RWE legt Kohlekraftwerke still

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RWE Generation plant, weitere Kraftwerke mit einer Leistung von rund 1000 Megawatt stillzulegen. Laut Pressemitteilung geht es dabei um das Braunkohlekraftwerk Goldenbergwerk in Hürth (110 Megawatt), das im dritten Quartal 2015 vom Netz genommen werden soll; Anfang 2016 soll Block C des Steinkohlekraftwerks Westfalen in Hamm (285 Megawatt) folgen. RWE zufolge sind dem Netzbetreiber und der Bundesnetzagentur diese Stilllegungen bereits angezeigt worden. Sollten sich die Marktbedingungen nicht verändern, so das Unternehmen weiter, werde außerdem der mit Steinkohle befeuerte Teil von Block K im Gersteinwerk in Werne (610 Megawatt) im ersten Quartal 2017 den Betrieb einstellen. Zu diesem Zeitpunkt stehe eine umfangreiche Revision an, deren notwendige Investitionen unter den derzeitigen wirtschaftlichen Gegebenheiten nicht mehr vertretbar seien. RWE kündigte an, weiterhin das Kraftwerksportfolio und die Bezugsverträge kontinuierlich zu überprüfen und sich von nicht wirtschaftlichen Anlagen und Verträge zu verabschieden.
Wegen des Ausbaus der erneuerbaren Energien und der sinkenden Großhandelspreise für Strom hat RWE Generation seit 2013 eine Kapazitätsreduktion in einer Größenordnung von nunmehr rund 9000 Megawatt in Deutschland und den Niederlanden beschlossen. In Großbritannien geht laut Pressemeldung die Erzeugungskapazität von RWE aufgrund regulatorischer Rahmenbedingungen bis Ende März 2015 um rund 5.00 Megawatt zurück.
RWE-Vorstandsvorsitzender Peter Terium nutzte die Veröffentlichung der Stilllegungspläne, um erneut ein neues Strommarktdesign zu fordern. „Zahlen der Bundesnetzagentur zeigen, dass bis 2018 mehr gesicherte Kraftwerksleistung vom Markt genommen wird, als durch Investitionen hinzukommt. Für die Versorgungssicherheit, zu der Wind und Sonne wenig beitragen können, verheißt das nichts Gutes“, so Terium, der sich für einen „diskriminierungsfreien und technologieoffenen Kapazitätsmarkt“ ausspricht. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hat jedoch schon bei mehreren Gelegenheiten geäußert, diesem Konzept „distanziert“ gegenüberzustehen.
Aus Sicht des US-Marktforschers Pira Energy Group gehen übrigens RWEs Schließungspläne nicht weit genug. In Deutschland müssten demnach deutlich mehr Kohlekraftwerke vom Netz gehen, um auf dem Strommarkt Nachfrage und Angebot wieder ins Gleichgewicht zu bringen – Pira spricht von weiteren sieben Gigawatt Erzeugungskapazität aus Braun- und Steinkohle bis 2016. Analyst Bruno Brunetti sagte Bloomberg, er erwarte weitere Stilllegungen, da die Energieversorger ihre Kosten reduzieren wollen. Dieser Prozess laufe derzeit noch langsam, da unter anderem unklar sei, ob Deutschland sich für den Aufbau eines Kapazitätsmarktes entscheiden werde oder nicht. (Petra Hannen)

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