Die insolvente Solarworld Industries GmbH hat am Wochenende die Modulproduktion im sächsischen Freiberg eingestellt. Nach Aussagen eines Sprechers von Insolvenzverwalters Christoph Niering von der Kanzlei Niering Stock Tömp laufen derzeit allerdings noch Verhandlungen mit einem potenziellen Investor, bei denen allerdings noch einige Details zu klären seien, darunter der Kaufpreis sowie dessen Finanzierung. „Die zweite Oktoberhälfte ist für einen Abschluss angepeilt“, sagte Rechtsanwalt und Insolvenzverwalter-Sprecher Andre Dobiey auf Anfrage von pv magazine.
Die Materialien für die Modulproduktion seien jedoch aufgebraucht, daher sei die Fertigung auf „ruhend“ gestellt worden. Der potenzielle Investor, bei dem es sich nach Dobieys Aussagen um ein europäisches Unternehmen aus der Photovoltaik-Branche handelt, hat Interesse an der Fortsetzung der Produktion in Freiberg sowie der Weiterbeschäftigung der Mitarbeiter signalisiert.
120 der noch etwa verbliebenen 150 Mitarbeiter in der Modulproduktion von Solarworld würden nun jedoch erst einmal Mitte September und zum 1. Oktober in die bereits geschaffene Transfergesellschaft wechseln, so Dobiey weiter. Dorthin sind bereits Anfang August etwa 90 ehemalige Solarworld-Mitarbeiter aus Freiberg übergegangen, die auf diese Weise bei der Suche nach einem neuen Job unterstützt werden sollen. Eine zweite Transfergesellschaft war für die Mitarbeiter der Solarworld-Zellfertigung in Arnstadt geschaffen worden. Die Produktion in Thüringen wurde bereits im Juni eingestellt und das Equipment wird derzeit versteigert.
Das gilt auch für rund 700 bewegliche Güter aus dem Inventar in Freiberg. Auch für diese kann derzeit geboten werden und ihre Abholung ist für Anfang Oktober festgelegt. Nicht dabei sind allerdings die Maschinen für die Modulfertigung, für die der potenzielle Investor Interesse signalisiert hat. „Es handelt sich nur um Sachen, die der mögliche Investor nicht braucht“, sagte der Sprecher des Insolvenzverwalters weiter.
So oder so: Momentan ist vorgesehen, dass rund 30 Mitarbeiter bis mindestens zum Jahresende bei Solarworld in Freiberg bleiben. Sie sollen sich bis dahin um die Produktionsanlagen langsam runterfahren, sich um die Gefahrstoffe und Werkshallen kümmern. Ein ähnlich großes Team sei damit auch in der ehemaligen Zellfertigung in Arnstadt beschäftigt. Für das dortige Werksgelände und die Fabriken gebe es mehrere Interessenten. „Allerdings prüfen diese derzeit noch und es gibt noch keine verbindlichen Angebote“, so Dobiey. Wann genau es zu einem Verkauf komme, sei daher auch noch nicht sicher. Der Insolvenzverwalter strebe den Abschluss aber im vierten Quartal an.
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