Eine gezielte Transformation hin zu Energiewenderegionen könnte für Beschäftigung und Wertschöpfung im Rheinischen, Mitteldeutschen, Lausitzer und Helmstedter Revier wichtige neue Perspektiven schaffen. Das ist das Fazit der Studie „Erneuerbare Energien-Vorhaben in den Tagebauregionen„, die mehrere deutsche Forschungs- und Beratungsorganisationen im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums erstellt haben. Demnach können die Kohlereviere durch eine verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien auch zukünftig als wichtige Player in der Energiewirtschaft in Deutschland mitspielen.
Das Autorenteam der Studie empfiehlt, die Potenziale erneuerbarer Energien in den Tagebauregionen stärker zu nutzen. Besondere Chancen bietet demnach der verstärkte Ausbau von Photovoltaik und Wind im Verbund. Diese Anlagen könnten schrittweise in den Regionen aufgebaut werden und freiwerdende Netzkapazität ersetzen, während die Kohleverstromung heruntergefahren werde. Zudem sollten Power-to-X-Technologien, also Anlagen für das Umwandeln von Strom in Gas oder Wärme, gezielt in den Tagebauregionen angesiedelt werden.
Für das Lausitzer Revier hat die Studie das regionalökonomische Potenzial einer Transformation zur Energiewenderegion abgeschätzt. Bei einem ambitionierten Ausbau von Windenergie und Photovoltaik könnten demnach allein in diesem Bereich rund eintausend Vollzeit-Arbeitsplätze entstehen. Darin seien noch keine Effekte aus der Anlagenproduktion enthalten, in der heute bereits mehr als eintausend Menschen beschäftigt seien. Aus weiteren Bereichen der Strom-, Wärme- und Verkehrswende könnten darüber hinaus zahlreiche zusätzliche Arbeitsplätze entstehen.
„In der Debatte um den Strukturwandel werden die Potenziale der Energiewende bisher noch zu wenig gesehen“, sagt Bernd Hirschl vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung. Das IÖW hat für die Studie berechnet, in welchem Umfang Arbeitsplätze und Wertschöpfung in den Bereichen Wind- und Solarenergie neu entstehen können. Wenn die Akteure vor Ort dafür zusammen mit den betroffenen Bundesländern und dem Bund an einem Strang ziehen würden, könnten nennenswerte Effekte entstehen. Beispielsweise seien Sonderausschreibungen erforderlich, um die Anlagen gezielt in die Regionen zu bekommen. Darüber hinaus müsse es eine nennenswerte Beteiligungen von Kommunen, Unternehmen und Bürgern vor Ort geben, damit die Reviere ökonomisch davon profitieren könnten.
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Zitat aus dem Artikel.
Das Autorenteam der Studie empfiehlt, die Potenziale erneuerbarer Energien in den Tagebauregionen stärker zu nutzen. Besondere Chancen bietet demnach der verstärkte Ausbau von Photovoltaik und Wind im Verbund. Diese Anlagen könnten schrittweise in den Regionen aufgebaut werden und freiwerdende Netzkapazität ersetzen, während die Kohleverstromung heruntergefahren werde.
Zitat Ende
Eine interessante Empfehlung.
Nur leider mit dem gegenwärtigen System schwer, zu mindestens nur intransparent, umsetzbar.
Siehe hier:
https://www.iwr-institut.de/de/presse/presseinfos-energiewende/erneuerbare-energien-werden-subventioniert-staat-zahlt-keinen-cent
Der steigende Anteil erneuerbarer Energien hat am Spot- und Terminmarkt zu immer niedrigeren Strom-Einkaufspreisen geführt. Grund ist ein von der Politik beschlossener Wechsel der EEG-Lieferung ab 2010 (Wälzungsmechanismus). Bis 2009 erhielten die Stadtwerke den EEG-Strom als sog. EEG-Stromband monatlich tatsächlich physisch geliefert, so dass die großen Vorlieferanten (RWE, E.ON, Vattenfall, EnBW, etc.) auch faktisch weniger an die Stadtwerke liefern konnten. Seit 2010 muss der EEG-Strom an der Börse verkauft werden und das hat weitreichende Folgen: RWE, E.ON & Co. beliefern Stadtwerke seit 2010 wieder weitgehend vollständig mit konventionellem Strom, der EEG-Strom an der Börse kommt zusätzlich auf den Markt und drückt auf die Preise. Weil die Börsen-Strompreise durch den Verkauf des EEG-Stroms teilweise auf Rekordtiefs sinken, profitieren zwar die Großabnehmer und die Industrie, gleichzeitig steigen die Differenzkosten zu den Vergütungspreisen und letztendlich steigt dadurch die EEG-Umlage Zitat Ende.
Seit 2010 werden EE zwar noch vorrangig eingespeist, aber nicht mehr vorrangig verbraucht.
Als die EE noch prognostiziert zwingend zugeteilt wurden, musste die Kohle prognostiziert angepasst werden. Mit zunehmenden EE wurde kontinuierlich, und transparent weniger Kohle benötigt., ganz im Sinne der Energiewende.
Seit 2010 wird Kohlestrom wieder, mehr oder weniger, drauf los produziert, und exportiert.
Wir verdrängen bei unseren Nachbarn deren Dreckschleudern, der Dreck bleibt bei uns, und wir müssen uns vorwerfen lassen, trotz Energiewende die Klimaziele nicht zu erfüllen.
Siehe hier: https://www.solarify.eu/2017/08/25/207-zu-viel-schmutziger-strom/
Und hier:
https://www.iwr.de/news.php?id=26696
Münster – Die deutsche Stromwirtschaft hat im Jahr 2013 mit dem Export von Strom so viel verdient wie noch nie.
Wenn man einen großen Wurf machen wollte bestünden die Böschungen der Hruben u. a. aus den Fundamenten der WKA. Die Grünen werden Seen in denen wir wertvolles Wasser speichern. Um die Verdunstung zu minimieren, werden die Wasserflächen weitgehend mit Schwimmenden PV-Anlagen abgedeckt.
Etwaige Überschüsse werden in power2x verwandelt, gespeichert und in Mangelzeiten zurückverstromt.
In Summe wäre der Standort weitgehend grundlastfähig sowie spitzenlastähig und wäre energetisch und strukturell ideal.
Darüberhinaus wird das Gebiet natürlich bestmöglich renaturiert.
Im Umfeld kann sich, abgesichert durch die Wasserbevorratung, im weiteren Umgeld eine effiziente Landwirtschaft entwickeln.
Warum dauert das 5-10Jahre, bis man sich über die neuen Möglichkeiten für eine zukünftige Infrastruktur klar wird?