Die Regierung der belgischen Region Flandern hat einen Gesetzentwurf des Energieministers der Region, Bart Tommelein, genehmigt, der es Unternehmen erlaubt, sich gegenseitig Strom zu verkaufen. Das so genannte „Direktanschlussmodell“ (Directe lijn) soll nach den Regierungsplänen ab dem 1. Januar 2019 starten.
Tommelein zufolge – der bereits Anfang April bekanntgab, die Maßnahme ergreifen zu wollen – sollen mit der Neuregelung die Bedingungen für die Unterzeichnung von Stromabnahmeverträgen unter privaten Unternehmen verbessert und gleichzeitig die Entwicklung von mehr und größeren gewerblichen Erneuerbaren-Projekten gefördert werden.
„Einige Unternehmen haben Platz für Solarmodule oder Windkraftanlagen, aber sie können nur wenig Strom davon selbst verbrauchen. Eine direkte Verbindung mit einem anderen Unternehmen in der Nachbarschaft, dass diese Energie kauft, kann eine Lösung sein“, betonte Tommelein. Nach den neuen Regeln sind die Käufer des Stroms von der Zahlung jeglicher Netzentgelte befreit.
Der Stromverkauf an einen Endkunden, der sich nicht an dem Standort befindet, wo der Strom erzeugt wird, ist in Flandern theoretisch bereits möglich. Nach der flämischen Regierung ist es derzeit aber nur in Regionen machbar, in denen die Netze nicht über ausreichend Kapazität verfügten.
In Flandern, der größten Region Belgiens, befinden 73 Prozent der landesweit installierten Photovoltaik-Leistung. Der größte Teil dieser Anlagen ist allerdings nicht größer als zehn Kilowatt. Aus diesem Grund will Tommelein die Größe künftiger Photovoltaik-Dachprojekte erhöhen, da mehr Volumen beim Zubau dringend benötigt wird. Der Energieminister will die installierte Photovoltaik-Leistung bis 2030 auf 6,7 Gigawatt erhöhen – was einen Ausbau um mindestens 4,2 Gigawatt bedeutet.
Im vergangenen Herbst hat Flandern die Förderdauer für gewerbliche und industrielle Photovoltaik-Anlagen von 15 auf 10 Jahre reduziert. Allerdings ist dabei nur der Zeitraum, nicht die gesamte Höhe der Förderung angepasst worden. Als Unterstützung für Photovoltaik-Anlagen mit mehr als zehn Kilowatt Leistung gibt es handelbare grüne Zertifikate. Pro Megawattstunde haben diese Zertifkate einen Wert zwischen 65 und 67 Euro bei Photovoltaik-Anlagen zwischen 10 und 750 Kilowatt Leistung.
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