Im Vergleich zum Jahresanfang hat sich die Auftragslage bei den deutschen Photovoltaik-Maschinen- und Anlagenbauern abgeschwächt. Dies sorge für eine verhaltener Stimmung, wie der VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel in seiner aktuellen Geschäftsklimaumfrage ermittelte. So hätten 38 Prozent eine Verschlechterung und 59,9 Prozent eine gleichbleibende Auftragslage gegenüber dem Vorjahreszeitraum vermeldet, hieß es am Mittwoch. Nur 4,2 Prozent der befragten Photovoltaik-Zulieferer rechneten mit einem Umsatzwachstum im laufenden Jahr. Zurückhaltend seien auch die Erwartungen für die Geschäftsentwicklung für das kommende Jahr. Dem VDMA zufolge wird mit einer Umsatzsteigerung von 1,2 Prozent gerechnet.
„In den Hauptmärkten der deutschen Maschinenbauer in Asien, insbesondere in China, wurden 2017 erheblich neue Produktionskapazitäten aufgebaut“, erklärte Peter Fath, Geschäftsführer der RCT Solutions GmbH und Vorsitzender von VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel. „In Verbindung mit einer Anpassung der Förderrichtlinien im größten globalen Photovoltaik-Markt China erwarten wir nur einen verhaltenen Aufbau neuer Produktionskapazitäten.“ Gute Chancen für die deutschen Zulieferer sieht Fath vor allem in neuen Märkten wie Indien und dem Nahen Osten. Dort habe man die Bedeutung von Photovoltaik als kostengünstigste erneuerbare Energiequelle erkannt und baut Produktionsstätten mit klarer Präferenz „Made in Germany“ auf“.
Wenn derzeit investiert werde, dann vor allem in Produktionstechnologie für effizientere Zell- und Dünnschichtmodultechnologie. Hier könnten die deutschen Lieferanten mit überlegenen Produktionslösungen punkten. „Wenn Hochtechnologie zu wettbewerbsfähigen Kosten gefragt ist, rücken deutsche Photovoltaik-Ausrüster in den Fokus“, sagt Jutta Trube, die die Fachabteilung VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel leitet. Gerade in fortschrittliche Dünnschichttechnologien sei in den vergangenen Monaten erheblich investiert worden. „Wir rechnen aber in den kommenden Monaten mit geringeren Investitionen in moderne Ausrüstung und Technologie“, so Trube weiter.
Ähnlich wie in anderen Marktsegmenten hat sich auch bei den Maschinenbauern die Wettbewerbsintensität in den vergangenen Jahren deutlich erhöht. In der aktuellen Befragung gaben 13,5 Prozent der Unternehmen an, es gebe eine gute Preissituation. 62 Prozent stuften sie eher als befriedigend ein. Bei den Erträgen gaben immerhin 64,7 Prozent der Photovoltaik-Zulieferer an, dass diese aktuell gut seien. 35,3 Prozent sahen sie eher als befriedigend an.
Bei der Auslastung der Kapazitäten gaben 50,6 Prozent an, dass diese im dritten Quartal 2018 unter dem verfügbaren Niveau gelegen habe. Bei 14 Prozent der Unternehmen bewegte sie sich im Normalbereich und bei 35,4 Prozent darüber. Die Beschäftigungslage sei bei der Mehrheit allerdings normalen Bereich. Knapp die Hälfte der befragten Photovoltaik-Maschinenbauer plant vorerst keine Änderungen bei den Mitarbeitern. 18 Prozent gaben dem VDMA zufolge an, zusätzliches Personal einstellen zu wollen und 34 Prozent planten einen Mitarbeiterabbau.
Um die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, fokussierten sich die Photovoltaik-Zulieferer verstärkt auf Effizienzsteigerung von Produktion, Logistik, Personal und Vertrieb. Gleichzeitig versuchten sie, die Beschaffungskosten zu reduzieren. Investitionen in Effizienzsteigerungen sowie Forschung und Entwicklung sollen sich zudem langfristig positiv auf die Wettbewerbsfähigkeit auswirken.
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