Consolar bringt nach vier Jahren Entwicklungs- und Erprobungszeit ein Hybridmodul auf den Markt, das speziell für die Kombination mit Wärmepumpen entwickelt wurde. Der zwei Quadratmeter große PVT-Kollektor „Solink“ mit einer zehnfach größeren Luftwärmetauscher-Fläche auf der Unterseite vereint ein Photovoltaik-Modul (PV) und Solarthermie (T) zu einer hocheffizienten Strom- und Wärme-Energiequelle. Mitte April habe Consolar die Serienfertigung gestartet, teilte das Unternehmen jüngst mit. „Die Serienfertigung wurde in Holland bei einem Partner-Unternehmen gestartet und ist im Aufbau. Das erste Fertigungslos beträgt circa 400 Kollektoren, im Laufe des Jahres werden mehrere Tausend Stück produziert werden“, erklärt Andreas Siegemund, Geschäftsführender Gesellschafter Marketing und Vertrieb bei Consolar, auf Anfrage von pv magazine.
Der PVT-Kollektor „Solink“ hat nach Angaben von Consolar mindestens sieben Prozent mehr Leistung als ein Standard-Solarmodul ohne Wärmetauscher. „Die sieben bis zehn Prozent Mehrertrag ergeben sich aus der Kühlung aus Luft und dem Betrieb der Wärmepumpe sowie daraus resultierenden Simulationen, die noch über Messungen verifiziert werden“, so Siegemund weiter. Zum Preis sagt er: „Der Listenpreis in Deutschland liegt bei 815 Euro pro 340 Watt XL Modul/Kollektor.“ Die Kosten könnten mit Ausbau der Produktion noch sinken. „Es sind weitere Schritte im Bereich der Fertigungsautomatisierung geplant“, so Siegemund.
Auf dem PV Symposium in Bad Staffelstein hatte Consolar in diesem Jahr ein Poster ausgestellt, in dem es auch einen System-Preisvergleich wagte. Bei einem Wirtschaftlichkeitsvergleich zeigt sich dabei, dass eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Photovoltaik-Modulen die niedrigsten Vollkosten ausweist. Allerdings könne eine Sole-Wasser-Wärmepumpe mit „Solink“-Kollektoren bereits jetzt zu niedrigeren Vollkosten als ein System auf Erdsonden-Wärmepumpen und Photovoltaik realisiert werden. Zumal wenn das Hybridmodul nun in Serie gefertigt wird, was die Kosten gegenüber der vorherigen Kleinserie weiter senkt. Zudem zeigte sich, dass die Vollkosten für eine Luft-Wärmepumpe höher als alle vom Photovoltaik-Modulen oder PVT-Kollektoren gerechnete Systeme.
Als weiteren Vorteil seiner Hybridmodule sieht Consolar die doppelte Nutzung der Dachfläche, woraus ein geringerer Flächenbedarf resultiert. Zudem komme „Solink“ ohne die bei Luft-Wärmepumpen sonst üblichen Ventilatoren und das Außengerät aus. Neben dem lautlosen Betrieb seien auch die entfallenden Erdarbeiten wie bei Erdreich-Wärmpumpen ein Vorteil.
Auch eine Nachfrage für das Hybridmodul gibt es bereits. „Wir verzeichnen eine große Anzahl an Projekten für die ‚Solink‘ als Energiequelle angefragt wurde. Aktuell haben wir Anfragen insbesondere aus Deutschland, der Schweiz, Holland und Belgien“, sagt Siegemund.
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Bei solchen Wirtschaftlichkeitsberechnungen muss man immer aufpassen: Ist es unter den gegebenen Marktbedingungen wirtschaftlich, oder wird das System sinnvoll sein, wenn es in Zukunft in den Strommarkt integriert werden muss?
Gegenwärtig darf man im Winter allen Strom für die Wärmepumpe einsetzen und im Sommer seine Überschüsse (unterhalb der Kappungsgrenze) ins Netz mit Einspeisevorrang und zu voller Einspeisevergütung liefern. Das Netz freut sich darüber nicht gerade, weil der Strom im Sommer gar nicht mehr immer verkäuflich ist, und diese Zeiten der Unverkäuflichkeit werden zunehmen. Im Winter muss der dann fehlende Strom (weil für die Wärmepumpe eingesetzt) im Netz durch irgendwelche anderen Kraftwerke (im Zweifel KohleKW, die aber nur noch im Winter zum Einsatz kommen) ausgeglichen werden.
Schaut man in die Zukunft, dann sollte das System durch einen großen saisonalen Wärmespeicher ergänzt werden: Dann kann die Wärmepumpe im Sommer laufen, mit Strom, der sonst abgeregelt werden müsste. Im Winter könnte die PV-Anlage mit besserem Wirkungsgrad mehr Strom ins Netz oder zur Deckung des Eigenbedarfs liefern, was so oder so das Netz entlastet. Damit würde die PV ihren heutigen Pferdefuß des starken Saisongangs (in der Gemäßigten Zone) sogar etwas mildern, statt ihn zu verschärfen.
Fragte man in den letzten Jahren Anbieter von PV-Kollektoren, warum Hybrid-Kollektoren so wenig verbreitet sind, bekam man als Antwort: Weil sich Wärme und PV nicht vertragen: Für die Wärme soll der Kollektor möglichst heiß werden, für die PV möglichst kalt bleiben. Meine Vermutung, warum sie nicht beliebt sind, ist noch eine andere: Weder Elektro- noch Sanitärinstallateur haben Lust, ein anderes Gewerk für die Installation heranzuziehen.
Dieses System hier löst möglicherweise beide Probleme: Die Luft wird nicht so heiß, kühlt womöglich sogar, weil noch eine Wärmepumpe dahinter kommt. Und den Sanitärinstallateur kann sich der Elektriker sparen, solange er nur Luftleitungen bauen muss. Aber der saisonale Wärmespeicher wäre die zukunftsgerichtete sinnvolle Ergänzung! Sowohl im EFH als auch im Quartier.
Wie soll dieser saisonale Wärmespeicher aussehen?
Wie soll die Wärme dort gespeichert werden im Sommer und im Winter genutzt und welchen Wirkungsgrad hat dieser Wärmespeicher?
Welche Wirtschaftlichkeit ergibt sich aus dieser Investition?
Für das EFH kenne ich den 2Max von ebitsch (bis zu 42 cbm). Für das Sonnenhaus gibt es zahlreiche Hersteller, u.a. Jenni in der Schweiz oder Lorenz (bis 100 cbm). Von reinen Warmwasserkollektoren beliefert, sind diese Systeme teurer als eine konventionelle Beheizung. Die Doppelnutzung der Dachfläche mit PV-Produktion und Wärmeproduktion sollte mindestens einen Teil dieses Nachteils ausgleichen. Die Wirtschaftlichkeit wird weiter besser, wenn man einen Großspeicher für ein mit Nahwärme versorgtes Quartier einsetzt.
Eine gewisse Schwierigkeit stellt es dar, wenn Consolar schon weiteres Preissenkungspotential mitteilt – das wird den ein oder anderen veranlassen, mit einem Kauf noch zu warten, bis das Potential realisiert ist. Es könnte natürlich auch ein Anlass sein, ein staatliches Förderprogramm zur Markteinführung aufzulegen. Vom Prinzip her (Doppelnutzung) sind die PVT-Kollektoren ja sehr sinnvoll. Schließlich sollten wir jede Möglichkeit zur Deckung eines Energiebedarfs aus regenerativen Quellen nutzen. Wenn diese Möglichkeit auch noch dazu beitragen kann, absehbare Schwierigkeiten bei der Integration weiterer EE-Anlagen im Stromnetz zu mildern, dann besteht auch ein öffentliches Interesse daran.
Schließlich sollten wir jede Möglichkeit zur Deckung eines Energiebedarfs aus regenerativen Quellen nutzen. Wenn diese Möglichkeit auch noch dazu beitragen kann, absehbare Schwierigkeiten bei der Integration weiterer EE-Anlagen im Stromnetz zu mildern, dann besteht auch ein öffentliches Interesse daran.
Grundsätzlich stimme ich dem zu!
Es ist aber in Deutschland leider kein öffentliches (politisches) Interesse vorhanden. Es geht nur darum mit Subventionen des Staates, oder privater Bürger die Renditen von Konzernen aus der Steinzeit (z.B. Braunkohle), oder auch Versicherungskonzernen (Stromautobahnen) zu optimieren. Deutschland (Regierungen) hat alle Zukunfts-Technologien „verschlaffen“. Jetzt kommt noch die Steuer- und Wirtschaftspolitik der USA dazu, damit ist Deutschland wirtschaftlich erledigt und somit auch die EU.
Sehr geehrte Fanleute,
mein exakt nach Süden ausgerichtetes Dach, 30°, ca. 85 qm, ist seit 12 Jahren mit 30 PV-Zellen bestückt.
Ich denke an weitere ca. 30 Hybridzellen, deren Wärmeertrag der vorhandenen Wärmepumpe – 3 Bohrungen á 80m, tonhaltiges Erdreich, Wärmebedarf des Hauses etwa 25000 kWh – dienen soll.
Meine Frage: Wieviel KWh Wärmemenge prudzieren 30 Kollektoren schätzungsweise? Wie hoch könnte der zurückgewinnbare der in die Bohrungen gepumpte Anteil dieser Wärmemenge im Herbst sein?
Mir ist klar, dass es nur um grobe Schätzungen gehen kann. Ich habe allerdings auch ein gewisses technisches Interesse an so einem naturnutzendem System. Für eine kurze Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar.
Mit freundichen Grüßen
Heinrich Oldenburg
Ö
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