Nach Angaben der EU-Statistikbehörde Eurostat stieg der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttoendenergieverbrauch 2017 um ein halbes Prozent auf 17,5 Prozent. Bis 2020 soll der Anteil EU-weit zwanzig Prozent betragen. Sollte diese Marke verfehlt werden, sind die verantwortlichen Staaten schnell ausgemacht: Länder wie die Niederlande, Frankreich, Großbritannien, Irland, Luxemburg, Polen und Belgien liegen sehr weit hinter ihren Erneuerbare-Energien-Zielen zurück. Das geht aus den Zahlen von Eurostat hervor. Auch Deutschland muss deutlich mehr tun, um den vereinbarten Beitrag zu leisten. Die Ziele der einzelnen Länder unterscheiden sich voneinander, abhängig vom jeweiligen Ausgangspunkt sowie dem Erneuerbare-Potenzial und der wirtschaftlichen Stärke.
Elf Mitgliedsstaaten haben ihr Ziel für 2020 schon heute erfüllt. Spitzenreiter Schweden deckt bereits 54,5 Prozent seines gesamten Endenergieverbrauchs aus regenerativen Quellen, Finnland 42 Prozent und Lettland 39 Prozent. In Luxemburg beträgt der Anteil dagegen gerade einmal 6,4 Prozent, in den Niederlanden 6,6 Prozent und in Malta 7,2 Prozent. Deutschland liegt mit einem Anteil von 15,5 Prozent im unteren Mittelfeld. Bis 2020 muss die Bundesrepublik 18 Prozent erreichen.
„Angesichts der Tatsache, dass 11 der noch 28 EU-Mitgliedstaaten ihre 2020-Ziele in 2017 bereits erreicht hatten, ist es um so erschreckender, dass hierzulande wenig Anstrengungen unternommen werden, den Zubau Erneuerbarer deutlich zu beschleunigen – vor allem auch in den bisher vernachlässigten Sektoren Wärme und Verkehr“, kommentiert Rainer Hinrichs-Rahlwes, europapolitischer Sprecher im Vorstand des Bundesverbands Erneuerbare Energien (BEE). Der Verband fordert von der EU-Kommission die Einleitung eines Vertragsverletzungsverfahrens gegen Deutschland und weitere Mitgliedsstaaten, die ihre verbindlichen Ziele mit großer Wahrscheinlichkeit nicht erreichen werden (mehr dazu in diesem Artikel).
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