Nutzen statt abschalten – mit diesem Ziel will Greenpeace Energy gemeinsam mit der Unternehmensvereinigung Energie des Nordens (EdN) aus Ellhöft einen Elektrolyseur zur Produktion von grünem Wasserstoff durch Windenergie bauen. Dieser Windgas-Elektrolyseur soll in Haurup in Schleswig-Holstein stehen und mit einer Nennleistung von einem Megawatt von 2020 an jährlich bis zu 3,75 Millionen Kilowattstunden Wasserstoff erzeugen. Dieser Wasserstoff soll dann für die fast 20.000 Pro-Windgas-Kunden von Greenpeace Energy in das Gasnetz eingespeist werden.
Im September hatten Greenpeace Energy und der Windpark Ellhöft den deutschlandweit ersten Vertrag zur direkten Belieferung von Privatkunden mit Strom aus Windkraftanlagen, die aus der EEG-Förderung fallen, abgeschlossen. Dieser Vertrag gilt ab Januar 2021, denn Ende 2020 läuft die EEG-Förderung für den Bürgerwindpark aus. Mit dem Elektrolyseur will Greenpeace Energy dann die Integration des Windparks Ellhöft in sein Stromportfolio unterstützen. Zudem könne der neue Elektrolyseur auch Regelenergieleistung anbieten und so das Stromnetz stabilisieren. Der Elektrolyseur in Haurup ist bereits der zweite, den die Greenpeace Energy mit Partnern baut; der erste ging im Oktober 2016 im fränkischen Haßfurt in Betrieb.
Wie Greenpeace Energy weiter mitteilt, wird das neue Projekt vom Programm Norddeutsche Energiewende 4.0 (NEW 4.0) gefördert, in dessen Rahmen Technologien mit besonderem Nutzen für die Energiewende in der Praxis erprobt werden. „Für das Gelingen und die Akzeptanz der Energiewende ist es höchste Zeit, dass wir gerade hier im Norden jede Kilowattstunde Windstrom nutzen, anstatt wie bisher die Anlagen abzuschalten, wenn das Netz mit Kohlestrom verstopft ist“, sagt Sönke Tangermann, Vorstand von Greenpeace Energy. Genau das ermögliche der Windgas-Elektrolyseur.
Den Projektbeteiligten zufolge ost Haurup der ideale Standort für das Projekt. „Zum einen können wir hier an einem Netzknotenpunkt überschüssigen Windstrom aus der gesamten Region nutzen“, sagt EdN-Geschäftsführer Reinhard Christiansen: „Und zum anderen läuft hier die kapazitätsstarke Gastransportleitung Deudan vorbei, in die wir den produzierten Wasserstoff einspeisen können.“ Auch der Stromnetzbetreiber Schleswig-Holstein Netz sowie Gasunie als Betreiber der Deudan-Gaspipeline unterstützen das Projekt.
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