Das Photovoltaic Power Systems Programme der Internationalen Energieagentur (IEA PVPS) hat diese Woche in dem Zwischenbericht „Snapshot of Global Photovoltaic Markets“ Bilanz zum weltweiten Solarmarkt gezogen. Demnach waren bis Ende 2017 weltweit Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt 402 Gigawatt Leistung installiert, rund 98 Gigawatt davon seien im vergangenen Jahr dazugekommen, nach 76 Gigawatt im Jahr 2016.
Dabei erhole sich der europäische Markt allmählich wieder – mit einem Zubau von 6,5 Gigawatt statt den sechs Gigawatt in 2016. In Europa lag demnach Deutschland mit 1,8 Gigawatt an Neuinstallationen an der führenden Position, gefolgt von Großbritannien (950 Megawatt), Frankreich (875 Megawatt) und den Niederlanden (853 Megawatt). Die Türkei – die von anderen Analysten Europa zugeschlagen wird – mit einem massiven Wachstum auf 2,6 Gigawatt verortet IEA PVPS in die Region Naher Osten.
Angesichts der weltweiten Zubauzahlen fällt das Wachstum jedoch noch vergleichsweise gering aus. Die Autoren des Berichts weisen dabei insbesondere auf die rasante Entwicklung in China mit einem Zubau von 53 Gigawatt, Indien mit 9,1 Gigawatt und anderen Schwellenländern hin. China machte damit im vergangenen Jahr über die Hälfte des weltweiten Marktes aus. Nach 2011 sei weltweit erstmals auch wieder der Markt für dezentrale Photovoltaik-Anlagen signifikant gewachsen, von 19 Gigawatt im Jahr 2016 auf 38 Gigawatt 2017. Doch auch hier sei das Wachstum vor allem von China ausgegangen.
China herausgerechnet wuchs der weltweite Photovoltaik-Markt im vergangenen Jahr nur um vier Gigawatt auf 45 Gigawatt. Dieses geringe weltweite Wachstum außerhalb Chinas ergebe ein anderes Bild des weltweiten Photovoltaik-Marktes, so das Fazit der Autoren. Dabei sei etwa der US-Markt um 28 Prozent auf 10,6 Gigawatt zurückgegangen. Während Märkte wie Australien (1,25 Gigawatt), Südkorea (1,2 Gigawatt), Pakistan (800 Megawatt), Taiwan (523 Megawatt) und Thailand (251 Megawatt) inzwischen etabliert seien, könnte es in Ländern wie Malaysia, Philippinen, Vietnam und Indonesien in den kommenden Jahren auch losgehen.
In den vergangenen Jahren hat die IEA in ihren Prognosen die Entwicklungen bei den erneuerbaren Energien geflissentlich immer wieder erneut unterschätzt, auch im Hinblick auf die Photovoltaik. Auke Hoekstra hat mit einer beeindruckenden Grafik aufgezeigt, wie sehr Realität und Erwartungen hierbei auseinanderklaffen und stur fortgeschrieben werden. Kritiker sehen durch die falschen Prognosen die Gefahr billionenschwerer Fehlinvestitionen.
Dabei weiß IEA PVPS nicht nur im Hinblick auf die jährlichen Kostensenkungen um das Potenzial dieser Technologie. „Die Geschwindigkeit ihrer Entwicklung beruht auf ihre einzigartige Fähigkeit, die meisten Marktsegmente abzudecken – von den sehr kleinen Einzelsystemen für die ländliche Elektrifizierung bis hin zu Kraftwerken im Versorgungsbereich“, schreiben die Herausgeber des Berichts. So seien Photovoltaik-Anlagen für unterschiedlichste Umgebungen geeignet. Dementsprechend sei im vergangene Jahr keine Technologie so stark gewachsen wie die Photovoltaik. Und: Künftig könnten sinkende Batteriepreise und eine zunehmende Elektromobilität diese Entwicklung weiter forcieren.
Trotz des jetzt schon massiven Zubaus in China bleibt auch dort das Potenzial gewaltig – schließlich deckt das Land dem Bericht zufolge bisher erst drei Prozent seines Strombedarfs mit Photovoltaik-Anlagen. Top in diesem Ranking sind Honduras mit über 13 Prozent, Deutschland mit 7,5 Prozent, Griechenland mit 7,3 Prozent und Italien mit 7,11 Prozent.
Es handelt sich um den 6. Bericht zum weltweiten Photovoltaik-Markt. Den finalen Bericht veröffentllicht IEA PVPS Ende des Jahres. Dem Programm gehören 32 Mitglieder an, darunter 27 Staaten, die EU, Solarpower Europe, SEPA, SEIA und die International Copper Alliance an. Die Auswertung der Entwicklung bezieht sich allerdings auf alle Länder weltweit.
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Die IEA macht halt weiter klein was in ihren fossil- nuklearen Augen klein sein muss. Die Abstimmung erfolgt aber global mit den Füßen und ich wette hiermit eine Kiste Champagner dass wir binnen 5 Jahren allein in der EU mind. 30 GWp sehen und 300 GWp/a neuer PV Leistung in 2025- EU dann mit über 40 GWp.
Sollen sie weiter von CCS, Fracking, Atomenergie und dem ganzen anderen Giftdreck träumen- Solar und Wind hauen sie eh über den Preis und die bessere Technik weg.
Schade nur, dass man für bewußt Falschprognosen die viel Leid über diese Welt bringen nicht vor dem internationalen Strafgerichtshof landet- die IEA und ihre „Spiegel“ in den Ländern wären sicher heißt Kandidaten.
Ich halte dagegen. 30 GWp in Europa im Jahre 2023, das wird nicht kommen.
Da müsste nach 6,5 im Jahr 2017 jedes Jahr um 29% mehr zugebaut werden. Da aber im größten EU-Land jetzt schon eine Leistung installiert wurde, die manchmal höher als der Bedarf ist, werden wir nicht in dieser Geschwindigkeit zubauen – jedenfalls nicht unter der gegenwärtigen Regierung, wenn sie denn bis 2021 durchhält.
Die Ambitionen in den anderen Ländern sind noch geringer. In den PIGS Ländern, wo sich PV richtig lohnen könnte, auch ohne garantierte Einspeisevergütung, ist es mit dem notwendigen Kapital nicht so weit her. Die können den gebremsten Schaum in D nicht ausgleichen.
Mit ca. 42 GWp PV und 50 GW Windkraft haben wir noch viel zu wenig EE installiert.
Schreiben Sie mal bitte für die Leser, wann unsere PV/Windkraftanlagen mehr erzeugt haben, als gleichzeitig verbraucht wurde!
Solche leere Phrasen sind leider sehr negativ für die Energiewende.
Der Ausbau steigt exponentiell an, wir sind noch ganz am Anfang. Wer hätte gedacht, dass 2017 bereits 100 GWp PV zugebaut wird?
Insbesondere in UK/Frankreich wird es einen starken EE-Zubau geben. Andernfalls müssten die zig neue Kernkraftwerke bauen oder in Zukunft Strom zu manchen Zeiten rationieren.