Bekanntermaßen steht die Alternative für Deutschland (AfD) dem Umbau des Energiesystems kritisch gegenübersteht. Deswegen ist es kaum verwunderlich, wenn sich die Bundestagsfraktion in einer Kleinen Anfrage vom November 2017 die Kosten der Energiewende vorrechnen lassen will. Sie fragte die Regierung danach, wie hoch die Verpflichtungen aus dem EEEG sind, die durch den Zubau von Anlagen bis 2016 eingegangen wurden und wie sich diese künftig entwickeln? Zudem wollte die Partei in Erfahrung bringen, wie hoch die Kosten der Energiewende von 2010 bis 2016 für den Stromkunden gewesen sind?
Die Antwort der Regierung hat der Bundestag am Mittwoch veröffentlicht. In der Antwort gibt das Bundeswirtschaftsministerium eine Prognose ab, dass die Vergütungen für die bis Ende 2016 gebauten EEG-Anlagen sich bis 2036 im Schnitt auf rund 19 Milliarden Euro jährlich belaufen werden. Aktuell liegen die Zahlungen der EEG-Umlage noch deutlich über 20 Milliarden Euro, wie der Jahresabschluss der Übertragungsnetzbetreiber beim EEG-Konto zeigt. Das Bundeswirtschaftsministerium geht davon aus, dass mit dem Herausfall der ersten EEG-Anlagen aus der 20-jährigen Förderung in den kommenden Jahren die Vergütungen insgesamt sinken werden, heißt es auf Nachfrage von pv magazine. Wie sich ebenfalls aus der Antwort auf die AfD-Anfrage ergibt, rechnet die Regierung für das Jahr 2030 mit EEG-Vergütungen von etwa 15 Milliarden Euro für die bis 2016 errichteten EEG-Anlagen.
Dabei handele es sich jedoch nicht um die tatsächlichen Kosten des EEG, weil den Vergütungen noch Vermarktungserlöse aus dem Verkauf des erneuerbaren Stroms gegenüberstünden. Prognosen über die Höhe der Vermarktungserlöse bis 2036 gibt die Regierung angesichts der unbekannten Entwicklung bei den Großhandelsstrompreisen indes nicht ab. „Letztlich werden die sogenannten EEG-Differenzkosten, die über die EEG-Umlage refinanziert werden, aber deutlich niedriger sein als die Vergütungsansprüche für die EEG-Anlagen“, heißt es dazu in der Antwort.
Die andere Frage der AfD-Fraktion lässt die Bundesregierung ins Leere laufen. Denn auch ohne die Energiewende seinen in den vergangenen Jahren Investitionen in erheblichem Umfang erforderlich gewesen, zum Beispiel für die Ertüchtigung von Netzen oder für den Neubau von Kraftwerken, heißt es in der Antwort. „Die Kosten der Energiewende lassen sich folglich nicht dadurch ermitteln, indem einzelne Kostenpositionen des heutigen Stromsystems beziehungsweise des Strompreises (EEG-Umlage, Netzentgelte etc.) summiert werden.“ Ein solcher Summationsansatz werde auch in der Wissenschaft kritisch gesehen. Die Regierung nennt als Referenz dazu die unabhängige Expertenkommission zum Monitoring der Energiewende.
Wolle man demnach die Kosten für die Energiewende erfassen, müsste ein Energiesystem mit Energiewende mit einem ohne verglichen werden. Ergäben sich aus einem solchen Vergleich Mehrkosten, müssten diese zudem noch mit den Folgekosten verglichen werden, die ohne Energiewende durch stärkere Umweltverschmutzung, Beeinträchtigungen der Gesundheit und langfristigen Folgen eines ungebremsten Klimawandels entstünden. „Ein derart umfassender Kostenvergleich, der insbesondere auch die Vorteile einer sauberen Energieversorgung für Mensch und Natur genau erfasst, ist der Bundesregierung nicht bekannt“, heißt es abschließend in der Antwort zur ersten Frage.
Die AfD-Bundestagsabgeordneten beziehen sich in ihrer Kleinen Anfrage auf eine Studie der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM), wonach die Kosten der Energiewende für eine vierköpfige Familie rechnerisch bei über 25.000 Euro bis zum Jahr 2025 liegen und sich insgesamt auf 520 Milliarden Euro belaufen würde. Kostenkomponenten seien dabei unter anderem die Beeinträchtigung des Betriebes konventioneller Kraftwerke, Subventionen durch den Stromkunden für Windenergie-, Photovoltaik- und Biomasse-Anlagen sowie Kosten der Netzeingriffe. Schon beim Erscheinen der INSM-Studie gab es Kritik wegen des fehlenden Referenzszenarien, sprich eines fehlenden Vergleichs mit einem Energiesystem ohne Energiewende. „Ein Referenzszenario, das die Kosten der fossilen Energieerzeugung in Relation zu den Kosten der Energiewende beziehungsweise des EEG stellt, ist nicht zielführend, da die Energiewende politischer Konsens ist, eine energiepolitische Kehrtwende ist daher eher unwahrscheinlich“, sagte damals Studienleiter Justus Haucap. Genau auf diese Antwort verweist die INSM auch bei der aktuellen Anfrage von pv magazine zu der Studie. Vor diesem Hintergrund solle die Frage daher eher lauten: Gibt es kostengünstigere Fördermechanismen als das EEG, heißt es bei der Initiative weiter. Sie gehört zu den größten Gegnern des EEG und will stattdessen ein Quotenmodell zur Förderung von erneuerbaren Energien.
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Ich habe den Verantwotlichen der AfD mit einer Mail einen Tipp gegeben, wie sie selbst auf die wahren Kosten der Energiewende kommen können.
Siehe hier:
Sehr geehrte Damen und Herrn der AfD
Mit Interesse habe ich gelesen, dass Sie sich mit einer Anfrage für die Kosten der Energiewende interessieren.
Lassen Sie sich von einem der seit 1992 eine Photovoltaikanlge betreibt, und seit dem die Rahmenbedingungen der Energiewende hobbymäßig verfolgt, auf ein Paradoxon sondergleichen hinweisen, dass Ihrem Interesse an der Kostenfrage dienlich sein könnte.
Die EEG Umlage wird ermittelt und irreführend dargestellt, als Differenzkosten. Mit anderen Worten, als „Mehrkosten der Erneuerbaren ( Vergütungen ) gegenüber den Konventionellen.
Tatsächlich wird aber nur eine Differenz, zwischen zwei Zahlen zu Grunde gelegt.
Nämlich die zahlenmäßige Differenz zwischen den aktuellen Preisen an der Strombörse, und den EE Vergütungen.
Dass eine Differenz zwischen zwei Zahlen, und Differenz „Kosten“ ein himmelweiter Unterschied ist bleibt mit Hilfe der „Nebelkerze“ EEG Konto, verborgen.
Es geht ja um nur etwa 30% relativ teuren EE Strom dessen „Mehrkosten“ im Verhältnis zu dem konventionellen Strom ausgeglichen werden sollen. So stand es jedenfalls schon im Stromeinspeisegesetz von 1990 geschrieben.
Das Wesentliche das nicht berücksichtigt wird, ist die Tatsache dass diese 30% teurer EEG Strom den Börsenpreis, sprich Beschaffungskosten, für die restlichen 70% unseres Strombedarfs halbiert haben.
Die Realität bestätigt eindeutig diese Tatsache. Auf der einen Seite heißt es, dass die EEG Umlage einen 4 Personenhaushalt jährlich mit etwa 220 bis 240 Euro belastet, und auf der anderen Seite wird empfohlen zu den Anbietern zu wechseln, die die gesunkenen Börsenpreise, sprich Strom Beschaffungskosten, an ihre Kunden weiter geben, weil man da mehr als 300 Euro im Jahr sparen könnte.
Würde die Umlage auf der Grundlage von Kosten/Nutzen ermittelt, dürften die 100% unseres Strombedarfs — wenn überhaupt — nicht wesentlich teurer werden. Die Umlage wäre kein Thema. Georg Candor der Begründer der Mengenlehre lässt grüßen.
Die Leute vom Polit Magazin Monitor haben so eine Kosten/Nutzen Analyse schon vor Jahren recherchiert.
Siehe hier:
https://www.youtube.com/watch?v=a4pslA3NKvQ
Etwa ab Minute 3.50 machen die deutlich, wie bei einer Kosten/Nutzen Betrachtung aus 64 Milliarden, 1,8 Milliarden werden.
Müsste die um Milliarden gesunkenen Börsenpreise nicht von den Förderkosten abgezogen werden, so die Frage der Monitor Leute im Video.
Dieser entscheidenden Frage sollten Sie mal nachgehen, bei einer Kostenbetrachtung.
Das oben genannte „Paradoxon“ offenbart sich in der Form, dass je billiger sich ein Versorger auf Grund der gesunkenen Börsenpreisen Strom beschaffen kann, desto höhere EEG Umlage sein Kunde bezahlen muss.
Schon 2014 war der reine Anteil der Förderkosten nur 42% der Umlage
Siehe hier.
http://strom-report.de/_1uh
Günstige Strombeschaffung und dazu steigende Umlage, da muss nach Adam Riese irgendwo Geld versanden, wenn das nicht beim Verbraucher ankommt.
Auf der Grafik sind es die 1,45 Cent, oder 23% plus die sich daraus ergebenen Steigerung der Umlage.
Siehe auch das Video vom Ex Chef des Fraunhofer Instituts
https://www.youtube.com/watch?v=VjN_J3QA3RI
Es würde mich freuen, wenn Sie sich mal mit den von mir geschilderten Tatsachen beschäftigen würden, und als frische Kraft, im Bundestag für mehr Transparenz, bei diesem leidigen Thema sorgen würden.
Mit freundlichen Grüßen
Hans Diehl
Zu ihrer Aussage „Es geht ja um nur etwa 30% relativ teuren EE Strom dessen „Mehrkosten“ im Verhältnis zu dem konventionellen Strom ausgeglichen werden sollen. So stand es jedenfalls schon im Stromeinspeisungsgesetz von 1990 geschrieben.“ Hier für sie der Link zum Gesetzestext vom https://www.gesetzesweb.de/Strom.html der zeigt das die von ihnen aufgestellte Behauptung nicht der Wahrheit entspricht. Das Stromeinspeisungsgesetz wurde durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz vom 29. März 2000 ersetzt. Dort wurde unter anderem eine bundesweite Ausgleichreglung für die Mehrkosten von Strom aus über dass EEG geförderten Anlagen einführt ( §11 des Gesetzes von 2000 ) und Grundlage für die auszugleichenden Mehrkosten war seit 2000 immer der Börsenpreis und daran ändern alle ihre Nebelkerzen hier nichts .
Unglaublich, aber selbst hier werden die eingesparten Import Kosten von Öl – Kohle – Uran nicht abgezogen. Von vermiedenen Folgekosten ganz zu schweigen.
Hallo Xonra.
Sollte mein Beitrag mit dem „Unglaublich“ gemeint sein.
Ich habe absichtlich die externen Einsparungen gar nicht erwähnt, um gezielt deutlich zu machen, dass selbst schon die einfachste Änderung in diesem paradoxen System, „Lieschen Müller“ und die „allein erziehende Mutter“ entlastet würde.
Entlasten, in dem in der EEG Umlage nicht nur die Kosten enthalten wären, sondern auch der Nutzen — in Form der gesunkenen Börsenpreisen — berücksichtigt wäre.
Die Umlage müsste „Merit Order“ bereinigt werden.
Wo er Recht hat, hat er Recht.
Gegen Dummheit ist kein Kraut gewachsen, auch bei der AfD nicht.
Die Energiewende ist nicht aufzuhalten, solange es noch Kinder gibt die in die Schule gehen um dort lesen, schreiben und rechnen zu lernen. Das ist die Grundvoraussetzung um sich eine eigene Meinung zu bilden und einen gesunden Menschenverstand zu entwickeln.
Bei den derzeitigen Politikmächtigen könnte man glauben das sie niemals eine Schule besucht haben und nur an ihre Wiederwahl denken.
Interessante Anfrage – wenn auch etwas einseitig.
Aussagekräftiger ist doch der Kostenvergleich erneuerbarer Energien vs. nicht erneuerbarer Energien.
Hierzu gibt es eine anschauliche Darstellung:
https://1-stromvergleich.com/twitter-kosten-kohle-atom-strom
Hallo Oliver Walke
Warum einseitig, ich habe das Wesentliche in den Verdergrund gestellt.
Die AfD will doch erfahren, was uns die Energiewende kostet.
Und bringt provokativ „Lieschen Müller“ oder die allein erziehende Mutter ins Spiel, die besonders betroffen wären.
Ich will mit meiner Mail denen deutlich machen, dass sie sich um die gar keine Sorgen machen müssten, wenn das System nicht so „paradox“ lobbyistisch konstruiert wäre.
Dass das für die Verbraucher ein „Nullsummenspiel“ sein könnte zeigt doch die Praxis.
Mit 220 bis 240 Euro wird ein Durchschnittshaushalt jährlich belastet, das kann man selbst bei amtlichen Stellen nachlesen.
Dagegen wird von den selben Stellen empfohlen, wenn man zu dem Stromanbieter wechselt, der die gesunkenen Strom Beschaffungskosten an seine Kunden weiter gibt, mehr als 300 Euro sparen kann.
Gesunkene Beschaffungskosten von den EE verursacht, wohlgemerkt.
Die Mehrkosten gegenüber den Konventionellen darf ein Versorger als Umlage an seine Kunden weiter geben, so stand es schon im Stromeinspeisegesetz.
Mehrkosten, weil er den EE Strom vergüten muss. Wenn dadurch etwa 33% seines Bedarfs teurer werden, aber dafür 67% mehr als um die Hälfte billiger , hat er zwar eine größere Differenz zwischen EE und konventionellem Strom, aber doch keine „Mehrkosten“ oder Differenzkosten für seine 100%, wie es irreführend genannt wird.
Georg Cantor der Begründer der Mengenlehre würde sich im Grabe umdrehen, wenn er diese Rechnung für die EEG Umlage sehen müsste.
Wenn die Leute von der AfD sich Sorgen um „“Lieschen Müller“ machen müssen sie lediglich dafür sorgen, dass die „Mehrkosten“ sprich EEG Umlage entsprechend geändert wird.
Geändert nach dem Kosten/Nutzen Prinzip, damit niemand erst den Anbieter wechseln muss, um wenigstens einen Teil der EEG Umlage zu kompensieren.
Nicht mehr und nicht weniger wollte ich denen von der AfD mitteilen.
Die Berechnung der Belastung durch die Zahlung EEG-Umlage des Haushaltes abzüglich der durch einen Wechsel zu sparenden Kosten vergisst, dass Lieschen Müller (und ich) auch indirekt durch die EEG Umlage belastet werden. Die Kommunen zahlen mehr für die Straßenbeleuchtung, und auch die Unternehmen zahlen mehr, von denen wir Leistungen beziehen. Und das Sparen in gleicher Höhe klappt da nicht, da bei diesen Kunden die eingesparten Verwaltungskosten von neuen Online-Anbietern viel geringer sind im Vergleich zu einem Kleinverbraucher namens normaler Haushalt.
Auch sind die Stromkosten durch gesunkene Zinsen (Netzentgelte) gegenüber begünstigt, dafür fehlen die Zinserträge auf dem Konto.
In welcher Form zahlen die Kommunen mehr, wenn die EEG Umlage generell Merit Order bereinigt wäre, sprich um den Anteil weniger wäre um den die Börsenpreise gesunken sind. ???
Mehr zahlen, weil die Unternehmen durch die EEG-Umlage belastet werden? Ist nicht. Aus dem einfachen Grund, dass die Energieintensiven Unternehmen von den EEG-Zahlungen befreit sind. Nur Private und Kleinverbraucher zahlen EEG.
Man liest und staunt über so viel Prognose-, Statistikglaube bzw. -hoffnung und über die Eiferer, die sich zu Wort melden. Und daher nachfolgend einige vergleichbar „gute“ Argumente außerhalb der „pv-Infoblase“:
-Also sind die Stromerzeuger dumm, dass sie die teuren dreckigen Rohstoffe bezahlen? Sie könnten anders viel Geld sparen!
– Und die deutsche Wirtschaft würde dann auch hohe Importkosten sparen! Da muss sich doch der Finanzminister über den höheren Handelsüberschuss freuen! Ebenso auch unsere EU-Partner bzw. die ganze Welt.
-Dass am Neujahrstag die Netzverstopfer-Steinkohle nur mit ca. 7% ihrer installierten Leistung am Netz war bzw. mit weniger als 2 GW einspeiste, na und!
-Dass es Fernwärme, Prozeßwärme, Systemdienstleistungen und Eigenbedarf, auch der Industrie gab, wenn interessiert`s!
-Dass die Windindustrie ins laute Klagen verfällt, weil nach über 15 Jahren Förderung erstmalig etwas Marktwind aufkommt, und von vielen tausend Abreitsplatzverlusten spricht, ist aber tragisch? Dabei liegen ihre Preise immer noch über den konventionellen Preisen.
-Und dass die Förderung über alle EEG-Anlagen mehr als 13 Cent/kWh beträgt, muss halt so sein!
-Denn wir brauchen für 80% Stromanteil unbedingt 365 GW Sonne- und Windleistung (Greepeace 2017).
-Dass die Stromkunden den EEG-Strom mit fast 30 Mrd. Euro in 2017 gefördert haben (Mehrwertsteuer!) ist also absolut notwendig?
-Wofür? Für 1,75% deutschen CO2-Weltanteil (BMUB 2017), mit 36% Stromanteil aus beiden Kohlenarten, also für ca. 7 Promille Weltanteil CO2? Ist das eine halbe Erdnuss? Da lacht China, USA, Indien,…, und geht mit dem Zuwachs eines Jahres darüber weg.
-Aber bei uns „krachend“ fordern, dass wir mehr als als unseren Pflichtanteil erledigen? Ein Promille mehr schaffen, damit wer von mir mehr Geld bekommt?
– Dass die konv. Stromerzeugung das international festgelegte Ziel erfüllen soll und muss ist zwingend. Dass sie es jedoch bereits jetzt erfüllt hat, ist aber uninteressant?
-Wären 30Mrd.Euro im Jahr an Verfügbarkeit bei Stromkunden nicht ein sehr großes Konjunktur-programm? Meinetwegen auch die Hälfte.
-Oder zückt da jemand dann wieder die ominöse „Umweltschädenrechnung“ und bewertet statistische Menschenlebenwerte? Wie z.B. in der schönen alten Zeit der AKW-Debatte mit tausenden Atomopfern jährlich in Deutschland?
-Was man doch nicht alles tun kann, um an das Geld Anderer zu kommen! Schade ist nur, dass die Profiteure ihre Kämpfe nicht allein ausfechten müssen, sondern immer wieder „Hurrapatrioten“ finden, die sich opfernd in die Bresche werfen. Aber wie soll man sonst „Kriege“ führen. Und hier herrscht z.T. Krieg der Worte.
–
Hallo Peter Rentfort.
Ich erlaube mir die wesentliche Ihrer Ausführungen bei Lichte zu betrachten.
Zitat Peter Rentfort
Und dass die Förderung über alle EEG-Anlagen mehr als 13 Cent/kWh beträgt, muss halt so sein!
Es ist ja gar nicht so, wenn Sie nicht nur Kosten, sondern auch Nutzen betrachten.
Die 13 Cent gelten ja nur für etwa 33% des Strombedarfs, dadurch haben sich die restlichen 67% mehr als halbiert.
Schauen Sie mal hier:
http://www.iwr-institut.de/images/seiteninhalte/presse/grafiken/strompreis_terminmarkt.png
Sie haben doch bestimmt schon gelesen, dass ein Durchschnittshaushalt wegen der EEG Umlage jährlich mit 220 bis 240 Euro jährlich belastet wird.
Auf der anderen Seite wird damit geworben, dass man mehr als 300 Euro sparen kann, wenn man zu den Anbietern wechselt, die die gesunkenen Beschaffungskosten an ihre Kunden weiter geben.
Nach Georg Cantor dem Begründer der Mengenlehre ein „Nullsummenspiel!
Ich erlaube mir auch noch eine letzte Antwort.
Wenn ich für diese 33% aber nur die Hälfte bezahlen müsste (was sehr deutlich über den Börsenpreisen liegt) würde ich nichts sparen??
Welche Mengenlehre ist das?
Und noch etwas zum Rechnen:
6,8 Cent/kWh x 3500kWh x 1,19 =283 Euro.
Und dies gilt für einen durchschnittl. Haushalt ohne elektr. Warmwasserversorgung.
Und vor allem sind die in den Netznutzungsentgelten versteckten Kosten nicht enthalten (Netzausbau u.a.).
Der Wechsel zu einem billigeren Lieferanten ist allein durch das EEG verursacht?
Das habe ich bei Versicherungen, Telefon, … schon vor dem EEG gemacht.
Peter Rentfort sagt.
Ich erlaube mir auch noch eine letzte Antwort.
Wenn ich für diese 33% aber nur die Hälfte bezahlen müsste (was sehr deutlich über den Börsenpreisen liegt) würde ich nichts sparen??
Welche Mengenlehre ist das?
@ Peter Rentfort
Wieso würden Sie da nichts sparen ?????
Sie würden noch mehr sparen, denn die restlichen 67% ihres Bedarfs würden ja dann von halb so teuren 33% halbiert. Ihre 100% würden wesentlich billiger.
Sie müssen davon ausgehen, dass Sie 100% Strom brauchen, oder wollen Sie 2/3 eines Monats im Dunkeln sitzen.
Sie fragen welche Mengenlehre ist das.
Zitat Wiki:
Die Mengenlehre ist ein grundlegendes Teilgebiet der Mathematik, das sich mit der Untersuchung von Mengen, also von Zusammenfassungen von Objekten, beschäftigt .
Zitat Ende.
In Ihrem Fall eine Zusammenfassung von 33% relativ teurem EEG Strom mit 67% billiger gewordenem, so dass in Ihren 100% die 33% kompensiert sind.
Zusatz:
Ich denke vorstehend war es ein Hinweis auf eine weitere zusätzliche Sparmöglichkeit, und kein Versuch sich mit den Federn der Liberalisierung ( 1998) zu schmücken. Einer Liberalisierung, die für das EEG wohl kaum gilt.
Könnte jemand, der 10-15 Jahre 30Cent oder mehr erlöst hat, auch 10 Cent fordern und davon leben?
Oder gilt diese „3%-Rechnung“ von Fritzchen nur für die vor 20 Jahren schließlich „dumm und dämlich verdienenden“ Netzverstopfer?
Weil sie das Geld im Sparschein/ Kraftwerken (Atom/Kohle: Strafe muss sein) gebunkert haben!
Peter Retfort sagt.
Könnte jemand, der 10-15 Jahre 30Cent oder mehr erlöst hat, auch 10 Cent fordern und davon leben?
@ Peter Retfort
Warum soll der von 10 Cent leben. Der hat doch vor 15 -20 Jahren auch das Dreifache investiert. Sie vergessen, dass wir die Energiewende auf den Weg gebracht haben.
Peter Retfort sagt.
Oder gilt diese „3%-Rechnung“ von Fritzchen nur für die vor 20 Jahren schließlich „dumm und dämlich verdienenden“ Netzverstopfer?
@ Peter Retfort
Nein, die 33% Rechnung ist lediglich eine Kosten/Nutzen Rechnung. Und gilt für all diejenigen, wie z.B. Sie, die der Meinung sind die EEG Anlagenbetreiber wären die Abkassierer.
Was die Netzverstopfer betrifft, müssen Sie mal in Ihren eigenen Reihen nachfragen, warum die nicht ab regeln, sondern lukrativ exportieren wenn der Wind weht, und die Sonne hoch am Himmel steht.
Siehe hier.
http://www.iwr.de/news.php?id=26696
Und hier:
https://www.solarify.eu/2017/08/25/207-zu-viel-schmutziger-strom/
Die Day-Ahead-Preise lagen 2002 (EEG-Start?) bei 30-40€/MWh und die Phelix Peak 2005 bei 40€/MWh.
Und wieviel habe ich gespart, wenn ich wg. EEG ca. 10 Cent/kWh mehr bezahle?
@Peter Rentford: Der Herr Diehl zeigt hier doch ständig das er Probleme mit Prozentrechnung um dem kleinen Einmaleins hat. Und was Mengenlehre wirklich bedeute hat er defintiv nicht verstanden. Gregor Cantor, der Begründer Mengenlehre würd sich wohl im Grab umdrehen wenn er wüsste mit welchem Unsinn Herr Diehl in Verbindung bringen will.
Mittlerweile ist der durch EE verursachte Exportüberschuß auf fast 70 TWh pro Jahr gestiegen. Unsere Nachbarländer nehmen die Mittagsflut an Photovoltaik-Strom, der nix kostet, keineswegs erfreut entgegen, denn auch dort gibt es keinen hinreichenden Speicher für diese Energie. Eine Energieform, die nur zu bestimmten Zeiten zur Verfügung steht, dann aber weder gespeichert werden kann noch die Erzeugung aus konventionellen Energien wesentlich drosselt, ist weder für private Haushalte noch für die Wirtschaft geeignet. Entweder wir investieren massiv in Speicher, oder wir stellen den Unsinn ab. Das Netz kommt auch im Jahr 2018 prima ohne EE aus.
In Deutschland gilt für die Erneuerbaren Energien:
„Teuer erzeugt. Teuer eingespeist. Teuer vernichtet.“
Stephan L. sagt:
Mittlerweile ist der durch EE verursachte Exportüberschuß auf fast 70 TWh pro Jahr gestiegen.
@ Stephan
Welchen Quellen entnehmen Sie dass es EE Strom ist der da Exportiert wird.
Meiner Meinung nach ist das EEG als Förderinstrument mittlerweile kein adäquates Instrument mehr die erneuerbaren Energien zu fördern, vielmehr verzerrt die EEG-Umlage den Strompreis. Die Kosten für die Energiewende sollten vom Strompreis entkoppelt werden. Genauso wie es bei der Förderung von Kohle und Atomstrom der Fall ist. Hier verschwinden die Fördersummen nämlich nebulös in den Haushaltskosten des Staates. Und so gäbe es dann auch tatsächlich einen vergleichbaren Strompreis.
Nicht zuletzt sollten aber auch mal die gesamten Fördersummen der fossilen Energieträger+denen für die Atomenergie mit den Förderungen für erneuerbare Energien verglichen werden.
Hier haben die erneuerbaren Energien bislang nämlich weniger erhalten als die fossilen Energieträger+ Atomstrom.