Die jüngsten Veröffentlichungen der Analysten zeigen, dass der Photovoltaik-Weltmarkt bis zum Ende des vergangenen Jahres auf 500 Gigawatt installierte Leistung angewachsen ist. So meldete zuletzt die PV Market Alliance einen globalen Zubau von 98 Gigawatt für das vergangene Jahr. Hauptgrund der starken Ausbau sind die immer weiter sinkenden Kosten für neue Photovoltaik-Anlagen. „Die als Weltraumtechnologie gestartete Photovoltaik ist innerhalb weniger Jahrzehnte extrem preiswert geworden und heute bereits in vielen Regionen und Marktsegmenten die günstigste Form der Stromerzeugung“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar), am Freitag.
Für den Verband ist es daher auch nicht nachvollziehbar, warum der einstige Weltmarktführer nun kein größeres Interesse daran zeigt, mehr Photovoltaik zu installieren und am Ende der Solarförderung im EEG festhält. „Der Kohleausstieg gelingt nur mit einem starken Ausbau der erneuerbaren Energien. Deshalb sollte die Bundesregierung das volle Potenzial der preiswerten Photovoltaik nutzen und unsinnige Hemmnisse wie den 52-Gigawatt-Deckel beseitigen“, so Körnig weiter.
Weltweit ist Deutschland in den vergangenen Jahren von China (174 Gigawatt), den USA (63 Gigawatt) und Japan (60 Gigawatt) überholt worden. Hierzulande sind aktuell etwa Photovoltaik-Anlagen mit 46 Gigawatt am Netz. Im vergangenen Jahr lag der Zubau bei etwa drei Gigawatt. Im Vergleich dazu baute China trotz verkündete Einbremsung des Marktes durch die Regierung in Peking bei mehr als 44 Gigawatt.
Allerdings gibt es in Deutschland ein bisschen Hoffnung, dass der Zubau in den kommenden Jahren wieder anziehen wird. Immerhin sind in den Hochzeiten zwischen 2010 und 2012 jährlich rund 7,5 Gigawatt neue Photovoltaik-Leistung jährlich installiert worden. Ab diesem Jahr wird es zusätzliche Ausschreibungen für Photovoltaik-Anlagen geben. Bis 2021 liegt das Extra-Volumen bei vier Gigawatt. „Solarparks können sehr günstig Strom erzeugen und sind damit neben der Gebäude-Photovoltaik ein wesentlicher Baustein für das Erreichen der Klimaziele Deutschlands. Außerdem sind Photovoltaik-Kraftwerke für ehemalige Tagebaugebiete eine Riesenchance“, so Körnig weiter. Diesbezüglich hat ein Konsortium aus Vattenfall, Baywa re, Solarpraxis und Wattner erklärt, dass große Photovoltaik-, Windkraft- und Hybridkraftwerke ab 2020 auch ohne Förderung in den Braunkohlegebiete gebaut werden können.
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Na ja – der Vergleich der Zubaurate in PV zwischen China, USA und Deutschland hinkt ja wohl gewaltig: das ist in etwa so als ob Supertanker mit ner Jolle verglichen werden. Und Japan hat ja aus bekannten Gründen enormen Nachholbedarf.
Man könnte das noch konkretisieren: China hat 16-mal so viele Einwohner, baut aber nur 14,7-mal so viel zu – pro Kopf fallen sie also weiter zurück, obwohl sie da sowieso schon zurückliegen. Und 2019 wird es ähnlich sein. Wir sind also weiterhin gut dabei!
Leider ist zu befürchten, dass die Bundesregierung durch Aussitzen daran arbeitet, die PV genauso abzuwürgen, wie ihr das beim Wind schon gelungen ist. Beim Erfinden neuer Behinderungen wird es zwar etwas schwieriger, weil da EU-Richtlinien dagegen stehen, aber alleine die Beibehaltung des 52GW-Deckels und die restriktive Kontingentierung in den Ausschreibungen sind eine Belastung. Dazu bräuchte man ergänzend zu jedem weiteren Erzeuger-Zubau den Aufbau von Speichern. Indem man dies verschläft und sogar behindert, wird es immer schwieriger, erneuerbar erzeugten Strom auch sinnvoll im Netz unterzubringen. Dies beeinträchtigt für die Erzeuger die Wirtschaftlichkeit, belastet das Ausland durch noch mehr Exportüberschuss, unsere CO2-Bilanz durch weiter durchlaufende Kohlekraftwerke, die Stromverbraucher durch höhere Kosten als nötig und die Umwelt durch weiter mehr Dreck in der Atmosphäre und Anhäufung von Kohle-Altlasten.
Man könnte kotzen über diese Bundesregierung.