Die Solar-Fabrik AG i.L. stellt zum 30. Juni ihren Betrieb ein. Mit dem Betriebsrat sei unter Zustimmung des Sachwalters eine weitere Transfergesellschaft gegründet worden, teilte der insolvente Photovoltaik-Hersteller aus Freiburg mit. Ab dem 1. Juli würden dort bis zu 75 Mitarbeiter des Standorts Freiburg aufgenommen. Dies verursache aber keine Mehrkosten für die Solar-Fabrik i.L., hieß es weiter. Die verbleibenden etwa 15 Mitarbeiter sollten den Vorstand bei der weiteren Abwicklung des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung unterstützen.
Ende Mai kündigte die Solar-Fabrik dann bereits 65 Mitarbeitern in Freiburg betriebsbedingt. Mit den deutlich reduzierten Produktionskosten und auch Overhead-Fixkosten bei nur noch 90 verbleibenden Mitarbeitern erreiche Solar-Fabrik wieder ein wettbewerbsfähiges Niveau, hieß es vor knapp einem Monat. Nach Ansicht von Betriebsrat und Eigenverwaltung seien damit „die bestmöglichen Voraussetzungen für eine Weiterführung des Standorts Freiburg geschaffen“.
Die Solar-Fabrik hatte noch im vergangenen Jahr die Produktionsstätten des insolventen Konkurrenten Centrosolar in Wismar übernommen. Im Februar 2015 folgte dann wegen drohender Zahlungsunfähigkeit selbst ein Insolvenzantrag des Freiburger Herstellers. Zur Begründung gab das Unternehmen an, dass es im vierten Quartal 2014 einen massiven Nachfrage-Einbruch gegeben habe und damit verbunden einen Preisverfall bei Solarmodulen. Rechtsanwalt Thomas Oberle rückte daraufhin als Sanierer in den Vorstand der Solar-Fabrik auf und versucht seither gemeinsam mit dem gerichtlich eingesetzten Sachwalter die Sanierung in Eigenverwaltung voranzutreiben. Im April hatten beide das Amtsgericht informiert, dass im Mai eine Zahlungsunfähigkeit vorliegen würde, wenn sich kein Investor findet. Zunächst eröffneten die Richter am 1. Mai ein Regelinsolvenzverfahren. Dieses wurde wenige Tage später dann wieder in ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung umgewandelt. (Sandra Enkhardt)
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