Silicor Materials, Inc. hat den Bau eines Werkes zur Gewinnung von Solarsilizium am Hafen von Grundartangi in Island angekündigt. Es sei die erste große Fertigung von Silizium für die Photovoltaik-Industrie, teilte das kalifornische Unternehmen mit. Die Arion Bank, eine der größten Banken Island, engagiere sich bei der Schuldenfinanzierung. Derzeit liefen auch noch Gespräche mit dem isländischen Präsidenten Olafur Regnar Grimsson und dem Ministerium für Industrie und Innovationen über mögliche Förderungen. Es würden etwa 400 Arbeitsplätze damit entstehen. Während der Bauphase seien es 100 Arbeiter, die beschäftigt würden, hieß es weiter. Das Werk solle eine Kapazität von 16.000 Tonnen pro Jahr haben, die noch auf 19.000 Tonnen erweitert werden könne. Nach der geplanten Fertigstellung der Fertigung im Jahr 2016 rechne Silicor Materials mit Kosten von 9 US-Dollar pro Kilogramm Silizium. Weitere Kostenreduktionen würden angestrebt.
Die Vorstandschefin von Silicor Materials, Theresa Jester, begründete die Wahl des Standorts mit verschiedenen Gründen. Island verfüge über eine sehr gute Infrastruktur und qualifizierte Arbeiter. Das Land biete günstige erneuerbare Energie, die Silicor Materials auch für die Produktion des Siliziums einsetzen könne. Außerdem gehöre Island zu den führenden Aluminium-Herstellern. Silicor Materials habe zudem bereits mit verschiedenen Photovoltaik-Herstellern Absichtserklärungen über die Lieferung des Siliziums abgeschlossen. Bis Ende des Jahres sollen Verträge für die komplette Produktionsmenge unter Dach und Fach sein, so die Erwartungen. Den Baustart für das Werk strebe das US-Unternehmen noch für dieses Jahr an.
Anfang der Woche kündigten der deutsche Konzern Evonik und eine Tochterfirma von GCL-Poly den Bau eines Silizium-Werks in China an. Es soll ebenfalls 2016 die Produktion aufnehmen. (Sandra Enkhardt)
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