BDEW richtet Stabsstelle für Sektorkopplung ein

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Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat eine Stabsstelle Sektorkopplung eingerichtet. Der Verband will damit der wachsenden Bedeutung des Themas für die künftige Energieversorgung Rechnung tragen, wie der BDEW am Mittwoch mitteilte. Stefan Kapferer, Vorsitzender der Hauptgeschäftsführung, benennt dabei zwei große Potenziale der Sektorkopplung: Diese könne zum einen die erneuerbaren Energien besser in das Energieversorgungssystem integrieren. Zum anderen könne sie mehr Flexibilität in dieses System bringen.

Maren Petersen wird beim BDEW die neue Stabsstelle Sektorkopplung leiten, sie führt zugleich auch den Geschäftsbereich Erzeugung und Systemintegration. Mit der neuen Stabsstelle sollen die Anliegen der verschiedenen Wertschöpfungsstufen und Sparten im BDEW zu diesem Themenkomplex koordiniert und gebündelt werden, wie es heißt. Darüber hinaus werde die Stabsstelle erster Ansprechpartner für Unternehmen und Verbände benachbarter Branchen sein, die über die Sektorkopplung einen Zugang zu energiewirtschaftlichen Fragestellungen und Geschäftsfeldern finden.

Bei der Stabsstelle Sektorkopplung handelt es sich der Mitteilung zufolge um eine Weiterentwicklung der bisherigen Stabsstelle für Erneuerbare Energien. „Unternehmen der Erneuerbaren-Branche sind heute integraler Bestandteil unseres Verbands und leisten im Vorstand und in anderen Gremien wichtige Beiträge für die Positionierung des BDEW“, sagt Kapferer. „Daher legen wir den Fokus jetzt auf die nächste Herausforderung – die Sektorkopplung.“

Die Sektorkopplung birgt jedoch gerade auch im Spitzenverband der Energiewirtschaft gewisse Konflikte, schließlich treten so die erneuerbaren Energien verstärkt auch im Wärmemarkt in den Wettbewerb mit den bisherigen Platzhaltern. „Als Spitzenverband der Energiewirtschaft vereinen wir die Interessen der gesamten Branche unter einem Dach“, sagt Kapferer. „Gerade im Bereich der Sektorkopplung ist das von zentraler Bedeutung, denn um die Herausforderungen der Energiewende zu meistern, braucht es einen ganzheitlichen Ansatz, der alle Sparten und Wertschöpfungsstufen umfasst.“ Die Frage, wie der Verband künftig mit den absehbaren Verdrängungskonflikten unter den Verbandsmitgliedern umgehen möchte, blieb zunächst unbeantwortet. Für Kapferer ist die Sektorkopplung zuallererst die energietechnische und energiewirtschaftliche Verknüpfung von Strom, Wärme, Mobilität und industriellen Prozessen und deren Infrastrukturen.

Tatsächlich ist die Energiewende in Deutschland vor allem eine Stromwende, wie im März die Zahlen des Umweltbundesamtes zeigten. So stieg bei der Stromversorgung der Erneuerbaren-Anteil auf über 36 Prozent, die Stromproduktion in der Photovoltaik legte um fast fünf Prozent zu. Im Wärme- und Verkehrssektor stagnieren die Zahlen hingegen bereits seit Jahren bei rund 13 Prozent (Wärme) beziehungsweise rund 5,5 Prozent (Verkehr).

In der März-Ausgabe 2018 von pv magazine Deutschland haben wir Beispiele gezeigt, wie Unternehmen die sogenannte „flexible“ Sektorkopplung vorantreiben.

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