„Ich will, dass ihr handelt, als würde euer Haus brennen, denn das tut es“, so die 16 jährige Greta Thunberg auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. Sie rief dazu auf, den Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen wie CO2 so schnell wie möglich zu stoppen. „Ich will, dass Ihr in Panik geratet, dass Ihr die Angst spürt, die ich jeden Tag spüre“. (https://www.tagesschau.de/ausland/thunberg-101.html)
„Die Lösung ist so einfach, dass ein kleines Kind sie verstehen kann: Wir müssen den Ausstoß von Treibhausgasen stoppen.“ (https://youtu.be/M7dVF9xylaw?t=148)
Es ist schon toll, wie einfach und richtig Greta Thunberg die Lösung beschreibt, die diese durch die fossile/atomare Weltwirtschaft reich gewordenen aber gleichzeitig ökologisch blinden Entscheidungsträger in Davos einfach nicht sehen können oder wollen.
Auch im Beschluss der Kohlekommission, die lediglich eine Empfehlung an die Bundesregierung darstellt, ist nichts zu sehen von dieser Dringlichkeit und den einfachen Lösungsstrategien zur Rettung des schon viel zu hoch aufgeheizten Planeten. Erst 2038 soll das letzte Kohlekraftwerk geschlossen werden. Ungeheure Mengen an Klimagasemissionen werden bis dahin weiter aus deutschen Kohlekraftwerken in die schon heute überlastete Atmosphäre ausgestoßen und das nur, weil die verschiedenen Bundesregierungen unter Kanzlerin Merkel den einst erfolgreichen Ausbau der erneuerbare Energien in Deutschland massiv ausgebremst haben. 2030 sollen immer noch die Hälfte der jetzigen Kohlekraftwerke dazu beitragen das Klima weiter zerstören. (https://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/bab/bab-4517.html)
Längst könnten die Kohlekraftwerke ohne Versorgungssicherheitsprobleme in Deutschland abgeschaltet sein, wenn es nur den politischen Willen und entsprechende Beschlüsse dazu in den letzten Jahren gegeben hätte. Der Beschluss der Kohlekommission, sofern er denn von der Bundesregierung übernommen wird, wird aber wie bisher nur dazu führen, dass die unflexiblen Kohlekraftwerke weiter den schnellen Ausbau der erneuerbaren Energien mitsamt ihrer Speichertechnologien blockieren. Zudem werden die Strompreise unnötig lange zu hoch sein. Denn es ist ja genau anders herum als BDI & Co. behaupten. Mit höherem Anteil der Erneuerbaren Energien sinkt der Strompreis, u.a. aufgrund des Wegfalls der hohen Brennstoffkosten. Was längst verschiedene Studien der EU-Kommission, des Ökoinstitutes und der EWG/LUT auch jüngst wieder aufzeigten.
(Kommission: https://eur-lex.europa.eu/legal-content/EN/TXT/?uri=CELEX%3A52016DC0769;
Ökoinstitut: https://www.oeko.de/fileadmin/oekodoc/Stromsystem-II-Regionalisierung-der-erneuerbaren-Stromerzeugung.pdf;
EWG/LUT: http://energywatchgroup.org/wp-content/uploads/2018/12/EWG-LUT_Full-Study_Energy-Transition-Europe.pdf)
Doch BDI & Co haben in einer Stellungnahme mit zweifelhaftem wissenschaftlichem Hintergrund wie immer das Gespenst der Strompreissteigerungen an die Wand gemalt und auch deshalb einen Ausgleich für angebliche steigende Strompreise durchgesetzt. Die Deutsche Welle hatte in einem hervorragend recherchierten Artikel auf die mehr als fragwürdige Rolle des BDI hingewiesen. In der Tat könnte der Kohleausstieg zu steigenden Stromkosten führen, wenn er mit klimaschädlichen Erdgaskraftwerken, statt mit erneuerbaren Energien kompensiert wird. Offensichtlich sieht der BDI genau dies als Kohleausstiegsstrategie, ganz im Sinne seiner potenten Mitgliedsunternehmen aus der Erdgaswirtschaft, deren Tätigkeiten nicht nur klimaschädlich, sondern auch geopolitisch vollkommen verantwortungslos sind. (https://www.dw.com/de/t%C3%A4uschen-industrieverb%C3%A4nde-kohlekommission-und-%C3%B6ffentlichkeit-bdi-dihk-bda-lobbyismus-wirtschaft/a-47233432)
Dass nun 40 Milliarden Euro an Unterstützung in den Strukturwandel der Kohle-Regionen gesteckt werden sollen, ist ein gutes Ergebnis, wenn es denn tatsächlich in klimaschützende Investitionen fließen sollte. Dazu muss ein Umstieg auf 100 Prozent erneuerbare Energien gehören, an Stelle neuer Erdgaskraftwerke. Der schon jahrzehntelang ausbleibende, großflächige Ausbau der Schieneninfrastruktur mit längst überfälligen neuen Schnellbahnstrecken vor allem in den Osten Deutschlands und weiterführend in die von einem ähnlichen Strukturwandel betroffenen Gebiete Polens, des Baltikums und der Ukraine gehört ebenfalls dazu.
Wichtig ist, dass die Gelder für den Strukturwandel auch in das Bildungssystem fließen. Massive Verbesserung der Infrastrukturen und der Ausbildung des Lehrpersonals an Schulen, Hochschulen und in der Erwachsenenbildung. Nur so kann man der Unwissenheit vieler Entscheidungsträger und in weiten Teilen der Bevölkerung entgegengetreten, der Unwissenheit, wie dringend und existenziell die Herausforderungen des Klimawandels sind und, dass 100 Prozent erneuerbare Energien bis 2030 dafür eine unverzichtbare Notwenigkeit darstellen.
Wenn dies alles glaubhaft auf den Weg gebracht wäre, könnte Greta Thunberg ihre Mitschüler und Mitschülerinnen auffordern auch Freitags wieder in die Schule zu gehen. Doch dies eben nicht zu erwarten, u.a. aufgrund des Beschlusses der Kohlekommission. Deshalb ist die Schülerbewegung Fridays For Future als Durchsetzungsmittel weiter dringend notwendig und muss ausgeweitet werden.
Die Bundesregierung könnte natürlich den Beschluss der Kohlekommission als klimapolitisch unzulänglich zurückweisen und endlich Gesetze auf den Weg bringen, die eine Transformation der deutschen Wirtschaft einleiten, deren klare Zielvorgaben eine Nullemissionswirtschaft mit 100 Prozent Erneuerbaren bis 2030 und eine kohlenstoffsenkende Landwirtschaft sind. Andere, wie jüngst die US-Hauptstadt Washington, D.C. tun dies schon, hier wurde sogar ein Gesetz zur Umstellung auf 100 Prozent erneuerbare Energien bis 2032 beschlossen. (https://cleantechnica.com/2018/12/28/100-renewable-energy-bill-passes-in-washington-dc/)
— Der Autor Hans-Josef Fell saß für die Grünen von 1998 bis 2013 im Deutschen Bundestag. Der Energieexperte war im Jahr 2000 Mitautor des EEG. Nun ist er Präsident der Energy Watch Group (EWG). Mehr zu seiner Arbeit finden Sie unter www.hans-josef-fell.de. —
Die Blogbeiträge und Kommentare auf www.pv-magazine.de geben nicht zwangsläufig die Meinung und Haltung der Redaktion und der pv magazine group wieder. Unsere Webseite ist eine offene Plattform für den Austausch der Industrie und Politik. Wenn Sie auch in eigenen Beiträgen Kommentare einreichen wollen, schreiben Sie bitte an redaktion(at)pv-magazine.com
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Zu dem Spruch von Herr Fell „Längst könnten die Kohlekraftwerke ohne Versorgungssicherheitsprobleme in Deutschland abgeschaltet sein“, hier einmal die Zahlen von voriger Woche dazu, die verdeutlichen dass Herr Fell wohl wenig von Fakten hält. Am 24.1. lieferten die Wind- und Solaranlagen in Deutschland , die zur Zeit eine Nennleistung von zusammen rund 100 GW haben , nicht einmal 5 % dieser Leistung in der Tagesspitze , und um 17 Uhr lieferten die Solaranlagen 0 GW ( wie an jedem Tag im Januar und Dezember um diese Uhrzeit ) und die Windanlagen gerade einmal 1,54 GW . Benötigt wurden aber zu diesem Zeitpunkt 73,38 GW , davon lieferten Braunkohlekraftwerke 16,58 GW und Steinkohlekraftwerke 16,79 GW , und Kernkraftwerke lieferten 9,78 GW. ( Quelle Engery- Charts vom Fraunhofer ISE https://www.energy-charts.de/power_de.htm?source=all-sources&year=2019&week=4 ) . Wie Herr Fell die „problemlos“ ersetzen will bleibt sein Geheimnis.
PS:. laut den Zahlen aus dem Bericht der Kohlekommission betrugen die CO2-Emmisionen aus den deutschen Kohlekraftwerken im vergangen Jahr 256 Mio. Tonnen, gerade einmal 0,7 % der weltweiten CO2-Emmisionen.
Der Vollständigkeit halber sollten Sie auch auf Hr. Fell`s Halbsatz eingehen, der nach dem von Ihnen zitierten Zitat folgt: (…) wenn es nur den politischen Willen und entsprechende Beschlüsse dazu in den letzten Jahren gegeben hätte. (…)
Was man Hr. Fell dann fragen sollte ist zunächst einmal, wie viele „letzte“ Jahre er meint. Aber so wie ich seine Veröffentlichungen lese, meint er damit im Prinzip die Zeit der Schwarz-gelben Regierung (ab 2009), also die letzten 10 Jahre. Seitdem systematisch daran gearbeitet wird, den Umstieg auf erneuerbare Energien wo es geht zu erschweren und, so es denn geht, zumindest zu verzögern.
Es ist keine Frage, dass wir im Winterhalbjahr in Deutschland Wetterlagen haben, wo die aktuell installierte Leistung an Windkraft und Solaranlagen nicht die Höchstlast um 82 GW werden decken können. Zieht man Laufwasserkraftwerke und sonstige erneuerbare ab, liegen wir in der von Ihnen zitierten Woche bei „Residuallasten“ von ca. 60 GW und mehr.
Technologien, um in diesen sonnen- und windschwachen Zeiten die Last zu decken, stehen heute bereits mit ausreichendem Reifegrad zur Verfügung (Pumpspeicher, „Power-to-gas“, „Power-to-X“, Batteriespeicher, Gasturbinenkraftwerke, BHKW`s, etc.).
Lediglich sind wir in den letzten Jahren aufgrund fehlender Rahmenbedingungen, die Stromnetze verstopfender Grundlastkraftwerke und nicht zuletzt aufgrund des hohen Stromexportsaldos stehen geblieben, was die Implementierung und Markteinführung dieser Technologien angeht. Es gibt vereinzelt Fortschritte, aber eher trotz der fehlenden Rahmenbedingungen und nicht wegen.
Wie weit die Technologien bereits sind und welche Projekte hier bereits umgesetzt werden, können Sie Mitte März wieder auf der diesjährigen Energy Storage Europe sehen.
https://www.eseexpo.de/
Auch wenn Hr. Fell möglicherweise etwas (zu) optimistisch ist bzgl. seiner Aussage, wären wir also (zumindest technisch) durchaus auch in der Lage, heute bereits einen Großteil der Last auch 24/7 aus Solar und Wind zu bedienen, wären die Weichenstellungen bzgl. Kurz- und Langfristspeicher und Ausbau der erneuerbaren Energien in den letzten 10 jahren anders gewesen.
P.S.: Die energiebedingten THG-Emissionen in Deutschland machen fast 90 % der gesamten THG-Emissionen der BRD aus. Davon entfällt fast 50 % auf die Energiewirtschaft und davon der überwiegende Teil auf Kohlekraftwerke. Außerdem geht es um mehr als „nur“ Treibhausgase, ich sagen bspw. Spree-Verockerung oder Schwermetall-Emissionen, um nur einige Nebenwirkungen der Kohle zu nennen.
Herr Heckler schon ihre Aussage „in Zeit der Schwarz-gelben Regierung (ab 2009), also die letzten 10 Jahr“ , zeigt wie wenig ernst man sie nehmen, seit 6 Jahren sind die „Gelben“ doch schon in der Opposition. Und auch mit ihren restlichen Ausführungen versuchen sie offensichtlich ähnliche Märchen zu verbreiten , wie Herr Fell und sein Freund Jürgen Trittin ,die wesentlichen Verantwortlichen für das EEG 2000, mit der Behauptung das EEG würde eine durchschnittliche Familie nicht als ein „Bällchen Eis“ im Monat kosten.
PS: ihre Ausführungen ändern auch nichts daran , dass die CO2-Emmisionen aus den deutschen Kohlekraftwerken im vergangen Jahr 256 Mio. Tonnen betrugen und das gerade einmal 0,7 % der weltweiten CO2-Emmisionen ausmacht . Aber Zahlen scheinen nicht so ihre Sache zu sein
Sehr geehrter Herr Grün,
die Zahl von 0,7% haben Sie oben schon erwähnt, es ist ein schlechter Diskussionsstil, innerhalb der gleichen Diskussion immer wieder das gleiche zu sagen.
Die Zahl selber habe ich nicht nachgeprüft, so isoliert ist sie auch ziemlich aussagelos. Man muss sie in Beziehung zu anderen Größen setzen. Diese Größen wären: Wieviel stoßen wir sonst noch so aus, wie verhält sich das zu dem, was wir ausstoßen dürfen, um nicht als Weltschweine zu gelten. Also: Für Verkehr und Wärme stoßen wir noch einmal jeweils etwa das gleiche aus, also insgesamt etwa 2% des Welt-CO2-Ausstoßes. Und das als 1% der Menschheit (80Mio von 8Mrd). Um nur auf Welt-Durchschnittsniveau herunterzukommen müssen wir also 1% des Welt-CO2-Ausstoßes vermeiden, also 50% mehr, als wir mit den Kohleemissionen einsparen können. Es bleibt also viel zu tun.
Man kann sich natürlich auf den Standpunkt stellen: wir sind etwas ganz besonderes, wir dürfen uns mehr nehmen. Bei mehr Gemeinwohl-orientierten Menschen (die dann um sich zu entlasten als Gutmenschen tituliert werden) macht man sich damit aber unbeliebt.
@JCW: die Zahl von Jahr 256 Mio. Tonnen können sie in dem Bericht der Kohlekommission unter Punkt 3 „Ausgangslage“ auf Seite 17 finden. Die weltweiten Emissionen lagen letztes Jahr bei 35 Mrd. Tonnen, mit immer noch steigender Tendenz. Da CO2 lokal nicht schädlich ist sondern ein globales Problem ist, wird durch diese geringfügige Senkung der CO2-Emissionen durch den deutschen Kohleausstieg der Klimawandel auch nur wenig gebremst werden können. Und an diesen Tatsachen ändern auch ihre Sprüche nichts.
PS: man wird auch sehen ob sich das Land mit den höchsten CO2-Emissionen auf der Welt und einem Anteil von immer noch rund 70% von Kohlestrom in der Elektrizitätsversorgung , dem deutschen Ausstieg aus der Kohleverstromung anschließen wird. Oder ob es wie bei Merkels Atomausstieg geht, wo nicht einziges Land das Atomkraftwerke betreibt, dem deutschen Ausstieg gefolgt ist.
@Dietmar Geckeler :
Ich halte es nicht für sinnvoll weiter auf ihre Phrasendrescherei wie “ heute bereits mit ausreichendem Reifegrad zur Verfügung (Pumpspeicher, „Power-to-gas“, „Power-to-X“, Batteriespeicher, Gasturbinenkraftwerke, BHKW`s,“ einzugehen, die von wenig Sachkenntnis geprägt ist. Aber hier noch ein paar letzte Anmerkungen dazu, für Pumpspeicher gibt es kaum Potential in Deutschland, Batteriespeicher hält niemand der etwas von der Materie versteht für geeignet die Stromenge um die es hier geht zwischen zu speichern , weder das Fraunhofer ISE noch Professor Quaschning halten das für sinnvoll. Und zu „Power-to-gas“ hier gibt es aktuell nur ein paar Demoanlagen mit schlechtem Wirkungsgrad und hohen Kosten, und nicht ein Land in der Welt setzt aktuell auf diese Technik
@JCW : Österreich hat nie AKW#s in Betrieb gehabt ,und Schweden wird sein Kernkraftwerke noch lange nutzten ,wenn die letzten deutschen AKW vom Netz gegangen sind. Und woher haben sie das Märchen das Frankreich beabsichtigt auszusteigen, nichts davon ist wahr !
Es sind einige Länder beim „Atomausstieg“ vorausgegangen (z.B. Österreich, Schweden) und es planen andere, Deutschland zu folgen, z.B. Frankreich. Das Thema „Atomausstieg“ interessiert aber hier nur am Rande. Die Gründe dafür sind andere, als der Klimawandel. Das einzig gemeinsame ist, dass beides (Bekämpfung der Kernkraftnutzung und Energiewende) von den Grünen zuerst in die politische Diskussion eingebracht wurden.
JCW : Österreich hat nie AKW#s in Betrieb gehabt ,und Schweden wird sein Kernkraftwerke noch lange nutzten ,wenn die letzten deutschen AKW vom Netz gegangen sind. Und woher haben sie das Märchen das Frankreich beabsichtigt auszusteigen, nichts davon ist wahr !
Das ist aber eine typisch Grün’sche Halbwahrheit: Österreich hatte ein Kernkraftwerk im Bau, bloß vor Inbetriebnahme beschlossen, es nicht fertigzustellen. Das ist schon ein Ausstieg. Und zu den französischen Ausstiegsplänen hier:
https://www.pv-magazine.de/2018/11/27/frankreich-will-langsamer-atomkraft-zurueckfahren-und-plant-45-gigawatt-photovoltaik-bis-2030/
Sie scheinen nach dem Motto zu leben „Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt“.
@JCW : sie haben doch gerade bestätigt das Österreich nie In AKW in Betrieb hatte. Und zu Frankreich offensichtlich haben sie von dem verlinkten Artikel nur die Überschrift gelesen Und nicht den Inhalt “ die Kernkraft als Herzstück des Stromsystems bestehen bleiben. Die Stilllegung von rund 20 Prozent der französischen AKW, die ursprünglich im Energiewendegesetz für 2025 vorgesehen war, wurde auf 2035 verschoben“
Das Sie scheinbar nicht an einer konstruktiven Diskussion interessiert sind, möchte ich Sie auf die Richtlinien hinweisen, wie man sich bei bei pv magazine die Diskussionen wünscht: https://www.pv-magazine.de/kommentarrichtlinien
Sie scheinen kein Interesse an einen konstruktiven Austausch zu haben. Falls Sie es sich doch noch einmal anders überlegen sollten und an wirklichen Lösungen interessiert sind, haben Sie in meinem obigen Beitrag genug Anknüpfungspunkte dazu.
@Dietmar Geckeler : Ich halte es nicht für sinnvoll weiter auf ihre Phrasendrescherei wie “ heute bereits mit ausreichendem Reifegrad zur Verfügung (Pumpspeicher, „Power-to-gas“, „Power-to-X“, Batteriespeicher, Gasturbinenkraftwerke, BHKW`s,“ einzugehen, die von wenig Sachkenntnis geprägt ist. Aber hier noch ein paar letzte Anmerkungen dazu, für Pumpspeicher gibt es kaum Potential in Deutschland, Batteriespeicher hält niemand der etwas von der Materie versteht für geeignet die Stromenge um die es hier geht zwischen zu speichern , weder das Fraunhofer ISE noch Professor Quaschning halten das für sinnvoll. Und zu „Power-to-gas“ hier gibt es aktuell nur ein paar Demoanlagen mit schlechtem Wirkungsgrad und hohen Kosten, und nicht ein Land in der Welt setzt aktuell auf diese Technik
Könnte…könnte….Das ist stets leichter gesagt als getan. Wie viel Energiegenerierungspotential könnte, bei maximaler Anstrengung pro Jahr in Deutschland aufgebaut werden? – Winkraft + Sonnenenergie + Bioenergie + Erdwärme? Wielcher Energieverbrauch könnte pro Jahr eingespart werden bei maximaler Anstrengung? Wie würden diese maximalen Anstrengungen finanziert werden? Wie würden sie sich im Energiepreis niederschlagen, einschlieslich der Zinsen und Abschreibungen? Davon ist in den könnte-Forderungen nicht die Rede. Gibt es dazu Untersuchungen? Sie wären sicherlich bekannt, auch der Industrie und der Untersuchungsausschüsse. Mit difamerenden Unterstellungen tut man keinen guten Dienst.
Sie haben Recht und mit solch diffamierenden Unterstellungen disqualifiziert man sich auch selbst als ernst zu nehmender Diskussionspartner
Es gibt die Untersuchungen zum Potential der Erneuerbaren. Sie werden auch auf dieser Webseite in unregelmäßigen Abständen referiert. Googeln und der Besuch von wissenschaftlichen Veranstaltungen hilft auch. Kurz gesagt: Es geht.
Ich sollte aufhören, das zum Frühstück zu lesen. Eine emotionale Aneinanderreihung von Behauptungen und Bewertungen, die jeglicher Grundlage widersprechen. Herr Fell möge doch bitte ein „zerstörtes Klima“ beschreiben. Ich stelle mich mit meiner Immobilie und meiner Mobilität persönlich als Testkandidat zur Verfügung, auf 100% regenerative Energie umzusteigen. Die möglichen Mehrkosten bestreitet Herr Fell bitte aus seiner Erwerbstätigkeit (also selber arbeiten in der Wirtschaft, ich prüfe das), Gewinne gehen natürlich auch an ihn.
Noch etwas zum Nachrechnen:
• CO2 kommt in unserer Atmosphäre mit einem Anteil von 380-400 ppm vor, also mit 400 Teilen pro 1 Mio. Teile. Die anderen Teile sind Stickstoff mit (gerundet) 78%, Sauerstoff 20%, Argon 0,9%, Wasserdampf 0,4%….). Dass Argon allein stellt also bereits fast 1% während das CO2 nur 0,04% Anteil darstellt.
• Der von der Menschheit verursachte Anteil dieses gesamten globalen CO2-Gehaltes liegt bei etwa 3-4%, d.h. ca. 97% des vorhandenen CO2 in unserer Atmosphäre sind nicht vom Menschen verursacht, sondern natürlichen Ursprunges.
• Und von diesen 3% ist wiederum nur ein Teil durch die so intensiv diskutierte Stromerzeugung verursacht, und hier insbesondere durch die Kohle. In Deutschland, dem „Drecksland“ sind es z.Z. rd. 25-28% CO2-Kohleanteil (ca. 250 Mio.t in 2018).
• Wir reden also jetzt von Anteilen in der globalen Atmosphäre, die die wir irgendwie absehbar beeinflussen wollen, welche sich wie folgt berechnen:
• 400×10-6 x 3×10-2 x 25×10-2 = 30 000 x 10-10 = 3×10-6 betragen, also 0,000003 Anteil, also 0,0003%, bzw. 0,003 Promille = 3/1000stel Promille betragen.
Thermodynamische Prozesse sind relativ träge Vorgänge und keine „Kettenreaktionen“.
Hallo Herr rentfort,
der Anteil des Menschen am CO2 liegt bei 3-4% jährlich! Insgesamt hat die Menscheit den CO2-Anteil schon von 280 auf über 400 ppm erhöht.
Da sind sie leider auf ein altes Argument der Klimaskeptiker reingefallen.
Nicht alt! Sondern als Mengenangabe leider immer noch gültig. Und der deutsche Anteil (auch der vom Hambi) ist noch viel kleiner.
Sie sind sich ganz sicher, dass der CO2-Gehalt sich nur allein durch den menschlichen Einfluss verändert? Oder haben da viele Leute Analogieschlüsse gezogen?
Ich bin mir ganz sich, dass ihre Aussage
„97% des vorhandenen CO2 in unserer Atmosphäre sind nicht vom Menschen verursacht“
falsch ist.
Das ist auch einfach nachvollziehen, wenn man sich den CO2-Verlauf der letzen zig 1.000 Jahre anschaut. So was gab es noch nie. Es ist auch nachrechenbar, weil man ausreichend genau weiß wieviel Kohle, Öl und co verbrannt wurden.
Wie ist es überhaupt möglich zu glauben, dass die Menschheit nicht wesentlich an den ~120 ppm-Anstieg schuld ist? Wenn sie Lobbyinteressen haben, dann kann ich es nachvollziehen. Es gibt ansonsten keine andere plausible Erklärung, außer dass sie sich bislang vielleicht nur kurz oder nur innerhalb einer Internetblase informiert haben. Über eine ehrliche Antwort würde ich mich freuen.
An Herrn Klaus Grün, bzgl. seines Kommentars vom 28.1.19 um 14:33.
Ich habe einmal Ihr Zahlenspiel über den Verbrauch und die Erzeugung vom 24.1. nachgerechnet.
Verbrauch : 73,38 GW
minus Br.Kohle 16,58 GW, St.Kohle 16,79 GW, Kernenergie 9,78 GW, Erneuerbare Energie 1,54 GW
( ergibt eine Erzeugung von 44,69 GW )
Es bleibt also eine Erzeugungslücke von 28,69 GW. Das sind 39,1 % des Gesamtverbrauches.
Wie ist diese Erzeugungslücke gedeckt worden ?
Bevor Sie irgendwelche sinnlosen Zahlenspiele verbreiten, sollten Sie besser darüber nachdenken
wie WIR die Energiewende hinkriegen. Oder sind Sie der Meinung dass die Menschheit nicht für
die Erhöhung des CO 2- Anteils in der Erdatmosphäre verantwortlich ist.
P.S. an Peter Rentfort
Nach Ihrer Ansicht trägt die Menschheit wenig zum CO 2 Anteil in der Erdatmosphäre bei.
Ist der Plastikmüll in den Weltmeeren auch natürlichen Ursprungs , oder haben wir Menschen etwas damit zu tun ? Und bevor Sie Antworten denken Sie daran : Plastik ist aus Erdöl und das
ist auch aus natürlichem Ursprung.
@R. Philipp: sie hätten doch nur in die verlinkte Quelle zu schauen brauchen. Dann hätte sie gesehen das zu dem Zeitpunkt Gaskraftwerke 15,85 GW lieferten, Bioanlagen 5,06 und Wasserkraftwerke 2,74 lieferten. Dazu kamen noch 3,98 GW aus Pumpspeicher und es gab auch noch ein leichten Importsaldo zu dem Zeitpunkt , wo dann wohl auch noch Strom aus französischen AKW nach Deutschland floss. Von daher statt sinnloser Sprüche sich besser informieren ! Und letztlich hat doch die Kohlekommission den Weg vorgeben in welchem Zeitraum ihr ein Ausstieg aus der Kohle machbar scheint. Im übrigen muss man ja auch sehen, das CO2 kein lokales Problem ist sondern ein globales und da machen die 256 Mio. Tonnen die letztes Jahr aus den deutschen Kohlekraftwerken kamen gerade einmal 0,7 % der weltweiten Emissionen aus. Das heißt der deutsche Kohleausstieg wird den Klimawandel nur unwesentlich bremsen können, ist aber sinnvoll als Signal an andere Länder und Deutschland ist damit das einzige große Industrieland , das glaubt seine Stromversorgung ohne Kohle und AKW sichern zu können . Frankreich und Großbritannien zum Beispiel setzen weiter auf Atomkraft. Aber man wird sehen ob andere Länder mit hohem Anteil an Kohlestrom dem folgen werden, oder ob es ähnlich wie bei Merkels Atomausstieg läuft , wo nicht ein Land das AKW betreibt dem Ausstieg gefolgt ist , noch nicht einmal das von der Katastrophe von Fukushima betroffene Japan hat funktionsfähig AKW#s still gelegt
PS: Plastikmüll ist ein völlig anders Thema und hat nichts mit dem Kohleausstieg zu tun
Gerne, und damit Sie eine! meiner Blasen kennenlernen:
http://wiki.bildungsserver.de/klimawandel/index.php/Kohlendioxid_in_der_Erdgeschichte bzw.
https://bildungsserver.hamburg.de/ozean-und-klima/2070132/thc-dryas-artikel/ u.a. mit dem Satz: Vor allem die Erwärmung am Ende dieser Phase war sehr abrupt und betrug in großen Teilen der nördlichen Hemisphäre bis zu 10 oC in 50 Jahren.
Für mich ist schon sehr fragwürdig, wenn es Menschen gibt, die die globale Durchschnittstemperatur vor 200 Jahren kennen wollen bzw. behaupten aus uralten Sedimenten eine Temperatur auf 0,5 Grad bestimmen zu können (und auch die Fehlergrenzen nicht nennen).
Im ersten Teil können Sie auch nachlesen, dass es eine Korrelation zw. Temperatur und CO2 gibt.
Aber so bestimmt zu behaupten, dass die evtl. vom Menschen zusätzlichen ca. 100ppm (und wieviel davon durch Kohlestrom bzw. von Deutschland?) in den letzten 200 Jahren, nun unsere „Zukunft zerstören“, die „Jugend hoffnungslos“ und „alle in Panik“ geraten müssen“ ist OK? Aber auch die Homoöpathie soll ja wirksam sein, je größer die Verdünnung umso wirksamer. Warum sollen also nicht auch die paar deutschen um einige Jahre vorgezogenen Kohle-ppm uns retten? Der alte planmäßige Aussstieg und allein die Ausrichtung am internationalen Handeln ist unseren deutschen Greta-Schülern und Herrn Fell zu wenig. Ob in Holland wenigstens die Schüler streiken, wenn sie dort ihre 17% Reduzierung bis 2020 nicht erreichen?
Vielen Dank für die Antwort. Jetzt kann ich Sie besser verstehen.
In ihrem ersten Link drittes Bild kann man erkennen, dass es während der Menscheitsgeschichte schon immer einen Wechsel zwischen Warm- und Kaltzeit gab. Dies nennt man auch Milankovitsch-Zyklus. Mit der steigenden Temperatur ist auch das CO2 mit einer Verzögerung gestiegen (von ca. 180 auf 280 ppm) und zur nächsten Eiszeit wieder gesunken. Wir befinden uns gerade in einer Warmzeit und hatten über 1.000 Jahre eine relativ stabile Temperatur und immer ca. 280 ppm.
Erstmals in der Menscheitsgeschichte ist nun der CO2-Anteil in weniger als 100 Jahren um über 100 ppm gestiegen. Und nun folgt die Temperatur dem CO2 und wir sind gerade dabei uns aus den üblichen Temperaturen herauszuschießen. Dies können Sie auch in ihrer Grafik erkennen. Im letzten Millimeter schießt das CO2 nach oben.
Dies kann man hier noch besser erkennen
https://climate.nasa.gov/vital-signs/carbon-dioxide/
Das mit der angeblichen von allen Wissenschaftler postulierten kleinen Eiszeit ist ebenfalls eine übliche Klimaskeptiker-Geschichte. Die mag bei Fokus und Bild vielleicht mal eine Schlagzeile gewesen sein (so wie heute Schlagzeilen von den Klimaskeptikern). Bei den Wissenschaftlern war dies jedoch eine klare Minderheitenmeinung, welche sich auch nicht lange gehalten hat.
Die Klimadiskussion mit Homoöpathie und Aderlaß zu verbinden ist ebenfalls ein Kennzeichen dafür, dass sie sich den rudimentären Sprachgebrauch der Klimaskeptiker angepasst haben.
Das war rudimäntere Ironie. Aber ich bin tatsächlich skeptisch gegenüber diesen vielen so „sicheren“ Aussagen. Ich habe übrigens nicht verfolgt, wie es dem Direktor des Max-Planck-Institutes in HH, Herr Marotzke, nach seinem Spiegel-Interview (Heft Nr.41/2018) ergangen ist. Gibt es ihn noch, diesen Whistleblower?
Aber in jeder Zeit haben Wissenschaftler schon sehr überzeugend gesprochen. Und Sie glauben, die heutigen sind auf einem Level wo es keine Irrtümer mehr gibt?
Und die angeblichen 10°C Temperaturanstieg in 50 Jahren vor 12 000 Jahren sind auch ein Irrtum?
Dass wir uns bis ins 19.Jahrhundert in einer kleinen Kälte(Eis)zeit befanden, hat aber nicht nur die Bildzeitung geschrieben.
Das mit den kurzfristigen und auch länger wirkenden Abkühlungen ist aber nichts unwissenschaftliches. Was meinen Sie, warum Eislaufen in den Niederlanden ein Volkssport ist? Weil es Jahrhunderte lang normal war, dass dort die Flüsse und Kanäle im Winter zugefroren sind. Grund für die Veränderungen über die Jahrhunderte war aber nicht der CO2-Gehalt, der in dieser Zeit nur gering schwankte, sondern vulkanische Aktivität und Schwankungen der Sonnenstärke.
Das Herauslesen von aktuellen Klimaveränderungen aus den Wetterdaten und das dann auf den steigenden CO2-Gehalt zurückzuführen, das erscheint auch mir sehr spekulativ. Um da sicherere Aussagen treffen zu können, wird man das Wetter noch ein paar Jahrzehnte mehr beobachten müssen. Und wenn es dann wieder einen (oder mehrere) Vulkanausbruch/-brüche gibt wie 536nChr, als es gleich für 10 Jahre um mehrere Grad runter ging, dann kann man aus den Wetterdaten noch weniger herauslesen. Man kann aber mit relativ einfachen Formeln zum Strahlungsgleichgewicht ausrechnen, wie die Gleichgewichtstemperatur auf der Erde im Mittel sein wird, wenn der CO2-Gehalt in der Atmosphäre so hoch ist, wie gerade. Und da ergibt sich die zu erwartende Erwärmung sofort, so wie sich auch die Durchschnittstemperaturen der Vergangenheit aus den dazugehörigen CO2-Gehalten bestätigen lassen. Es ist halt ein gewaltiges Experiment, das die Menschheit gerade mit ihrer Erde anstellt. Wenn man bedenkt, wie winzig der bewohnbare Raum im kosmischen Maßstab ist, dann ist das schon ganz schön mutig, aber eigentlich nicht mutig, sondern leichtsinnig.
Ergänzung:
Auch ich glaube an den El Nino-Strom, den Golfstrom, den Kohlestrom, aber auch an den Geldstrom! Und an die dringend notwendige Umlenkung des letzteren in neue Taschen!
Und daher habe ich auch kein Problem damit, wenn wir uns vor 30-40 Jahren noch vor der kommenden Eiszeit fürchteten, und lt. Wissenschaft uns bis ins 19. Jahrhundert noch in der „kleinen Eiszeit“ befanden. Und uns die Wissenschaftler bis zum Frühsommer vor den chaotischen und plötzlichen Wetteränderungen, den Stürmen etc. warnten als „Klimazeichen“. Dann im Spätherbst aber auch die besonders stabile Wetterlage als klassisches Indiz der Katastrophe erkannten, ebenso auch den aktuellen Schneefall in den Alpen oder gestern die Rekordminusgrade von 41°C („gefühlt: 56°C“) im mittleren Osten und Westen der USA. O-Ton dazu gestern in den ZDF-Nachrichten: „Wetter ist nicht Klima!“.
Ja eben, aber jeder Sturm und Regen und tote Eisbär ist Klimakatastrophe!
Sonst kommt der Geldstrom ins Stocken!
Und jede Zeit hat ihre besondere Mode, egal ob Golderzeugung, Aderlaß, Mini oder Eis(Heiss)zeit: wie das sich wandelnde Klima auch so viele „gesicherte“ wissenschaftliche Erkenntnis!