Am Freitag haben die Übertragungsnetzbetreiber die Aktualisierung des EEG-Kontos veröffentlicht. So ist im Oktober der Überschuss um knapp 38 Millionen Euro auf fast 3,7 Milliarden Euro angewachsen. Der Kontostand liegt damit weiterhin noch deutlich über Vorjahresniveau. Zudem ist davon auszugehen, dass sich der Überschuss bis zum Jahresende noch deutlich über vier Milliarden Euro erhöhen wird.
Der Marktwert Solar blieb im Oktober ebenfalls deutlich über der Marke von 5,00 Cent pro Kilowattstunde. Er stieg gegenüber dem Vormonat leicht auf 5,325 Cent pro Kilowattstunde an. Im Oktober gab es zudem keine Stunden mit negativen Preisen an der Strombörse.
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Der steigende Marktwert der Erneuerbaren lässt ja hoffen, dass sich auch mit abgeschriebenen Anlagen, deren EEG-Garantie ausgelaufen ist, nennenswerte Erträge werden erzielen lassen. Es wäre sinnvoll, wenn diese unerwarteten Gewinnmöglichkeiten auch der Allgemeinheit (von der man sich die Anlagen hat bezahlen lassen) zugute kämen, etwa indem sie zum Teil in den EEG-Fonds fließen müssen um im Gegenzug zu einer zukünftigen Kürzung der EEG-Zulage beizutragen.
Vorher müsste man aber noch klären, warum der Marktwert eigentlich steigt und wie nachhaltig der Anstieg ist. Da man davon ausgehen muss, dass die Börsenpreise immer noch von den alten Dinos manipuliert werden können, ist die Frage: Warum tun sie das jetzt so? Ein Grund könnte sein, dass (1) Angst geschürt werden soll, der Strom würde knapp, weil Kohlekraftwerke abgeschaltet werden müssen, bzw. wegen Preisanstieg der CO2-Zertifikate teurer produzieren. Ein anderer könnte sein, dass (2) das Niedrighalten der Börsenpreise auch den alten Dinos zu teuer wurde. Ein dritter Grund (etwas verwegen) könnte sein, dass man (3) bei weiterem Ausbau der Erneuerbaren dann wieder den Börsenpreis sinken lassen können will, um das Überangebot zu beklagen. Wenn man nicht in Verschwörungstheorien verfallen will, bleibt eigentlich nur die Begründung Preisanstieg bei den CO2-Zertifikaten. Aber (1)-(3) kann man ja mal im Auge behalten. Es wäre ja nicht das erste Mal in der Geschichte, dass Mono- und Oligopole versuchen, den Markt in ihrem Sinne zu manipulieren (Glühlampenkartell, Amerikanischer Straßenbahnskandal, regelmäßige Aufdeckung von Kartellen).
Na schön, …dann können wir uns ja als Verbraucher wieder auf Strafzinsen gefasst machen.
Bin mal gespannt wie lange die Netzbetreiber diese monetäre Spielwiese noch so unbeschadet aufrecht erhalten können. In den Medien wird es ja oft als Liquiditätsreserve dargestellt. Ist es aber nicht, die ist ja noch mit 1,5 Mrd zusätzlich auf dem Konto. Liquiditätsreseve bräuchten wir — zumindestens in dieser Höhe — , schon lange nicht mehr, seit das EEG Kontonur nur noch Milliarden im Plus ist. Wenn.s bei der eigenen Bilanz zu Buche schlagen würde, wäre das auch sicher schon abgeschafft.
beit anderer Leute Geld, ist das weniger interessant.
JCW sagt:
Vorher müsste man aber noch klären, warum der Marktwert eigentlich steigt und wie nachhaltig der Anstieg ist. Da man davon ausgehen muss, dass die Börsenpreise immer noch von den alten Dinos manipuliert werden können, ist die Frage: Warum tun sie das jetzt so?
@ JCW
Ich würde sagen, dieses mal ist es der Einsicht geschuldet, dass die Energiewende nicht mehr aufzuhalten ist. Man hat eingesehen, das Geschäftsmodelle auf dieser Basis unumgänglich sind.
Als 2010 die EE zum Vermarkten, oder genauer gesagt zum „Verramschen“ an die Börse verbannt wurden, ist der Marktwert logischerweise erst mal rapide gesunken. Unterdessen entstehen immer mehr Geschäftsmodelle auf Basis niedriger Börsenpreise. „Zappelstrom“ wird logistisch betrachtet quasi zur Goldgrube.
Siehe hier:
Zitat: Diese zwei Artikel beantworteten sehr gut unsere Frage, wer eigentlich an der Strombörse einkauft. Denn es wurde immer nur von Versorgungsunternehmen, Stromhändlern, industriellen Großkunden und Banken gesprochen. Nun wissen wir dazu gehören auch die Stadtwerke und Unternehmen, wie E.ON, RWE usw. Es gibt also keinen Zwischenhändler mehr. Der Grund dafür, dass Unternehmen wie RWE auch an der Börse einkaufen, obwohl sie selbst rund 30 Kraftwerke besitzen und somit eigentlich genug Strom produzieren, ist einfach. Es gibt Tage, da ist der Strompreis an der Börse so günstig, dass eine Eigenproduktion viel teurer wäre. Daher werden dann die Kraftwerke gedrosselt und lieber günstig eingekauft. Zitat Ende.
Ich denke die Verantwortlichen sitzen unterdessen schon auf der Lauer nach den Schnäppchen, um ihre relativ teuren Langzeitverträge zu bedienen, wenn der Preis am Spotmarkt stimmt. Die neue EON, Netze, Handel und Vertrieb tendiert in ähnliche Richtung.
Das erhöht die Nachfrage und festigt den Marktwert. Wir hatten lange keine negativen Preise mehr.