Vom 25. Bis 27. April kommt im Kloster Banz in Bad Staffelstein auf dem Photovoltaik-Symposium die Solarindustrie zum traditionellen Branchentreff zusammen. Dazu hat sich jetzt am Freitag auch der Wiesbadener Windpark-Projektierer ABO Wind angekündigt. Nach zwei Jahren Aufbau sieht sich das Unternehmen so weit, sein Photovoltaik-Geschäft öffentlich zu präsentieren.
„Wie haben inzwischen über zehn Leute eingestellt, die ausschließlich für Photovoltaik zuständig sind und auch aus dieser Branche kommen“, sagt Alden Lee im Gespräch mit pv magazine. Lee selbst kam Anfang des Jahres zu ABO Wind, zuvor leitete er das europäische Projektgeschäft des chinesischen Photovoltaik-Riesen GCL-Poly Energy. „Darüber hinaus gibt es in den Abteilungen für Bau und Elektro gemischte Teams und wir achten darauf, dass Solar ins ganze Unternehmen getragen wird“, sagt der Manager. In Deutschland hat das Team bereits Projekte mit maximal 750 Kilowatt umgesetzt, jetzt wollen sie für die kommenden Ausschreibungen große Projekte mit bis zu zehn Megawatt einreichen.
Wie in Deutschland werde auch in den ABO Wind-Niederlassungen rund um die Welt der Photovoltaik-Bereich entsprechend ausgebaut. Im Iran hat ABO Wind demnach bereits eine Photovoltaik-Anlage mit 1,3 Megawatt ans Netz gebracht, in Argentiniern will das Unternehmen mit einem 123 Megawatt großen Projekt an der Ausschreibung Ende des Jahres teilnehmen.
„Unternehmen in der Solarbranche planen kurzfristiger als Unternehmen im Windmarkt. Der Vorteil von der Unternehmenskultur von ABO Wind liegt daher darin, dass wir langfristig investieren und Solarmärkte frühzeitig erschließen“, sagt Lee.
Nicht erst seit der technologieoffenen Ausschreibung streckt die Windbranche ihre Fühler in Richtung Photovoltaik aus, schließlich ist auch ABO Wind bereits seit zwei Jahren mit dem Aufbau dieses Geschäfts beschäftigt. „Schon damals hat man gesehen, dass die Kostenkurve in der Photovoltaik eine andere ist als in der Windenergie“, sagt Lee. Die Photovoltaik sei dabei eine Ergänzung zur Windenergie – und das auch auf die einzelnen Projekte bezogen. „Es stellt sich bei Windparks natürlich immer die Frage, wie man den Platz zwischen den Anlagen nutzen kann“, sagt Lee. „Photovoltaik-Anlagen sind dafür perfekt geeignet, wobei sich durch die Verschattung lediglich ein Verlust von wenigen Prozenten ergibt, welcher durch den gemeinsamen Netzanschluss ausgeglichen wird.“
Derzeit arbeite das Unternehmen an vielfältige Projektansätzen in verschiedenen Ländern. Neben der Projektentwicklung und schlüsselfertigen Errichtung von Solarparks biete ABO Wind Dritten einzelne EPC-Dienstleistungen für die technische Planung, Beschaffung und Errichtung von Photovoltaik-Anlagen. Dabei zahle sich die Expertise der ABO Wind-Elektroabteilung, die schon Windenergie-Projekte mit gut 1,4 Gigawatt Leistung ans Netz gebracht hat, auch für Solarprojekte aus. So könnten ABO Wind-Ingenieure bei Bedarf auch Umspannwerke planen und errichten – was das Unternehmen von den meisten Wettbewerbern unterscheide, heißt es.
ABO Wind hat nach eigenen Angaben in verschiedenen Ländern Photovoltaik-Projekte mit rund 250 Megawatt Leistung akquiriert, zum Beispiel in Ungarn und Südafrika. In anderen Märkten wie Argentinien und Spanien, in denen ABO Wind schon länger als Windkraft-Projektierer tätig ist, arbeite das Unternehmen nun zusätzlich an Solarprojekten.
Unter anderem zur Finanzierung des neuen Photovoltaik-Geschäftsbereichs gibt das Unternehmen eine Wandelanleihe mit einem festen Jahreszins von drei Prozent aus, die ab Montag, 23. April, gezeichnet werden kann. Insgesamt bietet ABO Wind eine Million Wandelanleihen zu je 15 Euro zur Zeichnung an. Neben ABO Wind arbeiten auch die Windpark-Projektierer PNE Wind und Energiekontor an der Ausweitung ihres Photovoltaik-Geschäfts.
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