Motech, einer der weltweit führenden Hersteller von Solarzellen aus Taiwan, hat seine Produktionslinie im chinesischen Suzhou aufgrund von „Umweltproblemen“ und als Antwort auf die „Bedürfnisse des Marktes“ stillgelegt. Das geht aus einem Schreiben an die Taiwan Stock Exchange hervor, mit dem Motech auf entsprechende chinesische Medienberichte reagierte. Künftig will sich das Unternehmen demnach auf die chinesischen Standorte in Maanshan und Xuzhou konzentrieren.
Motechs Zahlen für das erste Quartal 2018 zufolge verfügt das Photovoltaik-Unternehmen über 3,6 Gigawatt Produktionskapazität für Solarzellen, wovon sich 1,7 Gigawatt in China befinden. IHS Markit hatte in der April-Ausgabe des pv magazine Motechs Gesamtkapazität mit 4,482 Gigawatt beziffert. Die Analysten hatten in diese Zahl die mit 800 Megawatt Kapazität geplante neue Fabrik im chinesischen Kunshan eingerechnet – dieses Projekt habe Motech jedoch verschoben und werde es eventuell sogar ganz streichen, so IHS Markit. Dem taiwanischen Medium Digitimes zufolge hat Motech zudem im Juni die Produktion seiner Ingots und Wafer in Taiwan eingestellt.
Die Lage der Solarindustrie in Taiwan gilt als problematisch. Angesichts des steigenden Kostendrucks und der politischen Wende in China haben viele taiwanesische Hersteller Schwierigkeiten, mit der Entwicklung Schritt zu halten. Ein Ausweichen auf andere Photovoltaik-Produkte ist aus Analystensicht für taiwanesische Hersteller entweder aufgrund strengerer Umweltschutzstandards oder aus finanziellen Gründen nicht attraktiv. Der Digitimes zufolge hat sich jedoch noch kein taiwanesischer Hersteller zu einem kompletten Rückzug vom Markt entschlossen. Demnach hoffen die Unternehmen darauf, dass Taiwans Regierung die Hilfen für die Branche ausweitet.
Übersetzt und gekürzt von Petra Hannen. Die vollständige englische Fassung lesen Sie hier.
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