Edis und Gasag haben eine Kooperationsvereinbarung zur Entwicklung eines Power-to-Gas-Projektes im brandenburgischen Havelland unterzeichnet. Dabei soll regenerativ erzeugter Strom durch Elektrolyse in Wasserstoff gewandelt werden, wie es am Dienstag hieß. Der grüne Wasserstoff könne dann ins vorhandene Gasnetz eingespeist und dort gespeichert werden. Später könne er als Beimischung zum Erdgas wieder entnommen werden und für die Strom- oder Wärmeerzeugung genutzt werden. Die Unternehmen sehen darin einen Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen im Wärmesektor. Auch für den Verkehrssektor sei dies möglich, sofern der grüne Wasserstoff bei brennstoffzellengetriebenen Fahrzeugen genutzt werde. „Damit leistet Power-to-Gas als sogenannte ‚Sektorenkopplungstechnologie‘ einen wesentlichen Beitrag zur erfolgreichen Energiewende in Deutschland“, heißt es von Edis und Gasag weiter.
In der ersten Phase des Projektes am Standort Ketzin gehe es um die Planung und die Genehmigung für die Errichtung und den Betrieb der Power-to-Gas-Anlage. Der Standort ist nach Ansicht der Unternehmen gut geeignet, da der regenerative Strom von den rund 300 Windräder in der Region erzeugt werden könnte. Zudem sei eine strom- und gasseitige leitungsgebundene Infrastruktur direkt vor Ort vorhanden. Edis Netz betreibe die Nieder- und Mittelspannungsnetze sowie ein 110 Kilowatt-Umspannwerk als Verknüpfungspunkt zum Hochspannungsnetz, während die Gasag-Tochter NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg das örtliche und regionale Gasnetz betreibe. Ebenfalls in die Erzeugung des grünen Wasserstoffs einbezogen werden soll eine Biogas-Anlage zur Stromerzeugung und Biomethan-Aufbereitung, die jüngst um eine Photovoltaik-Anlage erweitert wurde, wie es hieß.
Edis will nach eigenen Angaben am Standort Ketzin ein „Energiewendelabor“ errichten. Dort sollen dann Modelle für die intelligenten Verknüpfung von regenerativer Energieerzeugung, Energieumwandlung (Power-to-X), Energiespeicherung und Energietransport weiterentwickelt und erprobt werden. Der Verband Eurogas hatte kürzlich für das anstehende Gaspaket der EU-Kommission die Festlegung von verbindlichen Quoten für erneuerbares und dekarboniertes Gas gefordert, die sich an den Ausbauzielen für Photovoltaik, Windkraft & Co. orientieren sollten.
Sunfire meldet technologischen Durchbruch
Der Sunfire GmbH wiederum vermeldete am Dienstag einen technologischen Durchbruch für seine Power-to-X-Technologie. So habe das Dresdner Unternehmen an seinem Hauptsitz im November 2018 seine Hochtemperatur-Co-Elektrolyse in Betrieb genommen und seither erfolgreich getestet. Die „Sunfire-Synlink“-Technologie soll Wirkungsgrade von etwa 80 Prozent im industriellen Maßstab erreichen und damit eine hocheffiziente Produktion von Synthesegas in einem Schritt ermöglichen, wie es von dem Unternehmen hieß. Die Investitions- und Betriebskosten für Power-to-X-Projekte könnten damit deutlich sinken. Bislang sind für Power-to-Liquid-Verfahren meist zwei getrennte Prozessschritte nötig.
Der Prototyp der Co-Elektrolyse mit zehn Kilowatt DC-Leistung entstand Sunfire zufolge im Zuge des Kopernikus-Förderprojektes „Power-to-X“, das vom Bundesforschungsministerium gefördert wurde und an dem auch das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) beteiligt ist. Nach dem erfolgreichen Testbetrieb werde er noch im ersten Quartal an das KIT ausgeliefert. Dort werde der Prototyp in Kombination mit den Technologien von Climeworks (Direct Air Capture), Ineratec (Fischer-Tropsch-Synthese) und KIT (Hydrocracking) in einem Container zu einer autarken Anlage verbunden, um bis Ende August die integrierte Produktion des synthetischen Rohölersatzes e-Crude zu demonstrieren.
Überdies habe Sunfire mit der Skalierung seiner Hochtemperatur-Co-Elektrolyse auf industriellen Maßstab – zunächst auf eine Eingangsleistung von 150 Kilowatt – begonnen, wie das Unternehmen weiter erklärte. Das Projekt „Synlink“ werde vom Bundeswirtschaftsministerium seit Jahresbeginn gefördert. Perspektivisch sei geplant, das multiplizierbare Co-Elektrolyse-Modul in Norwegen bei einem Projekt des Partners Nordic Blue Crude einzusetzen und damit die erste kommerzielle Anlage entstehen zu lassen.
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Es wäre toll, wenn ich für meine Photovoltaikanlage ein Gerät kaufen kann, das einen Wasseranschluß braucht, sich CO2 aus der Atmosphäre holt und mir am Ende langsam meinen Benzinkanister füllt. Da würde der Preis irgendwie kaum eine Rolle spielen. Völlig egal, ob sich das jemals rentiert.
Das Gerät um den Benzinkanister zu füllen, können Sie schon kaufen in Gestalt eines E-Autos, oder wollen Sie das Benzin anderweitig nutzen..
Ja, schön wäre es. Aber um CO2 aus der Atmospäre zu gewinnen, bzw. wieder aus dem Filter zu holen, braucht man hohe Temperaturen..es ist also sehr energieaufwendig und auch nicht so einfach für den Normalverbraucher handhabbar. Climeworks benutzt hierzu zB die Abwärme einer Müllverbrennungsanlage, um den Filter auf 100 Grad zu erhitzen.
Ausserdem müssen Sie mal überlegen…Sie müssten mind. 12 kWh erzeugen, um lediglich einen Liter Diesel zu gewinnen.
Der Energieaufwand zur CO2-Gewinnung etc. ist hier noch nicht berücksichtigt.
Hallo Sebastian,
Ich verstehe dein genöle nicht. Energiegehalt von einem Liter Diesel ist 12,6kwh laut Wikipedia. Wenn du also behauptest wir brauchen nur 12kwh für einen Liter hätten wir schon ein Perpetuum mobile.
Ich find’s Klasse.
Man muss nicht gleich alles kaputt reden nur weil man Chemie und Physik nicht buchstabieren kann!
Ich bin nicht der Techniker, sondern erfahre die Praxis.
Mit 10 Kwh aus unserer PV Anlage, fahren wir 100 Km mit unserem E- Auto , einem ZOE von Renault.
So jedenfalls wird mir von meinen beiden Ingenieuren im Hause erklärt.
So…. nun kann sich jeder das Verhältnis zu einem Liter Diesel selbst ausrechnen.
Hallo Horst,
ein Eigentor ist auch ein Tor, daher Glückwunsch.
Wenn Sie mir zeigen, wo bei Wikipedia steht, dass ein Liter Diesel 12,6 kWh Brennwert hat, dürfen Sie mir gerne weiterhin unterstellen, ich könne Chemie und Physik nicht buchstabieren und hätte ein Perpetuum mobile geschaffen.
Bisher müssen wir einfach festhalten, dass Ihnen trotz aller Bißigkeit und Polemik jegliche Grundkenntnisse fehlen und Sie schlicht Gewicht und Volumen nicht auseinander halten können und daher den Energiegehalt eines kg Diesels übernahmen und diesen für einen Liter(~850g) beanspruchten.
Vielleicht sollte ich mich aber auch für den Laien verständlicher ausdrücken:
Daher möchte ich noch mal klarstellen, dass es mir nicht um „genöle“ (übrigens ein Nomen, Horst) oder „kaputt reden“ geht, sondern um die Feststellungen, dass CO2-Gewinnung aus der Atmosphäre recht energieintensiv und eben der Ertrag an Kohlenwasserstoffen bei einer durchschnittlichen PV-Anlage recht gering ist…wie schon gesagt (ganz grob überschlagen) rund 1 Liter(*) Diesel bei erzeugenten 12 kWh Strom.
Daher ist eben die Überlegung des Ursprungsfragstellers in der Umsetzung fraglich, dass es wirtschaftlich, ökologisch und technisch Sinn machen würde, zu Hause durch die heimische PV-Anlage, Kohlenwasserstoffe zu gewinnen.
*Ja, LITER Horst, nicht Kilogramm!