In den kommenden zehn Jahren wird der globale Photovoltaik-Markt kräftig wachsen. Die installierte Leistung werde von knapp 400 Gigawatt zum Ende 2017 auf 942 Gigawatt bis Ende 2027 steigen, wie ein neuer Ausblick von Fitch Solutions Macro Research – einer Einheit der Fitch Group – zeigt.
Trotz der Kürzungen bei den Einspeisevergütungen und Zubaubeschränkungen werde China den globalen Photovoltaik-Markt weiterhin dominieren. Für das Jahrzehnt geht Fitch von einem weiteren Wachstum in dem Land von 227 Gigawatt aus. Allerdings korrigierten die Analysten ihre ursprüngliche Prognose von 270 Gigawatt wegen des Ende Mai verkündeten Politik-Wechsels nach unten. Die insgesamt in China installierte Photovoltaik-Kapazität werde sich bis Ende 2027 auf 357 Gigawatt erhöhen. Dies bedeute umgerechnet einen jährlichen Photovoltaik-Zubau von durchschnittlich 23 Gigawatt zwischen 2018 und 2027.
Die chinesischen Behörden diskutieren derzeit über eine Anhebung der Ziele für 2020. Die 105 Gigawatt installierte Leistung hat China längst übertroffen. Nun soll das Ziel auf 210 bis 270 Gigawatt gesteigert werden. Bei einer Erhöhung auf 210 Gigawatt stünde dies im Einklang mit der Prognose von Fitch. Nach Angaben von PV Info Link würde ein solches Ziel der lokalen Nachfrage und Industrie nicht viel Auftrieb verleihen, warum auch ein deutlich höheres Zubauziel möglich ist.
Insgesamt wird Asien in den kommenden zehn Jahren die Expansion der Photovoltaik dominieren: Es wird prognostiziert, dass im Jahr 2027 dort 60 Prozent der globalen installierten Leistung zu finden sein werden, angeführt von China und Indien. Nach den neuesten Statistiken für das erste Halbjahr installierte Indien insgesamt 4,9 Gigawatt Photovoltaik und übertraf damit die USA, die 4,7 Gigawatt zubauen. 24,3 Gigawatt Photovoltaik seien in China in diesem Zeitraum hinzugekommen.
Japan, Taiwan und Südkorea werden im Prognosezeitraum bis 2017 ebenfalls zu den zehn am schnellsten wachsenden Photovoltaik-Märkten weltweit gehören, wie es bei Fitch weiter heißt. Eher skeptisch bleiben die Analysten bei der Entwicklung im Mittleren Osten. Dort sind die niedrigen Gebote in Photovoltaik-Ausschreibungen bisher verzeichnet worden. Erst in dieser Woche gab es in Dubai ein Gebot für 2,4 US-Dollarcent pro Kilowattstunde. Nach Einschätzung von Fitch wird der Mittlere Osten dennoch einer der kleinsten regionalen Photovoltaik-Märkte der Welt bleiben, da sich die Region in erster Linie auf die Nutzung reichlich vorhandener Erdgasreserven konzentriert und nicht auf den Einsatz erneuerbarer Energien.
Verlangsamung der chinesischen Nachfrage = Druck auf die Anlagenhersteller
Das gedämpfte Photovoltaik-Wachstums in China, gepaart mit Importzöllen für Solaranlagen auf chinesische Exporte in die USA und Indien, wird die chinesischen Photovoltaik-Hersteller unter Druck setzen, wie es weiter heißt. Die Fitch-Analysten gehen davon aus, dass dies erhebliche Auswirkungen auf den globalen Photovoltaik-Markt haben werde, da die chinesischen Hersteller mit einer geringeren Nachfrage nach Solarmodulen konfrontiert sind, die zu dem bestehenden Überangebot infolge der Einführung der Importzölle in den USA hinzukommen wird.
Es wird erwartet, dass Indiens Importzoll von 25 Prozent weiteres Öl ins Feuer gießt. Es werde den Überschuss erhöhen, da Indien der wichtigste Exportmarkt 2017 für die chinesischen Photovoltaik-Hersteller war. Andererseits steigen damit die Projektkosten in Indien. In der Folge sei die Realisierung der Projekte mit rekordverdächtigen Zuschlägen gefährdet, was das Wachstum des indischen Photovoltaik-Marktes unter Druck setzen. Nach Ansicht von Fitch gilt das besonders auf kurze Sicht.
Die kürzlich veröffentlichten Statistiken der chinesischen Photovoltaic Industry Association CPIA für die ersten neun Monate des Jahres zeigten deutliche Unterschiede in den Handelsbedingungen vor und nach dem Politikwechsel vom 31. Mai, mit einem drastischen Rückgang der Preise und Produktionsrückgängen in allen Marktsegmenten.
Auf der anderen Seite wird das daraus resultierende Überangebot an Solarmodulen dazu beitragen, die Preise für Solarmodule in alternativen Solarmärkten zu senken und die Auslastung der Kapazität zu erhöhen. Fitch zufolge wird das Überangebot an Solarmodulen es vor allem Entwicklungs- und Schwellenländern ermöglichen, billigere Solarmodule zu nutzen.
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Und die EU?
Wird nach meiner Prognose schon bald die Nr. 2 hinter China sein.
552 GW zwischen Ende 2017 und 2027 ???
2018 werden doch bereits wieder ~ 100 GW zugebaut. Also sollen in den nächsten 8-9 Jahren jährlich gerade mal zwischen 50 – 56 GW neu zugebaut werden?
D.h. der Markt für die günstigste Form der „Stromerzeugung“, die noch ein enormes Potential für weitere Kostensenkungen hat, soll in einer Zeit in der die Menschheit ein Riesen Problem mit ihrem CO2 Ausstoß hat um ~50% einbrechen und keinerlei Wachstum in den nächsten 9 Jahren aufweisen ?????
Wie kommt man denn zu so einer Prognose?
Haben die etwa einen aufblasbaren Fusionsreaktor entwickelt den Aldi ab 2020 für 250€ anbietet oder wie haben sich diese Leute das gedacht?
Kai, deiner Analyse kann ich nur zustimmen! Es ist nahezu völlig unmöglich dass zukünftig PV derart massiv einbricht obwohl PV in fast allen Ländern wettbewerbsfähigen Strom produziert!
Na, wer die EU schon vergisst – ab in die Tonne mit der Studie!
Und wo kann ich den Fusionsreaktor für die Garage denn bestellen?
Vision 2050:
Den Fusionsreaktor liefert der limitierte Militärdummy mit KI oder AI, als Werbungsdemonstration für die Innovationsfähigkeit der Technologie der nächsten Generation, bei nur 50% Aufpreis, als Abenteuerversion.
Aus dem Werbeflyer des PPP (public-private-partnership):
„Damit haben mobile Einheiten dann Reichweiten bis zu 1000000km ohne Nachladephase.
Der Fusionskraftstoff wird umweltfreundlich nach einer 100W Photovoltaikanlage, mit integrierter Wasserstoffherstellung, vor Ort zwischengespeichert. …“
Haben Sie mit Garantie Vertrauen?
Danke Kai,
Was ich auch nicht verstehe ist wieso man so einen Unfug einfach weiter gibt.
Ich dachte zunächst an 550GW/ Jahr, das würde einem deutlich gedämftem Wachstum von 20% pro Jahr entsprechen, gegenüber mehr als 30% in den vergangenen 10 Jahren.