Rekordjahre scheinen für die Photovoltaik-Industrie nichts Besonderes zu sein. Das Jahr 2017 war keine Ausnahme, da der weltweite Photovoltaik-Zubau im 100-Gigawatt-Bereich lag. Die Nachfrage übertraf die Erwartungen der meisten Analysten, was bedeutet, dass die Liefersituation eng war und die Preise im Laufe des Jahres sogar anstiegen. Diese Bedingungen spielten den größten Herstellern kristalliner Module in die Hände. Nachdem sie 2016 mit einem Überangebot zu kämpfen hatten, konnten sie 2017 die stabilen Preise und die starke Nachfrage nutzen, um ihre Position zu verbessern und größere Kapazitätserweiterungen zu planen. „Auf dem Modulmarkt des Jahres 2017 waren die Lieferanten im Vorteil“, kommentiert Jade Jones, Senior Analyst Solar Markets bei GTM Research. „Die starke Nachfrage in der Region China sowie Lieferschwierigkeiten in Südostasien aufgrund der Bedrohung durch die Section-201-Petition ermöglichten es Lieferanten, gesunde Margen zu erzielen.“
Jinko Solar konnte 2017 seinen Platz als größter Modulhersteller behaupten und erzielte mit knapp über 6,5 Gigawatt ein Plus von mehr als einem Gigawatt gegenüber dem Vorjahr. Trotz dieses Anstiegs sank der Bruttogewinn des Unternehmens um 22,7 Prozent von 3,87 Milliarden Chinesische Yuan (583 Millionen US-Dollar) auf 2,99 Milliarden Yuan (451 Millionen US-Dollar). Als Hauptgründe nannte Jinko Solar niedrigere Modulpreise und höhere Materialkosten. „Unsere Bruttomarge lag 2017 bei 11,3 Prozent, verglichen mit 18,1 Prozent im Jahr 2016. Dies ist teilweise auf die verstärkte Zusammenarbeit mit OEM-Partnern zurückzuführen, um der steigenden Nachfrage vor allem in der ersten Jahreshälfte 2017 und höheren Rohstoffkosten gerecht zu werden“, so Jinko-Solar-CEO Kangping Chen zu den Finanzergebnisse des Unternehmens 2017.
Insgesamt war 2017 für die größten fünf Hersteller ein eher stabiles Jahr. Während Jinko Solar und andere Top-Hersteller in der Lage waren, die niedrigeren Margen ohne große Probleme aufzufangen, gab es Verluste am anderen Ende der Tabelle. Yingli Green Energy belegte den neunten Platz und mit gut drei Gigawatt im Jahr 2017. Trotzdem verzeichnete das Unternehmen einen Nettoverlust von 510 Millionen US-Dollar und Verbindlichkeiten von insgesamt 3,2 Milliarden US-Dollar. Obwohl Yingli viele dieser Gläubiger dazu überredete, vorerst zu warten, kam die Finanzberichterstattung 2017 mit einer Mitteilung, in der es heißt: „Angesichts der finanziellen Lage des Unternehmens bestehen erhebliche Zweifel an der Fähigkeit des Unternehmens, seine Geschäftstätigkeit fortzuführen.“
Das Unternehmen Longi Solar hingegen, das 2016 den neunten Platz belegt hatte, erreichte 2017 Platz fünf. Das Unternehmen stellt ausschließlich monokristalline Produkte her – monokristalline Module werden in Chinas Top-Runner-Programm stark bevorzugt, und die damit verbundenen Skaleneffekte haben es den Herstellern ermöglicht, die Preislücke zu schließen.
Übersetzt und bearbeitet von Petra Hannen
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Mit dem Absenden dieses Formulars stimmen Sie zu, dass das pv magazine Ihre Daten für die Veröffentlichung Ihres Kommentars verwendet.
Ihre persönlichen Daten werden nur zum Zwecke der Spam-Filterung an Dritte weitergegeben oder wenn dies für die technische Wartung der Website notwendig ist. Eine darüber hinausgehende Weitergabe an Dritte findet nicht statt, es sei denn, dies ist aufgrund anwendbarer Datenschutzbestimmungen gerechtfertigt oder ist die pv magazine gesetzlich dazu verpflichtet.
Sie können diese Einwilligung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. In diesem Fall werden Ihre personenbezogenen Daten unverzüglich gelöscht. Andernfalls werden Ihre Daten gelöscht, wenn das pv magazine Ihre Anfrage bearbeitet oder der Zweck der Datenspeicherung erfüllt ist.
Weitere Informationen zum Datenschutz finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.