Der Vorstand hat für die Einzelgesellschaft Solarworld AG am Dienstag einen Verlust in Höhe der Hälfte des Grundkapitals angezeigt. Das Eigenkapital sei für das Geschäftsjahr 2016 für die Einzelgesellschaft durch einen Verlust nach Steuern von 28,2 Millionen Euro auf 2,6 Millionen Euro zum Jahresende 2016 gesunken, hieß es in der aktienrechtlich vorgeschriebenen Anzeige. "Die Kosten für die eingeleiteten Maßnahmen zur Fokussierung lasten maßgeblich auf der Muttergesellschaft des Konzerns", erklärte Philipp Koecke, Finanzvorstand der Solarworld AG. „Im Abschluss nach Handelsgesetzbuch (HGB) hatten wir deswegen einen Verlust und einen starken Rückgang des Eigenkapitals der Muttergesellschaft Solarworld AG.“ Das Eigenkapital inklusive aller Einzelgesellschaften bezifferte der Photovoltaik-Hersteller zum 31. Dezember 2016 in der aktienrechtlichen Meldung mit 120,5 Millionen Euro, was einer Eigenkapitalquote von 18 Prozent entspreche.
Insbesondere Rückstellungen und Wertberichtigungen, die mit den eingeleiteten Fokussierungs- und Kostensenkungsmaßnahmen zusammenhingen, seien für den Verlust der Einzelgesellschaft verantwortlich. Die Maßnahmen sehen unter anderem den Ausstieg aus der Produktion multi-kristalliner Photovoltaik-Produkte sowie der Bündelung der Zellfertigung in Arnstadt sowie der Wafer- und Modulfertigung in Freiberg vor. Insgesamt will Solarworld mit den Maßnahmen seine Ertragskraft und Wettbewerbsfähigkeit stärken. "Die Fokussierungsmaßnahmen laufen planmäßig und wir halten an unseren Zielen für 2017 fest", so Finanzvorstand Koecke weiter. Mit der Verlustanzeige ist ebenso die Einberufung einer Hauptversammlung verbunden, für die zunächst noch kein Termin genannt wurde.
Solarworld bestätigte zugleich seine im Februar vorab gemeldeten vorläufigen Geschäftszahlen für 2016 sowie die Prognose für 2017. Demnach erhöhte sich der Umsatz um fünf Prozent auf 803 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) war mit -26 Millionen Euro und der Verlust vor Zinsen und Steuern bei 99 Millionen Euro ermittelt worden. Für das laufende Jahr geht der deutsche Photovoltaik-Hersteller von einem weiter umkämpften Markt aus. Wenn „keine außergewöhnlichen Preisrückgänge“ eintreten, werde mit einer Verbesserung des EBIT gerechnet, allerdings weiterhin mit einem Verlust, hieß es im Februar. Seinen Absatz will Solarworld in diesem Jahr weiter steigern. Der Umsatz wird allerdings auf einem ähnlichen Niveau wie 2016 erwartet. Die offizielle Präsentation der Zahlen wird – wie geplant – am 29. März erfolgen. (Sandra Enkhardt)
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