Es ist ein neuartiges Vorhaben. Die Deutsche Energieversorgung GmbH steht vor dem Start ihres Pilotprojekts „Econamic Grid“, bei dem Speicher zu einem virtuellen Großspeicher zusammengeschlossen werden sollen. Damit könnten die Batteriespeicher der Marke SENEC.IES ihren Besitzern ab Ende Oktober 2014 kostenlos Strom aus dem Regelleistungsmarkt liefern, teilt das Unternehmen mit. Jeder einzelne Speicher werde jährlich rund 800 Kilowattstunden überschüssigen Netzstrom kostenlos aufnehmen. Dieser werde dann auch in Wärmeenergie umgewandelt, womit die Haushalte bis zu 2.500 Kilowattstunden Heizenergie zum Nulltarif verbrauchen könnten.
Das Projekt diene der Verbesserung der Netzstabilität und verbessere gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit der Speicher. „Eine Photovoltaik-Anlage amortisiert sich mit unserem Senec-Speicher im Schnitt nach 10 Jahren“, sagt Mathias Hammer, Geschäftsführer von Deutsche Energieversorgung aus Leipzig. Die Anschaffung einer Photovoltaik-Anlage mit Senec-Speicher rechne sich durch das „Econamic Grid“ damit schneller als Photovoltaik-Anlagen ohne Speicher, heißt es weiter. Das Speichersystem sei auch mit bereits existierenden Photovoltaik-Anlagen kompatibel und könne problemlos nachgerüstet werden.
Zwischen Oktober und März sorgten Windkraftanlagen häufig für Stromüberschüsse und damit auch für eine Überlastung der Netze. Der virtuelle Großspeicher könne dann zu einer Netzentlastung wesentlich beitragen. Die Haushalte könnten damit gerade in den Wintermonaten die Wärmeenergie oder den Strom kostenfrei beziehen. Momentan seien bereits über 2500 SENEC-Speicher für „Econamic Grid“ registriert. In der Anfangsphase soll das Projekt auf 5000 Teilnehmer begrenzt sein. Bei der Deutschen Energieversorgung geht man davon aus, dass bis März oder April 2015 alle Plätze vergeben sind.
Technisches Herzstück des „Econamic Grid“ sei die für den Regelleistungsmarkt ausgelegte Software sowie ein Viertelstunden-Lastgangzähler, der parallel zum Hausstromzähler geschaltet werde, so der Leipziger Hersteller weiter. Über einen zentralen Datenserver wolle die Deutsche Energieversorgung die Verteilung des Stroms an alle Senec-Speicher koordinieren. „Wird einem Speicher überschüssiger Strom zugeteilt, wird er vom Solarbetrieb in den Econamic-Grid-Modus versetzt und entnimmt dem Stromnetz eine Leistung von 2,5 Kilowatt pro Stunde“, erklärt das Unternehmen. (Sandra Enkhardt)
In der Septemberausgabe von pv magazine Deutschland berichten wir ausführlich über das Thema:
- Wir berichten über die Modelle von drei Anbietern, mit denen Privatkunden am Regelenergiemarkt teilnehmen und die Finanzierung ihres Batteriespeichers verbessern können.
- In einem Interview erklärt Kevin Hüfner vom Vermarkter Energy2market, was nötig ist, damit Batteriespeicher am Regelenergiemarkt teilnehmen können.
- Außerdem erklärt Tobias Kurth vom Analyseunternehmen Energy Brainpool die Funktionen der verschiedenen Energie- und Regelenergiemärkte.
Die Septemberausgabe erscheint am Freitag, 19.9.. Ab 22.9. finden Sie die Artikel auch im digitalenHeftarchiv.
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