Der Photovoltaik-Zubau lag nach den am Freitag veröffentlichten Zahlen der Bundesnetzagentur im Oktober bei 182,054 Megawatt. Dies ist etwas weniger als im September, als die Gesamtleistung der neu gemeldeten Anlagen bei knapp 200 Megawatt lag. Doch wie schon im Vormonat war vor allem das Segment der kleinen und mittleren Dachanlagen weiterhin der Markttreiber. Hierbei verzeichnete die Bonner Behörde 7014 neue Anlagen mit insgesamt fast 169 Megawatt.
Auf das Segment der Photovoltaik-Freiflächenanlagen Leistung entfielen gerade einmal 13,111 Megawatt des Photovoltaik-Zubaus im Oktober. Dies ist nochmal leicht weniger als im September. Solarparks mit knapp 8,2 Megawatt entstanden dabei außerhalb der Ausschreibungen, also Freiflächenanlagen mit maximal 750 Kilowatt Leistung. Insgesamt sind 18 Freiflächenanlagen im Oktober in Betrieb genommen worden. Für zwei Anlagen wurde dabei ein Zuschlag eingelöst, wie aus der veröffentlichten Statistik hervorgeht.
Dürftig bleiben die Zahlen beim Photovoltaik-Mieterstrom. Seit Januar summierte sich die Leistung der für einen Zuschlag gemeldeten Projekte auf 5,667 Megawatt. Seit Einführung des Mieterstromzuschlags im Sommer 2017 sind knapp 300 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 6,9 Megawatt verzeichnet. Im Oktober kamen 39 Photovoltaik-Anlagen mit knapp 780 Kilowatt Gesamtleistung dazu. Tatsächlich in Betrieb genommen wurde drei Anlagen im Oktober, die anderen bereits in den Vormonaten.
Vergütung sinkt um ein Prozent im Dezember
Bereits Ende Oktober hatte die Bundesnetzagentur die Degression der Solarförderung für November, Dezember und Januar festgesetzt. Die Vergütungssätze sinken um jeweils ein Prozent. Im Dezember liegen die Einspeisevergütungen für kleine Photovoltaik-Dachanlagen bis 100 Kilowatt je nach Leistung zwischen 10,07 und 11,59 Cent pro Kilowattstunde und für sonstige Anlagen bei 8,01 Cent pro Kilowattstunde.
Der anzulegende Wert in der Direktvermarktung, die für Photovoltaik-Anlagen ab 100 Kilowatt verpflichtend ist, bewegt sich für Dachanlagen zwischen 10,47 und 11,99 Cent pro Kilowattstunde, für sonstige Anlagen bei 8,41 Cent pro Kilowattstunde.
Auch im Januar 2019 werden die Sätze um jeweils ein Prozent weiter sinken. Ab Februar plant die Bundesregierung eine zusätzliche Kürzung des anzulegenden Wertes für Photovoltaik-Dachanlagen ab 40 Kilowatt. Diese ist im Entwurf des Energiesammelgesetzes festgeschrieben, das noch am heutigen Mittag in zweiter und dritter Lesung vom Bundestag debattiert und verabschiedet wird. Wir werden zeitnah über das Ergebnis berichten. Bis April soll der anzulegende Wert demnach sukzessive auf 8,90 Cent pro Kilowattstunde sinken.
Gesamtzubau erreicht fast Zielmarke
Bis Ende Oktober sind Photovoltaik-Anlagen mit rund 2400 Megawatt bei der Bundesnetzagentur neu gemeldet worden. Damit ist das politisch gewollte Zubauziel von 2500 Megawatt neu installierter Leistung jährlich fast erreicht. Es ist das erste Mal seit 2013, dass diese Marke wohl wieder überschritten wird. Aufgrund der geplanten Sonderkürzungen der Bundesregierung könnte es auch noch zu einer Jahresendrallye kommen. Ein Zubau von rund drei Gigawatt in diesem Jahr scheint damit durchaus noch möglich.
Die installierte Leistung aller geförderten Photovoltaik-Anlagen erreichte bis Ende Oktober einen Wert von mehr als 45,3 Gigawatt. Beim Erreichen der 52 Gigawatt ist derzeit ein Auslaufen der Solarförderung im EEG festgeschrieben. Dies wird sich auch durch das Energiesammelgesetz zunächst nicht ändern.
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Ich kann das auf Basis meiner Wahrnehmung aus dem deutschen Markt bestätigen: WIR schaffen das! – die 3 Gigawatt-Marke wird ganz bestimmt geknackt. : – )
Welches „Wir“ meinen Sie Herr Schachinger?
Und wieso wird so ein geringer Zubau vor absehbar neuem Einbruch nicht klar kritisiert? Wenn noch 3 GW in 2018 erreicht werden sollten, wird es angstgetriebenes Strohfeuer bei nervig kalten Aufbaubedingungen geschuldet sein.
NOCHMALS erinnert: Wir zukunftsfähigen Menschen brauchen zumindest 8 GW a oder eigentlich weit mehr als Jahres-Zielmenge und nicht als bedrohliches Zuviel, dass mit unwirtschaftliochen Vergütungen oder Marktprämien bekämpft werden müsste.
Was bringen 3 GW in 2018, die mit diesen Enegiewende-perversen Mechanismen gesteigert zerstörerische Monatsabsenkungen bringen?
Das „Wir“ der PV-Aufbauenden wird jedenfalls ständig pervers von diesen Grokos behindert. Und leider verlautbaren auch die meisten Oberflächenmedien kritiklos unbegriffen, nur die zusätzlichen Ausschreibungen und verschweigen die zerstörerische Wirkung der auch logisch unpassenden Dauervergütungssenkungen nach EEG 2017 § 49, gar nochmals um 11% gesteigert ab Februar bis 1. April (leider kein Aprilscherz).
Bundesrat stelle dich dem entgegen! Schon wegen des unzumutbaren Zeitdruckes ist Verhandliungszeit geboten, und besonders für Mieter, die endlich auch PV-Anlagen für ihren Strom nutzen möchten. Die ohnehin unsinnig komplexe Regelung, die den meisten Vermietern Steuernachteile auferlegt, soll für CDSU-Grokos trotz sehr mangelndem 10%-Aufbaus der ohnehin geringen Zielmenge weiter verschlechtert werden.
SPD der Länder, Grüne und Linke, nutzt endlich eure Macht, wenn schon die Bundes-SPD Minischeinverbesserungen, wie htw-wissenschaftlich nachgewiesen völlig unberechtigte 11%- Zusatz-Vergütungssenkungen sich als Erfolg zurechtbiegt. UND nicht einmal den Altmaierwillkür-Vergütungszerstördeckel bei 52 GW Gesamtaufbau streiche ließ, sodass auch die SPD Hausanlagen, auch von Mietern, ohne Vergütung lassen will!
Und es gibt noch viele mehr der weiteren Klima und Energiewende behindernden Maßnahmen der Sammelsoriums-Gesetze nachzuverhandeln, die ich hier nicht alle aufzählen kann! Es gibt zB Netzausbauzumutungen, die ihr Länderpolitiker zu spüren bekommen wedet!
Zeigt euch endlich als zweite Gesetzesmacht des föderalen Staates Deutschland – stimmt den oberfaulen Scheinkompromissen nicht zu, wo ihr doch schon berechtigte Kritik geäußert habt!
Und wieso habt ihr eigentlich kein Mitentscheidungsrecht an diesen sehr eingreifenden, Klima, Soziales, Gesundheit, wie auch Wirtschaft belastenden Gestzen? Wozu ist euch entsprechendees Nachfordern eigentlich nicht selbstverständlich?
Was falsch ist macht man nicht mit, erst Recht, wenn einer unnötigen Zeitdruck macht. Das sind doch Länderchefs unwürdige Betrügermethoden …