Über die Pläne von Hanwha Q-Cells neuer Fabrik im Norden des US-Bundesstaates Georgia hat das Unternehmen im Zuge seiner Zahlen zum zweiten Quartal nur spärliche Informationen veröffentlicht. Allerdings hat der südkoreanische Photovoltaik-Hersteller den Zeitplan für die Inbetriebnahme der Fabrik verkürzt. Er erklärte, dass die Fertigstellung des Werks mit 1,6 Gigawatt Jahreskapazität für das erste Quartal 2019 erwartet wird. Zudem veröffentlichte der Photovoltaik-Hersteller, dass sich die neue Produktionsstätte im Besitz von Hanwha Q-Cells Korea befinden wird, das nicht Teil der an der Nasdaq gelisteten Hanwha Solar Holdings ist, die kürzlich ein Re-Privatisierungsvorschlag für Hanwha Q-Cells veröffentlichte. Die Tochtergesellschaft werde 100 Prozent der geplanten Kapazität besitzen, hieß es weiter.*
Im zweiten Quartal hat das Photovoltaik-Unternehmen nach den vorläufigen Zahlen, die es am Montag vorlegte einen Umsatz von 518,4 Millionen US-Dollar erwirtschaftet. Dies sei eine Steigerung gegenüber dem ersten Halbjahr, aber gut zehn Prozent weniger als die 577,7 Millionen US-Dollar im Vorjahreszeitraum. Auch das Nettoergebnis ging deutlich zurück. Hanwha Q-Cells verzeichnete demnach einen Nettoverlust von 41,3 Millionen US-Dollar – nach einem Gewinn von 18,7 Millionen US-Dollar im zweiten Quartal 2017 und einem Plus von 31 Millionen US-Dollar im Vorquartal.
Vorstandschef Seong Woo Nam sprach von einem „schwierigen Quartal für die Industrie. Er sei allerdings zuversichtlich, dass sich der Markt erhole und langfristig weiter wachse. Nam verwies darauf, dass die Photovoltaik weltweit immer wettbewerbsfähiger mit anderen Erzeugungsformen werde. Joo Yoon, Senior Vice President für Global Sales und Marketing, merkte an, dass es Hanwha Q-Cells “trotz des Nachfrage-Schocks für den Weltmarkt durch den chinesischen Politikwechsel“ gelungen sei, seine Prognose leicht zu übertreffen. Zudem gehe er von einer Steigerung der Auslieferungen im zweiten Halbjahr aus. In seiner Prognose rechnet das Unternehmen mit einem Umsatz zwischen 590 und 610 Millionen US-Dollar im dritten Quartal. Für das Gesamtjahr geht Hanwha Q-Cells von Modullieferungen zwischen 5600 und 5800 Megawatt aus.
Zu den jüngst veröffentlichten Privatisierungsvorschlägen für Hanwha Q-Cells erklärte Finanzvorstand Jay Seo, sie befänden sich noch in einer sehr frühen Phase. Das Unternehmen könne sich daher noch nicht abschließend dazu äußern.
Auf die Frage im Analystengespräch zu den Quartalszahlen welche Produkte in dem Werk gefertigt werden sollen, erklärte das Unternehmen offiziell: „Wir haben nicht die Absicht, die Fabrik zu besitzen, daher wird es die Entscheidung einer anderen Firma sein und nicht unsere.“ Zuvor hatte Hanwha Q-Cells erklärt, es wolle PERC-Module für Dach- und Freiflächenanlagen herstellen. Weitere Angaben wollte das Unternehmen zunächst nicht machen. Damit sind weit weniger Informationen über Hanwha Q-Cells geplante Fabrik in den USA zugänglich als bei jeder anderen, etwa das Werk von Jinko Solar in Florida. Dabei handelt es sich bei Hanwha Q-Cells-Pläne um die derzeit größten im Land.
Der Schritt, diese große Fabrik in den USA zu bauen, kommt in einer Zeit, in der Hanwha Q-Cells seine Präsenz in de USA verstärkt. Rund 40 Prozent der ausgelieferten Solarmodule gingen im zweiten Quartal nach Schätzungen des Unternehmens nach Europa und in die USA. Im zweiten Halbjahr wird noch eine Steigerung auf mehr als die Hälfte der Lieferungen erwartet.
Zumindest erklärte Hanwha Q-Cells noch, dass es sich auf einen Ausbau des Marktanteils im privaten Dachanlagenmarkt mit seinen monokristallinen PERC-Halbzellen-Produkten fokussieren wolle. Es erwartet dabei einen weniger starken Einfluss der Section 201-Einfuhrzölle auf die Nachfrage nach privaten Dachanlagen.
*Anmerkung der Redaktion: Der Artikel ist am 14. August geändert worden. Ein Sprecher von Hanwha Q-Cells stellte klar, dass Hanwha Q-Cells Korea der Eigentümer des US-Werks sein wird.
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