2017 war in weiten Teilen Deutschlands ein eher mäßiges Ertragsjahr für Photovoltaik-Anlagen. Im Vergleich zum Referenzzeitraum 2012 bis 2016 produzierten die Anlagen mit durchschnittlich 1009 Kilowattstunden pro Kilowatt rund drei Prozent weniger Strom, wie die jetzt veröffentlichte Ertragsstudie der Universität Trier zeigt. Demnach lagen die Erträge lediglich im Juni 2017 über dem langjährigen Mittel, die übrigen Monate reihten sich im unteren Drittel der Monatserträge ein. Insbesondere in der zweiten Jahreshälfte lagen die Erträge teilweise um bis zu zehn Prozent niedriger als in den vorangegangenen Jahren.
Der Studie zufolge sind die regionalen Unterschiede im vergangenen Jahr – gemessen an dem Zeitraum davor – vergleichsweise groß gewesen. Im Südwesten Deutschlands kamen die Anlagen 2017 teilweise auf über 1100 Kilowattstunden pro installiertem Kilowatt Leistung. Im Nordwesten reichten die Werte hingegen nur bis 900 bis 950 Kilowattstunden.
Die Studie analysierte die Ertragsdaten aus dem vergangenen Jahr von über 23 000 Photovoltaik-Anlagen mit maximal 30 Kilowatt Leistung. Diese Leistungsklasse mache der Bundesnetzagentur zufolge etwa 90 Prozent aller Photovoltaik-Anlagen in Deutschland aus. Ziel der Studie sei es, Besitzern solcher Anlagen Referenzerträge aus ihrer Region zu liefern. Sie bildet dafür die Daten aus dem jeweiligen Postleitzahlengebiet ab. Die Betreiber könnten so prüfen, ob ihre Solaranlage solide Erträge erwirtschaftet oder ob technische Möglichkeiten zur Optimierung bestehen.
Die Daten ließen sich zwar auch auf größere Anlage übertragen, diese würden jedoch wegen ihres höheren Service- und Wartungsbudgets tendenziell eher höhere Erträge erzielen. „Grob kann man davon ausgehen, dass diese Anlagen etwa ein bis zwei Prozent höhere Erträge erzielen – wobei vor allem größere Freiflächenanlagen ab einem Megawatt Leistung und mit einem zentralen Wechselrichter nochmal einen deutlichen Sprung machen“, sagt Studienautor Henrik te Heesen auf Nachfrage von pv magazine.
Seit 2012 erhebt Studienautor te Heesen jedes Jahr die Ertragsdaten, anfangs noch gemeinsam mit Photovoltaik-Dienstleister Meteocontrol. „Damals hatten wir auch die Daten großer Anlagen mit analysiert“, sagt der Wissenschaftler. „Die Begrenzung auf Anlagen bis 30 Kilowatt haben wir erst seit 2017 und nutzen dafür Daten, welche die Betreiber offengelegt haben.“ Damit der Vergleich mit den Jahren zuvor nicht verfälscht wird, habe man auch hier nur die Daten von Anlagen bis 30 Kilowatt genommen.
Nach Zahlen des Fraunhofer ISE produzierten die Photovoltaik-Anlagen im vergangenen Jahr etwa 38,4 Terawattstunden Strom und hatten damit einen Anteil an der Stromerzeugung in Deutschland von rund sieben Prozent.
Die Studie finden Sie hier.
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