Die erneuerbaren Energien stoßen bei Investoren auf immer größeres Interesse. Diese wollen im Jahr 2018 vor allem in Deutschland und China in den Sektor investieren, wie die Analyse „Great expectations – Deal making in the renewable energy sector“ der Wirtschaftsberatung KPMG zeigt. Demnach gehen jeweils 40 Prozent der Befragten davon aus, dass 2018 vor allem in Deutschland und China die Zahl von Übernahmen und Akquisitionen (M&A) am stärksten steigen werden. 60 Prozent sagen, dass die deutsche Politik die günstigste unter den Industrieländern ist, wenn es um Investitionen in erneuerbare Energien geht. KPMG hat für die Studie 200 Investoren interviewt und Zahlen des Beratungsunternehmens Mergermarket ausgewertet.
„Angesichts der Energiewende in Deutschland ist es nachvollziehbar, dass das Interesse der Investoren an Projekten im Bereich erneuerbare Energien hierzulande ungebrochen ist“, Michael Salcher, Head of Energy & Natural Resources bei KPMG in Deutschland. China stoße wegen seiner langfristigen Strategie für erneuerbare Energien auf ähnliches Interesse. Dort will die Regierung im Rahmen ihres 13. Fünf-Jahres-Plans rund 300 Milliarden Euro (2,5 Billionen Yuan) in erneuerbare Energien investieren und die installierte Kapazität bis 2020 auf 680 Gigawatt erhöhen.
Photovoltaik-Renaissance in Deutschland
Bei der Photovoltaik sehen 32 Prozent der Befragten Deutschland als das Land mit den meisten Investitionen in naher Zukunft, gefolgt von China mit 21 Prozent. Für Deutschland rechnet Annette Schmitt, Partnerin im Bereich Deal Advisory von KPMG, mit einer Renaissance bei der Photovoltaik. „Lange Zeit gab es in Deutschland kein sehr günstiges Förderregime für großflächige Photovoltaik“, sagt sie. Mit dem Übergang zu Ausschreibungen würden größere Projekte zurückkehren, „und im Gegensatz zu Onshore-Wind gibt es immer noch viele Standorte, an denen größere Photovoltaik-Anlagen in Betrieb genommen werden können“. In Bezug auf Deutschland sehen 26 Prozent der Befragten in der KPMG-Studie die Photovoltaik als den attraktivsten Erneuerbaren-Sektor. Davor liegt die Offshore-Windenergie mit 42 Prozent, während Windkraft an Land nur auf ein Prozent kommt.
China ziehe Photovoltaik-Investoren vor allem durch schiere Größe an, heißt es in der Studie. In seinem Fünf-Jahres-Plan hat China ein Photovoltaik-Ziel von 190 bis 200 Gigawatt festgelegt – nachdem sie ihr ursprüngliches Ziel für 2020 von 105 Gigawatt bereits deutlich übertroffen ist. Australien sehen nur ein Prozent der Befragten als attraktivstes Ziel für Photovoltaik-Investoren, trotz des enormen Sonnenpotenzials. Trotzdem seien die Aussichten auch dort positiv, der Kontinent habe bereits in diesem Jahr einen massiven Anstieg bei der Entwicklung von Photovoltaik-Kraftwerken erlebt, heißt es in der Studie. Dafür sprechen auch die jüngsten Meldungen von Canadian Solar oder Innogy, die beide in große australische Projekte investieren wollen. Über 80 Prozent aller befragten Investoren erwarten für die kommenden zwei Jahre weltweit steigende Bewertungen im Bereich Photovoltaik.
Die größten M&A-Anstiege bei den erneuerbaren Energien erwarten die Befragten im europäisch-afrikanischen Raum (EMA; 47 Prozent) und im asiatisch-pazifischen Raum (ASPAC; 40 Prozent), deutlich dahinter Lateinamerika (acht Prozent) und Nordamerika (fünf Prozent). Das korrespondiert auch damit, dass 43 Prozent der Befragten sagen, dass die USA die ungünstigste Politik unter den Industrieländern haben, um Investitionen in erneuerbare Energien zu fördern. Bezogen auf die Teilsektoren sagen 43 Prozent der Befragten, dass die Offshore-Windenergie in den nächsten zwölf Monaten den größten Anstieg bei M&A-Geschäften verzeichnen wird, gefolgt von Wasserkraft (39 Prozent) und Photovoltaik (16 Prozent). Von der Solarthermie sowie die Windenergie erwarten nur jeweils ein Prozent der Befragten den größten Anstieg.
Im vergangenen Jahr gab es nach KPMG-Angaben weltweit im Bereich erneuerbare Energien 406 M&A-Geschäfte mit einem Gesamtvolumen von rund 40 Milliarden Euro. Bei der Anzahl der Geschäfte sei dies ein Rekordwert, wohingegen das Investitionsvolumen seit 2015 deutlich zurückgegangen ist. Damals lag es bei knapp 60 Milliarden Euro.
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