Der ehemalige Solarworld-Finanzvorstand Philipp Koecke übernimmt einen Teil des insolventen Photovoltaik-Konzerns Solarworld. Der Insolvenzverwalter Horst Piepenburg bestätigte am Donnerstag gegenüber der Presse entsprechende Handelsblatt-Berichte. Demnach kauft der Manager das lukrative Tochterunternehmen Solarparc, gemeinsam mit den aktuellen Solarparc-Geschäftsführern Peter Schreier und Steffen Schmidt. Die Gläubiger hätten auf der außerordentlichen Versammlung am Dienstag dem Verkauf an die drei Manager zugestimmt. Laut Handelsblatt lag der Kaufpreis bei rund zwölf Millionen Euro.
Koecke war seit 2003 Finanzvorstand bei Solarworld. Im Zuge der Insolvenz legte er das Amt im August nieder. Solarparc hatte innerhalb des Solarworld-Konzerns Photovoltaik-Kraftwerke geplant, gebaut und betrieben. Laut Branchenkennern gehörte das Tochterunternehmen zu den lukrativen Teilen des Konzerns, mit einem Kraftwerks-Portfolio von rund 222 Megawatt.
Ein weiteres Tochterunternehmen innerhalb des insolventen Solarworld-Konzerns könnte Anfang kommenden Jahres endgültig unter den Hammer kommen. In Übersee gehört die US-Tochter zu den Marktführern, laut Insolvenzverwalter seien nun 15 Interessenten zur Abgabe eines Angebots aufgefordert worden. Maßgeblich für den Wert des Unternehmens ist dabei die im Januar erwartete Entscheidung der Trump-Regierung hinsichtlich von Zöllen gegen Importe aus China und anderswo. Kommen höhere Zölle, dürfte sich der Wert der US-Produktionsstätten erhöhen.
Zuletzt hatte ein im Weißen Haus kursierendes Dokument auf eine solche Entscheidung hingedeutet. Gemeinsam mit dem ebenfalls insolventen Photovoltaik-Unternehmen Suniva hatte Solarworld die Petition Section 201 initiiert – und sich damit gerade auch in der Photovoltaik-Branche viele Gegner geschaffen.
Im Mai hatte der Bonner Solarworld-Konzern Insolvenz angemeldet. Frank Asbeck, Firmengründer und frühere Chef von Solarworld, sicherte sich im Anschluss gemeinsam mit einem Investor aus Katar für die neu gegründete Solarworld Industries GmbH die Betriebsstätten der Solarworld AG in Arnstadt und Freiberg.
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Wenn man über diesen Blödsinn der US Section 201 spricht sollte da nicht „Zölle gegen China“ sondern besser Zölle gegen Deutschland und die EU stehen. Damit es klar ist. Denn die von Solarworld USA und der anderen Pleitebude Suniva angezettelte Runde von marktzerstörendem Protektionismus richtet sich auch gegen deutsche Hersteller. Also auch gegen Solarworld Deutschland. Aber das ist ja nicht USA.
Merke:
Deutsche Modulhersteller dumpen also auch. Oder?