TerraE arbeitet seit längerem an einem Aufbau einer Batteriezell-Fertigung im Gigawatt-Maßstab in Deutschland. Nun wird ein Konortium aus insgesamt 17 Unternehmen und Forschungsinstitute ab Januar gemeinsam die Möglichkeiten einer Groß-Serienfertigung für Lithium-Ionen Batteriezellen ausloten, wie TerraE am Donnerstag mitteilte. Im Projekt „Fab4Lib“ sollen innovative Lösungen entlang der Wertschöpfungskette der Lithium-Ionen-Technologie erforscht und diese in Demonstratoren validieren werden. Die TerraE Holding GmbH leitet das Projekt und will die erarbeiteten Ergebnisse sukzessive und zeitnah in einer Großserienproduktion in eigenen Fabriken umsetzen, wie es weiter hieß. Das Projekt habe eine Laufzeit von 18 Monaten und koste 12,1 Millionen Euro. Es wird vom Bundesforschungsministerium mit 5,5 Millionen Euro gefördert.
Das Ministerium will mit der Förderung den Aufbau einer Batteriezellproduktion in Deutschland voranbringen. „Gerade für die Automobilhersteller ist dies von zentraler Bedeutung. Die Batterie stellt einen großen Teil der Wertschöpfung von Elektrofahrzeugen dar“, sagt der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, Thomas Rachel.
Partner des Konsortiums lieferten bereits heute Technologien für die Groß-Serienfertigung an internationale Kunden. Die 17 Unternehmen und Einrichtungen des Konsortiums seien an unterschiedlichen Stellen entlang der Wertschöpfungskette vom Rohstoff bis zum Recycling von Lithium-Ionen Batteriezellen aktiv. Neben TerraE beteiligen sich unter anderem das BMZ Batterien-Montage-Zentrum, Siemens, Manz, die RWTH Aachen und das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) an dem Forschungsprojekt. Ziel sei es, bis zum Ende des Projekts eine konkurrenzfähige Produktionseinheit mit einer Fertigungskapazität von sechs Gigawattstunden jährlich zu entwickeln. Diese Einheit könne künftig dort modular und vielfach aufgebaut werden, wo die entsprechende Kapazität benötigt wird.
Auch in anderen Teilen Europas werden Lithium-Ionen-Batteriefertigungen vorangetrieben. So haben jüngst ABB und Northvolt eine Grundsatzvereinbarung für eine Fabrik in Schweden unterschrieben. Zugleich gibt es in der EU eine Initiative, ein europaweites Konsortium für den Bau von Batterien für Elektrofahrzeuge zu schaffen. Maros Sefcovic, der in der EU für die Energieunion zuständig ist, hatte dafür jüngst Unternehmen nach Brüssel eingeladen, um die Idee eines „Airbus für Batterien“ zu diskutieren.
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Warum machen es die „Premiumhersteller“ nicht selber?
Will BMZ und Co. sich von BMW gegen LG ausspielen lassen?
Ganz Einfach. Weil der Weg das Ziel ist. Man schaue sich ehemals Litech in der Lausitz an, wie oft hier schon Fördergelder versenkt wurden.