Megawatt ans Netz gegangen, davon waren sechs Freiflächenanlagen mit 3,7 Megawatt Gesamtleistung. Der Zubau liege zwar knapp 100 Megawatt höher als 2017, dennoch sei dies nicht mal ein Drittel der benötigten neu installierten Leistung. Insgesamt sind dem LEE NRW zufolge in dem Bundesland bis Ende 2018 insgesamt 264.000 Photovoltaik-Anlagen mit 4900 Megawatt installiert gewesen.
Die Zahl der Arbeitsplätze in der Photovoltaik-Branche in Nordrhein-Westfalen bezifferte der Landesverband mit 5440. Bundesweit gebe es in der Solarwirtschaft 35.800 direkt und indirekt Beschäftigte. Doch nicht nur der Photovoltaik-Ausbau hängt zurück – auch die Windkraft ist 2018 aufgrund politischer und rechtlicher Unsicherheiten eingebrochen. So sei der Zubau um 60 Prozent auf insgesamt 342 Megawatt zurückgegangen, heißt es beim LEE NRW. Auch bei Wasserkraft und Bioenergie habe es im vergangenen Jahr kaum Zuwächse gegeben.
„Statt sich weiter in Widersprüchen zu verstricken, muss die Landesregierung konkrete Maßnahmen für den Ausbau der Erneuerbaren ergreifen“, forderte daher Reiner Priggen, Vorsitzender des LEE NRW. Er war auch Mitglied der Kohlekommission. Angesichts der dort zugesagten Strukturhilfen für die betroffenen Bundesländer in Milliardenhöhe forderte er von der Landesregierung eine zukunftsgerichtete Energiepolitik auf Basis erneuerbarer Energien und nicht einfach ein Umsatteln von Kohle zu Gas. Positiv sei in diesem Zusammenhang die Solar-Initiative zu bewerten, wonach künftig landeseigene Gebäude mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet werden sollen. Zugleich wünscht sich der LEE NRW jedoch auch weitere Wachstumsimpulse von der Landesregierung.
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Die Forderung des LEE NRW ist uneingeschränkt zu unterstützen und die erforderliche Zubau zum Erreichen der Energiewende muss dringend thematisiert werden.
Allerdings empfehle ich, den hier festgestellten Wert durch die Redaktion zu hinterfragen.
Wir produzieren derzeit etwa 230 TWh Strom aus Braun-und Steinkohle und gut 70 TWh aus Kernkraft.
Nehmen wir an, wir müssen 300 TWh durch Alternative ersetzen (und 2030 ist auch ein anzustrebender Zeitraum), dann bedeutet das, das man theoretich 30 GWp++ (ohne Jahreszeitliche Schwankungen) pro Jahr zubauen muss und nicht 4.
Wenn dann noch ein nennenswerter Umstieg auf Elektromobilität kommt, dann brauchen wir weitere 100TWh Strom..
Die 4GWp vermitteln das Problem nicht wirklich. Ich rege an, das zu überprüfen und auch zu thematisieren.
Das schlimme daran ist, dass die Politik überhaupt kein Konzept hat und die Erneuerbaren ausbremst.
Stimmt., wir laufen wir in eine offfensichtlich Falle, zu der kein Politiker sich veantwortlich erklären wird.
Uffpasse, am Ende wird der Verbraucher an der Verläängerung vo AKW und Kohlekraftwerken schuld sein!
Thomas