Der Übertragungsnetzbetreiber Tennet hat Sonnen und seinem Technologiepartner Tiko Energy Solutions die Präqualifikation für die Teilnahme am Markt für Primärregelleistung erteilt. Diese solle künftig aus dem deutschlandweiten Netz aus installierten Photovoltaik-Heimspeichern erbracht werden, die zu einem großen virtuellen Batteriespeicher zusammengefasst werden, wie das Allgäuer Unternehmen am Mittwoch bekanntgab. Es gehe dabei um Netzdienstleistungen wie den Ausgleich von Frequenzschwankungen im Stromnetz.
Sonnen hat lange am Erhalt der Zulassung gearbeitet, wie Jean-Baptiste Cornefert, Geschäftsführer der Sonnen E-Services, im Gespräch mit pv magazine bestätigte. Viele Mitarbeiter seien dafür durch ganz Deutschland gereist, um mit den Verteilnetzbetreibern zu verhandeln. Nun sei das Konzept mit allen vier Übertragungsnetzbetreibern in Deutschland abgesprochen und validiert, so Cornefert weiter.
Sonnen verfolge einen Ansatz, wonach alle der rund 30.000 in Deutschland installierten Sonnenbatterien in das Konzept einbezogen werden könnten. In einem ersten Schritt würden aber die Heimspeicher zu einem Block von einem Megawatt Leistung zusammengeschlossen, der dann für Primärregelenergie genutzt werden könne. Per künstlicher Intelligenz würden die frei verfügbaren Kapazitäten bei den einzelnen Speichern erfasst und die Systeme ordneten sich selbstständig zu einer virtuellen Batterie an. Diese komme im Fall von Schwankungen im Stromnetz zum Einsatz. Sonnen setze dabei auf die Optimierung im Pool, sagt Cornefert.
Bei der Abnahme der virtuellen Batterie durch Tennet musste die virtuelle Batterie innerhalb von 30 Sekunden ein Megawatt Leistung sowohl aus dem Netz ziehen als auch wieder einspeisen. „Damit zeigen wir, dass unsere Kunden alle Funktionen übernehmen können, die bisher großen Kraftwerken vorbehalten waren. Sie können Energie erzeugen, speichern und die Versorgungssicherheit im Stromnetz sicherstellen. Der Wechsel vom alten Energiesystem mit zentralen Kraftwerken hin zum neuen Energiesystem mit dem Menschen im Mittelpunkt, wird damit endgültig“, erklärte Cornefert.
„Dass vernetzte Batteriespeicher als virtuelles Kraftwerk jetzt das Netz bei Frequenzschwankungen stabilisieren können, ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zur stärkeren Systemintegration der erneuerbaren Energien“, sagte Lex Hartman, Geschäftsführer von Tennet. Dies sei mit Blick auf den weiteren Ausbau der Erneuerbaren wichtig.
Für Sonnen ist die Präqualifikation auch mit Blick auf sein Flat-Angebot wichtig. Hausbesitzer, die sich an dieser Community beteiligen und ihren Heimspeicher für Netzdienstleistungen zur Verfügung stellen, erhalten im Gegenzug kostenlosen Strom. „Wir schenken dabei die Reststrommenge von rund 30 Prozent, wenn die Besitzer ihre freien Kapazitäten zur Verfügung stellen“, sagt Cornefert. Nun kann Sonnen durch die Präqualifikation auch zusätzliche Einnahmen am Primärregelenergiemarkt generieren. Bislang sei das Unternehmen diesbezüglich in Vorleistung gegangen.
Allerdings betont Cornefert auch, dass im Gegensatz zu Großspeichern, die für Primär- oder Sekundärregelleistung genutzt würden, die Heimspeicher primär mit Blick auf die Optimierung des Photovoltaik-Eigenverbrauchs installiert würden. Die Einnahmen aus der Primärregelenergie seien für die Betreiber daher ein Zusatzerlös. Mit Blick auf nicht allzu ferne Zukunft will Sonnen die Leistung der vernetzen Heimspeicher für die Erbringung der Netzdienstleistung von einem auf 100 Megawatt steigern. Wie schnell das genau funktionieren werde, ließ Cornefert offen. „Die Zertifizierung durch Tennet ist sicher der schwierigste Part gewesen, gerade wenn man den administrativen Aufwand dafür sieht.“ Die Skalierung des Modells sei weniger komplex.
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Wir nutzen einen Speicher von sonnen und haben eine Garantie auf den Speicher von 10 Jahren oder 10.000 Ladungen. Wenn nun jemand fremdes die lade und entladefunktion nutzt, was ist mit unserer Garantie? Zudem möchten wir nur eigentlich selbsthergestellten Solarstrom für uns puffern.
Haben sie den SonnenFlat Tarif?
Wenn Nein (so wie bei mir): Sind sie nicht teil an dem vernetzten Stromspeicher und es wird sich bei Ihnen nichts verändern wenn sie das nicht wollen.
Wenn Ja: Haben sie bei Vertragsbeginn zugestimmt, dass 3 % (bei einem 6,0 kwh Speicher macht das 0,18 kwh aus) ihrer Speichernennkapazität durch Sonnen für den vernetzten Stromspeicher nutzen darf. Die netzregulierende Wirkung dieses Tarifes wird jetzt mit der Zertifizierung abgesegnet.
Auf die Garantie und auf die Ladungszyklenanzahl von 10000 (Vollzyklus) wird diese 3% Fremdnutzung Auswirkungen haben, zumal die Nutzung ja durch den Garantiegeber Sonnen selbst betrieben wird.
Ich biete an, dass Sonnen mir so ein Ding in den Keller stellen darf, PV 5,8 kWp, Verbrauch 4500 kWh/a Standardlastprofil. Was bekomme ich dafür im Monat?
Wenn die PV Anlage groß genug ist, kann man einen Speicher ab 8 KWh selbst kaufen und nutzen. Möchte man an dem im Bericht beschriebenen Netzstabilisierungsprogramm teilnehmen, kann man den Flatrate Stromtarif bei Sonnen abschließen. Dafür, dass man einen kleinen Teil seines Speichers für die Netzstabilisierung zur Verfügung stellt, bekommt man für die Flat Grundgebühr von 19,99 im Monat 5500 KWh Strom ohne weitere Kosten und kann zudem den Überschuss weiter einspeisen, dafür also die Einspeisevergütung weiter behalten, den Stromspeicher für Eigenverbrauch das ganze Jahr nutzen und somit generell den eigenen zugekauften Verbrauch reduzieren.
Wir z.B. haben eine 7 KWp PV Anlage, 430m2 Wohnfläche in einem Haus mit Anliegerwohnung und 5 Personen insgesamt, die das Haus mit einer Sole Wärmepumpe heizen. Wir überlegen uns daher die Batterie von sonnen zu kaufen und einen flat Vertrag abzuschließen, weil wir dann keinerlei externen Strom mehr kaufen müssten und nur noch die knapp 20 euro Grundgebühr im Monat hätten. Dafür müssen wir einmalig die Kosten für den Speicher aufbringen. Diese Kosten amortisieren sich allerdings sehr schnell durch die Flat Lösung und den generellen größeren Verbrauch durch die zentrale WP Heizung und Warmwasser Bereitung und den sonstigen Stromverbrauch, den wir schon heute auf eine PV Eigenverbrauch Optimierung abgestimmt haben.
@Carsten:
Moin. Du musst einen Speicher mit 6kWh-Speichergrösse (11000€) kaufen und einen Flattarif in Höhe von 19,99€ abschließen. Dafür darfst du 4250 kWh Gesamtverbrauch beziehen, die restlichen 250 kWh musst du für 23 Cent kaufen.
Bekommen tust du nichts, zahlst nur weniger. Man müsste wissen, wie viel Strom du aus der Steckdose ziehst.
Maddin
11000 € für einen 6 kWh-Sonnen-Speicher scheint mir ein wenig hoch gegriffen.
Meine 8 kWh Sonnenbatterie hat im Sommer 2018 8600€ gekostet.
Eine BYD – Batterie mit gleicher Kapazität hätte etwa 6500 € gekostet – allerdings ohne die Sonnensoftware und ohne die Möglichkeit, an der Sonnenflat teilzunehmen.
Habe mir heuer 04.2019 eine 9,92 kwp PV Anlage (Glas/Glas Module ) aufs Dach installieren lassen + 15 Kw Speicher ( von Sonnen )
Hatte in den letzten 10 Jahren ca.7500 kW Verbrauch pro Jahr,2 Familienhaus.
Jetzt Ende Oktober 2019 hat meine PV-Anlage bereits 7600 kW erzeugt, davon 2300 kW ins Netz eingespeist
Bekomme Monatlich 34€ Einspeisevergütung (11,1 Cent ) abzüglich 5,34€ Steuer.
Komme nach ca 1 Jahr auf + – ca 0 € heran, bei sonst von ca 2000 bis 2500 € Jährlichen Stromkosten.
Anlagkosten von gut 30 000 € mit Sonnencharger 22 kW Ladeleistung
Rentabilität ca nach 12 Jahren .
Bin bis jetzt sehr zufrieden.