Geschäftsbetrieb der insolventen Phoenix Solar geht vorläufig weiter

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Das Amtsgericht München hat Rechtsanwalt Michael Jaffé zum vorläufigen Insolvenzverwalter der insolventen Phoenix Solar bestellt. Wie die Kanzlei Jaffé Rechtsanwälte Insolvenzverwalter am Montag mitteilte, soll der Anwalt nun das vorhandene Vermögen im Interesse der Gläubiger sichern und die Möglichkeiten einer Fortführung beziehungsweise einer übertragenden Sanierung prüfen.

„Wir stehen noch ganz am Anfang des Prozesses. Es ist deshalb noch zu früh, eine Aussage über die Erfolgsaussichten abzugeben“, sagte Jaffé am Montag vor den Phoenix Solar-Mitarbeiter am Standort Sulzemoos. „Wir müssen jetzt mit Hochdruck daran arbeiten, dass das Unternehmen weiter funktionsfähig bleibt. Dazu brauchen wir die Unterstützung von Banken und Kunden“, so Michael Jaffé in einer ersten Einschätzung.

Auf der Mitarbeiterversammlung informierte der Anwalt die Belegschaft über die ersten Schritte: Die Mitarbeiter würden demnach „schnellstmöglich das ihnen zustehende Insolvenzgeld erhalten“. Derzeit werde eine Vorfinanzierung in Abstimmung mit der Agentur für Arbeit vorbereitet. Bis einschließlich November hätten die Mitarbeiter noch ihre regulären Gehälter erhalten.

Der Geschäftsbetrieb bei Phoenix Solar soll zunächst weitestgehend fortgeführt werden. Vorstand und Insolvenzverwalter bemühen sich demnach derzeit darum, dass die laufenden Projekte (vorwiegend im asiatisch-pazifischen Raum) weiter wie geplant abgearbeitet werden. Mit eigenen Tochtergesellschaften in zehn Ländern auf drei Kontinenten und rund 120 festangestellten Mitarbeitern baut das Unternehmen Photovoltaik-Großkraftwerke und hat 2016 einen Umsatz von rund 140 Millionen Euro erzielt.

Indes seien die ersten Gespräche mit potenziellen Investoren bereits angelaufen, „einige Interessenten haben sich bereits gemeldet“, sagte Finanzvorstand Manfred Hochleitner vor den Mitarbeitern in Sulzemoos. Wie lange diese Gespräche dauern ist nach jetzigem Stand noch offen, wie pv magazine auf Nachfrage erfährt. Die Gespräche über einzelne Landesgesellschaften sollen jedoch so schnell wie möglich zu einem Ergebnis führen. Bis Ende Februar erhalten die Mitarbeiter demnach noch das Insolvenzgeld.

Anlass der Insolvenzanmeldung sind Forderungen eines Kunden der US-Tochter von Phoenix Solar über rund acht Millionen US-Dollar, durch die die Muttergesellschaft in Deutschland mit Erstattungsansprüchen konfrontiert ist. Dies führte zur Zahlungsunfähigkeit und zwang den Vorstand, am 13. Dezember Insolvenz anzumelden.

Versuche der Unternehmensführung, mit dem erwähnten US-Kunden und dem Bankenkonsortium in Deutschland zu einer Lösung zu kommen, blieben erfolglos. Per Ende September 2017 verfügte Phoenix Solar laut Mitteilung noch über einen Finanzmittelbestand von 2,2 Millionen Euro. Mit der Bestellung des Insolvenzverwalters wurde nun auch ein vorläufiger Gläubigerausschuss eingesetzt, dem Vertreter der wichtigsten Gläubigergruppen angehören.

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