Im kommenden Jahr wird die EEG-Umlage auf 6,405 Cent pro Kilowattstunde sinken. Dies ist knapp sechs Prozent weniger als noch in diesem Jahr und die zweite Reduktion in Folge, wie die Bundesnetzagentur am Montag veröffentlichte. Jeweils am 15. Oktober müssen die Übertragungsnetzbetreiber auf Grundlage von Gutachten die EEG-Umlage für das Folgejahr festlegen. Die Gutachten lieferten in diesem Jahr die Universität Duisburg-Essen und das Fraunhofer ISI Die Bundesnetzagentur überwachst die ordnungsgemäße Ermittlung.
nner Behörde verweist darauf, dass seit 2014 die EEG-Umlage damit stabil geblieben sei, obgleich in diesem Zeitraum die über das EEG geförderte Strommenge um 50 Prozent gestiegen sei. Die Reformen hätten die Kostenentwicklung des EEG in den vergangenen Jahren jedoch stark gebremst. Die Bundesnetzagentur nennt dabei die Umstellung der Förderung auf Ausschreibungen, die nun auch zum Rückgang der EEG-Umlage 2019 beitrage. Zudem sei dies maßgeblich auf den deutlich gestiegenen Börsenstrompreis zurückzuführen. Dieser wird in den Berechnungen mit 4,56 Cent pro Kilowattstunde für das kommende Jahr angenommen und damit nochmal höher als in diesem Jahr. Als dritten Grund für die neuerliche Reduktion nennt die Behörde den hohen Überschuss auf dem EEG-Konto. Zum für die Berechnungen entscheidenden Zeitpunkt – Ende September – lag er bei 3,65 Milliarden Euro.
Zur Festlegung der Höhe der EEG-Umlage müssen die Übertragungsnetzbetreiber auch den für das kommende Jahr zu erwartenden Ausbau bei Photovoltaik, Windkraft und Co. berücksichtigen. Sie rechnen mit insgesamt 5,75 Gigawatt neu installierter Leistung, wovon fast 2,7 Gigawatt für die Photovoltaik berechnet werden, die damit fast so stark wächst wie Windkraft an Land und auf See zusammen, wie aus der Veröffentlichung der Übertragungsnetzbetreiber hervorgeht. Insgesamt werde eine Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien von 217 Terawattstunden im kommenden Jahr erwartet.
Den Gesamtzahlungsanspruch aller EEG-Anlagen in Deutschland beziffern die Übertragungsnetzbetreiber mit 33,1 Milliarden Euro für 2019. Dem stünden voraussichtlich Vermarktungserlöse an der Strombörse von 7,8 Milliarden Euro gegenüber. Als Liquiditätsreserve, die ein Abrutschen des EEG-Kontos ins Minus verhindern soll, rechnen die Übertragungsnetzbetreiber wie in diesem Jahr sechs Prozent ein.
Die Aufschlüsselung der EEG-Umlage 2019 zeigt, dass die Kernumlage bei 7,017 Cent pro Kilowattstunde liegt. Darin eingerechnet sind unter anderem die Kosten für Photovoltaik-Anlagen, die mit 2,516 Cent pro Kilowattstunde beziffert werden. Zur endgültigen Ermittlung der EEG-Umlage fließt dann aber noch die Liquiditätsreserve ein, die mit 0,423 Cent pro Kilowattstunde zu Buche schlägt. Der Überschuss aus dem EEG-Konto von Ende September wirkt sich schließlich jedoch um mehr als 1,0 Cent pro Kilowattstunde dämpfend aus.
Die Studien der Universität Duisburg-Essen und des Fraunhofer ISI sowie weitere Hintergründe zur Berechnung der EEG-Umlage finden sich auf der Seite der Übertragungsnetzbetreiber netztransparenz.de
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Frage: Bedeutet das auch, auch die Kosten für PV Eigenverbrauch sinken werden? Wie ist nochmal die Berechnung davon?
Danke!
Richtig. Die 40 Prozent EEG-Umlage auf Eigenverbrauch aus Anlagen größer 10 Kilowatt beziehen sich immer auf die aktuelle Höhe der Umlage, nicht auf den Inbetriebnahmezeitpunkt der Anlage.