Bereits vor wenigen Wochen hat das schwedische Unternehmen Alelion das komplette Portfolio der insolventen Caterva GmbH erworben. Der Kaufpreis betrug 14 Millionen Schedische Kronen (rund 1,34 Millionen Euro), was etwa zehn Prozent des zuvor investierten Kapitals entspräche, wie es in der entsprechenden Mitteilung von Alelion heißt. Mit der Übernahme sicherten sich die Schweden demnach auch das gesamte Patentportfolio der Caterva.
Im Zuge der Übernahme durch die Schweden scheidet der bisherige Caterva-Geschäftsführer Markus Brehler aus. „Es handelt sich um einen Asset-Verkauf, es bestehen also beim Betriebsübergang für die Mitarbeiter besondere gesetzliche Regelungen“, erklärt Brehler. Für den Chef würden diese Regelungen jedoch nicht gelten. So habe Brehler von den Schweden kein Angebot erhalten – diese Angebote kämen jetzt von anderer Seite. Mit ihm wurden weitere Mitarbeiter – unter anderem die Finanzchefin und der Pressesprecher – nicht übernommen. Alelion übernimmt demnach neben den Schutzrechten, der Software und den Kundenverträgen von Caterva 19 der ursprünglich 23 Mitarbeiter.
Caterva hat eine Plattform entwickelt, mit der sich dezentrale Heim-Batteriespeicher zu einem virtuellen Großspeicher zusammenschließen und steuern lassen. Sie ermöglicht auch die Vermarktung der Speicher am Primärregeleistungsmarkt. Caterva war das erste Unternehmen, das die dafür notwendige Präqualifizierung durch die Übertragungsnetzbetreiber erhalten hat. Wie genau dieses Geschäftsmodell funktioniert, hatte das Unternehmen Mitte vergangenen Jahres im pv magazine webinar erläutert.
Das Kerngebiet von Alelion sind große Energiespeicher. Das schwedische Unternehmen will die Plattform nach eigenen Angaben in Kombination mit eigenen Lithium-Ionen-Batterien künftig für seine Kunden in industriellen Großanwendungen einführen. Auf lange Sicht will Alelion-CEO Daniel Troedsson mit der Caterva-Technologie aber auch neue Segmente betreten. Die Frage, ob das auch der Vertrieb von Photovoltaik-Heimspeicher sein könnte, blieb zunächst unbeantwortet. Anfang des Jahres hatte das Unternehmen den Bau der ersten Fabrik zur Produktion von Lithium-Ionen-Batterien ist Schweden angekündigt.
Ende vergangenen Jahres hatte Caterva beim Amtsgericht München einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrtens in Eigenverwaltung gestellt. Auch Investor Siemens machte dabei keine besonders gute Figur.
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