Die Europäische Kommission hat grünes Licht für einen von der französischen Regierung geplanten Ausschreibungsmechanismus gegeben, der den Bau von Photovoltaik-Anlagen mit 300 Megawatt Gesamtleistung am AKW Fessenheim – dem ältesten des Landes – ermöglichen soll. Brüssel teilte mit, dass bei der Ausschreibung ausgewählte Projekt für 20 Jahre einen Prämientarif erhalten. Das Budget der Ausschreibung beträgt etwa 250 Millionen Euro.
„Die Beihilfe wird vom französischen Staat gewährt und wird im Einklang mit den Umweltzielen der EU zu den französischen und europäischen Zielen der Energieeffizienz und der Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen beitragen, wobei mögliche Wettbewerbsverzerrungen durch staatliche Beihilfen auf ein Minimum reduziert werden“, erklärte die EU-Kommission weiter.
Die Ausschreibung wurde von der französischen Regierung im April 2018 angekündigt. Im Juli enthüllte die französische Generaldirektion für Energie und Klima – Teil des Energiewende-Ministeriums – Einzelheiten über das Ausschreibungsverfahren. Danach werden 200 Megawatt der ausgeschriebenen Leistung für Photovoltaik-Freiflächenanlagen mit einer Größe zwischen 500 Kilowatt bis 30 Megawatt vergeben. Die restlichen 100 Megawatt sind für Photovoltaik-Dachprojekte mit einer Leistung von mehr als 8 Megawatt vorgesehen.
Potenzielle Premiumtarife geschätzt
Die Ausschreibung wird in drei Phasen stattfinden – beginnend Ende 2018 wird sie Mitte und Ende dieses Jahres fortgesetzt, und soll drei Gruppen von Photovoltaik-Anlagen umfassen: die Freiflächenanlagen, Dachanlagen auf Gebäuden, Gewächshäusern, Carports oder landwirtschaftlichen Gebäuden mit einer Leistung von 0,5 bis 8 Megawatt und Dachanlagen mit einer Leistung von 100 bis 500 Kilowatt.
Projekte, die in den ersten beiden Kategorien ausgewählt werden, haben Anspruch auf eine Prämiumtarif, während Anlagen der dritten und kleinsten Kategorie Zugang zu einem regulären Einspeisetarifen haben. Der Prämientarif für Photovoltaik-Freiflächenanlagen wird voraussichtlich 50 bis 70 Euro pro Megawattstunde und für größere Dächer 70 bis 100 Euro pro Megawattstunde betragen. Kleinere Dachprojekte werden voraussichtlich mit 80 bis 110 Euro pro Megawattstunde gefördert.
Der Nuklearstandort Fessenheim im Departement Haut-Rhin im Elsass im Nordosten Frankreich besteht seit 40 Jahren und das AKW soll bis zum nächsten Jahr stillgelegt werden. Die Anlage wurde aus Sicherheitsgründen bereits mehrmals vorübergehend abgeschaltet und weckt auch immer wieder Ängste der Menschen im benachbarten Baden-Württemberg. Eines der bekanntesten Probleme trat in dem AKW im April 2014 auf, als Reaktor 1 abgeschaltet wurde. Die französische Behörde für nukleare Sicherheit berichtete damals, dass interne Überschwemmungen im nicht-nuklearen Teil des Reaktors die elektrischen Sicherheitssysteme beschädigt hätten. Nach der Reparatur wurde der Reaktor im Mai desselben Jahres wieder an das Netz angeschlossen.
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