Bereits am 17. April ist wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung über die Photon Production GmbH ein Insolvenzverfahren eröffnet worden. Diese ist eine von mehreren Gesellschaften aus dem Umfeld des Fachmagazins Photons. Nach Aussage der Pressesprecherin der Berliner Gerichte hat ein Gläubiger den Antrag gestellt. „Zum Zeitpunkt der Eröffnung des Insolvenzverfahrens war der Geschäftsbetrieb bereits vollständig eingestellt“, so der Insolvenzverwalter Rüdiger Wienberg auf Anfrage von pv magazine. Die Arbeitsverträge der zehn Mitarbeiter seien schon vor der Eröffnung auf eine andere Gesellschaft übergegangen.
Es ist schwer einzuschätzen, was das für das Fachmagazin Photon bedeutet. Geschäftsführerin der Photon Production GmbH, deren Unternehmenszweck Redaktionsdienstleistungen für Verlagsgesellschaften sind, ist Anne Kreuzmann, die auch Geschäftsführerin der Photon International ist. Diese firmiert im Impressum der Newsletter und Webseiten. Der Insolvenzverwalter konnte nichts dazu sagen, ob etwa offene Forderungen der Photon Production GmbH gegenüber der Photon International GmbH bestehen, da das Verfahren nicht öffentlich ist.
Es wird noch komplizierter, da beide Gesellschaften Anfang April von Berlin nach Aachen verlegt worden sind, wo die Photon vor ihrer ersten Insolvenzwelle in den Jahren 2013/2014 residierte. Die Photon Production GmbH wurde gleichzeitig in RE Production GmbH umfirmiert. Diese Vorgänge haben sich mit der Eröffnung des neuen Insolvenzverfahrens überschnitten. Es handelt sich jedoch um das gleiche Unternehmen. Die RE Production GmbH befindet sich daher auch im Insolvenzverfahren und die Gerichts-Pressesprecherin erwartet noch eine entsprechende Korrektur der Insolvenzbenachrichtigung durch das Amtsgericht. Auf Photon Watchblog ist im Übrigen zu lesen, dass bereits seit Januar keine Magazine mehr ausgeliefert worden seien.
In den Jahren 2013 bis 2015 gingen etliche Photon-Gesellschaften in die Insolvenz. Den Anfang machte damals die Photon Europe GmbH mit Geschäftsführerin Anne Kreuzmann. Sie hat bis dahin die Magazine und Newsletter herausgegeben und war Teil der Photon Holding GmbH mit Sitz in Aachen. Insgesamt haben die Gläubiger damals für ein Fachmedienunternehmen sehr hohe 9 Millionen Euro Forderungen gemeldet. Die Namensrechte lagen bei der Holding, so dass diese die unbeschadet der Insolvenz an die 2013 neu gegründete Photon Publishing GmbH übergeben werden konnten. Der Zusammenbruch des Photon-Universums ließ sich jedoch nicht mehr aufhalten. Im Juli 2014 ist die damalige Aachener Holding im Zuge eines Insolvenzverfahren aufgelöst worden. Auch über die Photon Power AG, Teil der Aachener Holding, wurde im März 2016 ein Insolvenzverfahren eröffnet. Diese hat nachranginge Anlagen von Kleinanlegern zum Bau von Solarparks eingesammelt und einen Teil als Darlehen an die Photon Europe GmbH gegeben. Die nachrangingen Darlehen der Kleinanleger stehen ganz hinten in der Rangfolge. Zuerst werden die anderen Gläubiger und Banken bedient. Über das Vermögen der Photon Laboratory GmH wurde im Januar 2015 ein Insolvenzverfahren eröffnet. Das Testlabor musste damals schließen.
Die jetzige Insolvenz ist die erste des neuen Photon-Firmengeflechts. Um dieses aufzubauen, wurde 2015, nach der Insolvenz der Aachener Holding, in Luxemburg eine neue Photon Holding SA gegründet.
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Das ist wie in einem Zombiefilm – Anne Kreutzmann läuft immer weiter.
Während schon nach der ersten Pleite Ende 2012 immer mehr Details über horrende Forderungen u.a. der Sozialkassen auf dem Photon Watchblog veröffentlicht wurden und alle verantwortlichen Unternehmer dachten „dafür gehen die Kreutzmann und der Welter in den Knast“ laufen sie offenkundig bei heute frei herum.
Und führen die Behörden, aber auch offenkundig total dumme – weil immer neue – Gläubiger an der Nase herum. Wer gibt eine solchen Frau denn noch ein Zahlungsziel?
Die verbrannte Erde der Photon geht also immer weiter. Von 2006 bis 2012 hat die Photon viel von dem offenkundig nicht erwirtschafteten Geld verbrannt um gegen das EEG und die Solarbranche medial und politisch zu Felde zu ziehen. Da war keine Nachricht zu unbedeutend wenn man nur auf die dt. Solarbranche einschlagen konnte. Und die damals Verantwortlichen haben Frau Kreutzmann dennoch lange Anzeigen abgekauft – ok, wir wissen heute dass diese Leute auch nix konnten. Seit 2012 ist die Photon wie Frank Asbeck der Solarworld ein bizarres Abbild der Solarbranche in der Öffentlichkeit und Politik. Immer wieder vor dem Zugriff von Behörden oder anderer Verfolgung entwischt und jedesmal mit einer großen Klappe wieder aufgetaucht mästen sie die Gegner der Solarbranche mit Argumenten. „Seht die Pleitiers, Großkotze und Betrüger von der Solarbranche“.
Ob das mal ein Ende findet?
Hallo Herr Remmers,
ziemlich harte Kritik! Frau Kreutzmann, Herr Welter und auch Herr Asbeck mögen viel Geld verbrandt haben, aber sie verdienen unseren grossen Respekt als Pioniere der deutschen PV-Branche!
Dagegen gibt es freie Journalisten, die sogar in Deutschlands grösster Tageszeitung schreiben, aus deren Beiträgen man den Hass auf die Erneuerbaren aus jedem Wort herauslesen kann.
Lassen Sie uns über die tollen Zeiten freuen, in denen wir die Erneuerbaren blühen und gedeihen sehen!
Ihr Ulrich Stiebel
He Kalle,
Ich finde Deine Kritik an Anne Kreutzmann zu hart. Sie haben sich unternehmerisch verzockt O.K. und sicher auch viele Investoren um viel Geld gebracht. Aber Sie hatte mit Ihrer Einschätzung oft Recht und hat der Branche eben nicht nach dem Maul geschrieben. Ihre Grundthese war „wenn wir nicht mit den Preisen schneller runter kommen, wird uns das EEG um die Ohren fliegen, weil es politisch nicht mehr haltbar sein wird“. Das wollte damals keiner hören und alle haben auf die Kreutzmann eingedroschen. Am Ende hat sie Recht behalten. Das EEG wurde platt gemacht.
Hallo Matthias und Herr Stiebel,
Anne Kreutzmann und Philipe Welter haben seit 2006 wie keine andere Partei auf die PV Branche mit aktiver Medien- und Politikarbeit eingedroschen. Um sich selbst als die wahren Hüter der heiligen Solarbewegung zu inszenieren und natürlich die „Photon“ ganz nach vorne zu bringen. Dabei ging es nicht um die berechtigten Kritikanteile, die wollte seinerzeit in der Tat niemand hören. Es ging um das ganze Bezichtigen, Aufbauschen vermeintlicher Skandale, Kaputtreden usw.
Niemand wurde von den Solarfeinden mehr zitiert als die Photon wenn es darum ging der Branche immer neue Knüppel in die Beine zu werfen. Niemand hat mehr Journalisten gegen die Branche aktiv aufgebracht als die Photon.
Ich habe das Desaster hier in Berlin als politisch und medial aktiver Unternehmer hautnah erlebt.
Es ist so irre wenn man die schlimmsten Vorhaltungen z.B. von Seiten der FDP seinerzeit mit einem eigenen Branchenmagazin namens Photon in der Hand bekam. „Da steht doch drin das alles Betrug ist“. Peng.
Gleichzeitig haben die beiden alles gemacht um das Unternehmertum an sich in den Dreck zu treten. Von einem extremen Umgang mit Mitarbeitern bis eben hin zu dem Millionenschaden am Ende- und das war kein unternehmerisches Pech.
Wer sich so verhält hat jede Achtung vor frühen Leistungen verspielt- zumal mal bitte die Leute gefragt werden sollen die beim SFV ihre Themen mit Anne Kreutzmann und als Geschäftspartner von Philipe Welter schon MItte der neunziger hatten. Das ist wie eine Schneise verbrannter Erde die auch viele unserer guten Unternehmen mitverbrannt hat. Nicht allein, aber viel Benzin dafür haben diese Leute geliefert- und ihre Vorlieferanten offenkundig mehr als einmal nicht bezahlt um im Bild zu bleiben.
Solche Menschen verachte ich zutiefst.
Ja, es ist wieder einmal nicht so leicht öffentlich zu klären, was hier so schlimm ist.
Zunächst danke ich Herrn Remmers für die klaren zutreffenden Worte.
Ich habe die Photon auch jahrelang trotz deren teilweise übertriebenen und wenig konstruktiven Kritik gerne gelesen und auch ehrenamtlich sozusagen beworben. Und sie haben in der Tat journalistisch Bedeutendes geleistet, etwa mit der genauen Berechnung einer regionaler Sonnenstrahlung angemessen Vergütung. Das in Bayern so viel aufgebaut wurde, liegt eben auch daran, dass es sich dort viel besser rechnete als im Norden. Wo es aus anderen Gründen, die hier zu weit führen durchaus trotzdem auch sehr hohe Ernten geben konnte.
Was ich hier aber noch anmerken muss ist deren besonders gemeiner Umgang mit uns Lesern, die Nachrang-Anleihen für die Photon Power AG gegeben hatten. Ziel war zu zeigen, wie man Freiflächen-PV so effektiv machen kann, dass die EEG-2000 versprochenen Vergütungen von 7,4 % a gut machbar sind.
Als langjährig vertraut gemachter Leser, glaubte man dem schriftlich garantierten Versprechen, dass das angelegte Geld nur bei der Photon Power angelegt werden darf und auch kein Bankkredit zu bedienen sei. Dazu kam natürlich auch, dass die Grundstücke dafür klar gepachtet sein würden usw.
2 Jahre wurde auch regelmässig über alles -teils geschönt- berichtet. Doch nach ca. 4 Jahren plötzlich Zuschuss gewünscht und dann bald auch Insolvenz der Power erklärt usw. Keine 7,4 % a mehr. Was von den Geldern noch ausgezahlt wird ist nach 3 Jahren noch nicht geklärt. Auch die Anwälte dabei bekommen noch vorher Geld aus dem geringen das bleiben mag.
In der Insolvenzverwalter- klärung kam schnell heraus. Der Photon Power waren mehrfach zig 1000de € für Holding und andere Gelder entnommen worden. Es gab hohe Vorrang-Bankkredite zu bedienen. Die Grundstücke waren nicht gesichert usw.
Wie man das juristisch nennt mag umstrtten sein, von wegen unternehmensfrei, Normalos empfinden das vermutlich fast alle als klaren Betrug! Da dieses Geld eben nie den Anlagen, sondern anderen undurchsichtigen Bedarfen der Zeitung und anderer Bereiche zukam, die dann geschickterweise insolvent geworden, nichts mehr zurückgeben mussten und ihrerseits das Entnomme als diesen Schuldnern zukommend vereinnahmten.
Frau Kreutzmanns und Herrn Welters Privatvermögen blieb bei allem verborgen, deren erhebliche ausgezahlte Gehälter, teils über 10000 € monatlich hingegen nicht.
Es wird leider zu lang für Internet-Schnellleser, aber es ist unfassbar, was sie alles anrichten konnten und nun in Berlin noch fortgesetzt, wie nun wieder in Aachen weiter machen wollen, wo die Belgische Grenze schön nah ist.
Wie können wir uns nur trotz dieses nicht schützenden Insolvenz(un)recht gegen solche wiederholt schädigenden Machenschafften -auch um des solaren Engagement willlens- erwehren?
Wer benennt der Redaktion hilfreiche Anwälte, die wir dort erfahren könnten?
Wir Anleger haben allerlei versucht, einige auch eine Genossenschaft gegründet, um die Anlagen fortführen zu können. Doch die Substanz war angesichts der zu vielen Forderungen zu gering.
Vielleicht sollte zur Warnung hier mal eine Artikelserie allein zu diesem schlimmen Missbrauch von Solar-Anlegern gestartet werden!
Richtigstellung zur Passage:
„Auf Photon Watchblog ist im Übrigen zu lesen, dass bereits seit Januar keine Magazine mehr ausgeliefert worden seien.“
Das letzte am 1. Dezember 2017 erschienene Heft war die November-Ausgabe.
Auf ivw ist veröffentlicht, dass die Druckauflage im ersten Quartel 2018 bei 5.000 Stück lag und die Anzahl der verkauften Hefte im Vergleich zum Vorquartal um 71 Prozent gestiegen ist.
No comment…
Quelle:
http://www.ivw.eu/aw/print/qa/titel/6668?quartal%5B20163%5D=20163&quartal%5B20174%5D=20174&quartal%5B20181%5D=20181#views-exposed-form-aw-titel-az-aw-az-qa
So ohne Kommentar bleibt die Werbezählerangabe aber unklar.
Wollen Sie damt schreiben, dass Photon trotz guter Druckverkäufe (die sich doch lohnen sollten) Insolvenz anmeldet? Das macht doch keinen Sinn!
Auch lieferten sie pdf-Ausgaben zuletzt im Mai aus und schicken ihren newsleter mit feten Werbungen herum.
Aber vor allem verwundert mich, wie sie nach zig Insolvenzen zu Insolvenzen, bei PP durch hohe vertragswidrige Geldentnahmen bedingt, immer noch neue Insolvenzen machen können, um so ihre Schulden scheibar los zu werden. Was ist den das für ein unseriöses Verkaufsverhalten? Wer macht das noch so?
Als Photon Power finanziell, wie Vertrauens-Geschädigter erwarte ich, dass die endlich Ver-antwortung übernehmen MÜSSEN!
Nanu, wieso ohne Kommentar.
Soll ein Mehrverkauf von gedruckten Zeitschriften, Zusendungen von pdf-Ausgaben bis zur aktuellen Mai-Ausgabe, wie tägliche Newsletter mit fetten Großwerbungen etwa Anlass sein um abermals Insolvenz anzumelden und die zu schädigen, denen man etwas schuldet.
Wie kann sowas ungestoppt fortgeführt werden? Wer praktiziert das noch?
Nun muss dieser Kommentar aber registriert werden!
Nein, ich will garantiert nicht schreiben, dass Photon gute Druckverkäufe gehabt hat.
Ganz im Gegenteil: oben im Artikel steht „Auf Photon Watchblog ist im Übrigen zu lesen, dass bereits seit Januar keine Magazine mehr ausgeliefert worden seien.“ Nun, sollte dem tatsächlich so sein und Photon trotzdem dem ivw eine Druckauflage von 5.000 gemeldet hat und zudem hohe Verkaufs- und Abozahlen, dann könnte dies Betrug an den Anzeigenkunden sein. Dann würde ivw von Photon dafür genutzt, den in diesem Fall falschen Verkaufszahlen ein vermeintlich glaubwürdiges Siegel aufzudrücken. Doch um dies zu belegen, bräuchte es einen Abonnenten von Photon, welcher bestätigt, dass er im ersten Quartal tatsächlich keine Ausgabe geschickt bekommen hat. Dann wäre es ein Fall für die Staatsanwaltschutz. Wobei gut möglich ist, dass die auf das Thema Photon auch langsam keine Lust mehr haben. Immer iwird er mittelt – und dann machen die nach einer Insolvenz einfach unter neuem Namen weiter. Wahrscheinlich stellen sie sich dann selbst noch als Opfer der kriselnden deutschen Solarbranche dar…
Danke dem Ex-Photom-Fan für seine Klärung. Jetzt verstehe ich.
Es geht um den Betrugnachweis der Photonherausgeber, den ich mir als Photon Power Mitgeschädigter wahrlich auch sehr wünsche!