Im Jahr 2017 gab es nach Angaben der Bundesnetzagentur eine durchschnittliche Unterbrechungsdauer je angeschlossenem Letztverbraucher in der Nieder- und Mittelspannung von 15,14 Minuten. 2016 waren es noch 12,80 Minuten, wie die Bonner Behörde am Freitag veröffentlichte. Trotz des Anstiegs sei die Qualität der Stromversorgung „weiter auf sehr hohem Niveau“. „Ursache für den Anstieg der Versorgungsunterbrechung in Mittel- und Niederspannungsebene sind vor allem die Zunahme extremer Wettereignisse“, erklärte Peter Franke, Vizepräsident der Bundesnetzagentur. „Die Energiewende und der steigende Anteil dezentraler Erzeugungsleistung haben weiterhin keine negativen Auswirkungen auf die Versorgungsqualität.“
In dem veröffentlichten Bericht sind die Stromunterbrechungen, die länger als drei Minuten dauern, verzeichnet. Insgesamt hätten 862 Netzbetreiber im vergangenen Jahr 166.560 Versorgungsunterbrechungen gemeldet. Die Anzahl ist der Bundesnetzagentur zufolge gegenüber den Vorjahren weiter rückläufig. Allerdings habe die Länge der Unterbrechungen zugenommen. Ausfallzeiten im Verteilnetz, deren Ursache in Wetterereignissen – beispielsweise Stürme, Hochwasser oder Schnee – liegen, haben sich gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt, wie es weiter hieß. Die Betreiber der Übertragungsnetze seien bis auf wenige Ausnahmen von den Wetterereignissen verschont geblieben.
Seit dem vergangenen Jahr veröffentlicht die Bundesnetzagentur den SAIDIEnWG (System Average Interruption Duration Index) je Bundesland und eine anonymisierte Liste der einzelnen gemeldeten Stromversorgungsunterbrechungen. Diese Kennzahlen für 2017 wolle die Behörde Ende des Monats nachliefern.
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