Die SMA Solar Technology AG hat im vergangenen Geschäftsjahr die bisher größte Wechselrichter-Leistung mit insgesamt rund 8,5 Gigawatt verkauft, 0,3 Gigawatt mehr als 2016. Trotzdem ist der Umsatz des Photovoltaik-Unternehmens von 947 Millionen Euro 2016 auf 891 Millionen Euro 2017 gesunken, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. SMA bestätigte damit seine Ende Januar veröffentlichten vorläufigen Ergebnisse. Grund für den Umsatzrückgang sei vor allem die sinkende Nachfrage im US-Markt für Großanlagen gewesen, der durch die positive Entwicklung im Asien- und Europageschäft nicht hätte ausgeglichen werden können. SMA-Vorstandssprecher Pierre-Pascal Urbon spricht von einem plötzlichen Nachfragerückgang aufgrund des regulativen Umfelds in den USA. So sei 2016 wegen des erwarteten Auslaufens des Steueranreizprogramms (ITC), das dann doch verlängert wurde, ein besonders hohes Projektaufkommen zu verzeichnen gewesen. Die im zweiten Halbjahr 2017 aufgekommene Diskussion über die Einführung von Photovoltaik-Importzöllen habe das Geschäft in diesem Jahr zusätzlich belastet. Aus dem SMA-Geschäftsbericht geht hervor, dass der Umsatz von SMA in der Region Americas im vergangenen Jahr um 52 Prozent auf 212,4 Millionen Euro sank.
Das operative Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) sank den Zahlen zufolge im vergangenen Jahr von 141,5 Millionen Euro auf 97,3 Millionen Euro, die EBITDA-Marge lag bei 10,9 Prozent (2016: 14,9 Prozent). Vorstandssprecher Urbon ist trotz des Rückgangs mit dem operativen Ergebnis zufrieden, lag es doch am oberen Ende der im August erhöhten eigenen Prognose. Alle Segmente seien im abgelaufenen Geschäftsjahr profitabel gewesen. Das Konzernergebnis lag SMA zufolge mit 30,1 Millionen Euro in etwa auf Höhe von 2016 mit 29,6 Millionen Euro.
Der operative Cashflow sei von 147,5 Millionen Euro im Jahr 2016 auf 116,8 Millionen Euro im vergangenen Jahr gesunken. Die Nettoliquidität zum jeweiligen Jahresende stieg gleichzeitig von 362 Millionen Euro auf 449,7 Millionen Euro, die Eigenkapitalquote habe bei 50,3 Prozent gelegen (31.12.2016: 48,3 Prozent). Dazu verfüge das Unternehmen über eine langfristige Kreditlinie von 100 Millionen Euro. Vorstand und Aufsichtsrat stellen angesichts der „finanziellen Stabilität und der positiven Geschäftsaussichten“ eine Dividende von 0,35 Euro je Aktie in Aussicht. Dies entspräche einer Ausschüttungsquote von 40 Prozent bezogen auf das Konzernergebnis.
Aussichten positiv
Für das erste Quartal 2018 rechnet der SMA-Vorstand mit einem Umsatz von rund 180 Millionen Euro, nach 173,2 Millionen Euro im ersten Quartal 2017. Das EBITDA wird bei 18 Millionen Euro erwartet, im Vorjahr lag es bei 15,9 Millionen Euro.
SMA gibt zum Beginn des neuen Geschäftsjahres einen Auftragsbestand von über 650 Millionen Euro an. Für das Gesamtjahr 2018 bestätigt der SMA-Vorstand die am 24. Januar veröffentlichte Umsatz- und Ergebnisprognose – mit einem Umsatz von 900 bis 1000 Millionen Euro und einem EBITDA von 90 bis 110 Millionen Euro. Dabei würden beim Ergebnis erstmals Aufwendungen für den Aufbau des digitalen Geschäfts von mehr als zehn Millionen Euro berücksichtigt, heißt es.
Neben neuen Lösungen im Kerngeschäft will der Konzern verstärkt in digitale Geschäftsmodelle investieren, um „mittelfristig vom attraktiven Energiedienstleistungsgeschäft zu profitieren“, so Urbon. So hat das Unternehmen im Januar die Tochtergesellschaft Coneva gegründet, die Unternehmen wie Stadtwerken, Wohnungsbaugesellschaften oder Telekommunikationsunternehmen White Label-Lösungen zum Energiemanagement und der Einbindung von Endkunden in den Markt anbietet. In einem geplanten Joint Venture wollen die Coneva und Danfoss künftig speziell auf Supermärkte zugeschnittene Dienstleistungen konzipieren.
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