Das Thema ist nicht neu, aber alle Jahre wieder spannend. Auch die Grafik ist nicht mehr taufrisch, aber wir haben bislang nicht darüber berichtet und sie ist immer noch aktuell. Der holländische Wissenschaftler von der Universität für Technology in Eindhoven, Auke Hoekstra, hat sich die Mühe gemacht und die Vorhersagen des World Energy Outlooks (WEO) der Internationalen Energieagentur (IEA) mit den realen Entwicklungen der Photovoltaik weltweit abgeglichen.
Immer wieder wird auf die falschen Annahmen der IEA verwiesen, hinter denen auch politisches Kalkül zu stecken scheint, eben um die Photovoltaik künstlich klein zu halten. Die Grafik zeigt eindrucksvoll, wie weit die IEA den realen Entwicklungen beim Photovoltaik-Zubau hinterherhinkt. Selbst die zuletzt enthaltenen deutlichen Erhöhungen der jährlich neu installierten Photovoltaik-Leistung liegen weit unter dem, was in der Realität passiert. Auch interessant zu sehen ist, dass die IEA für die Prognose der Entwicklung in den Folgejahrzehnten ebenfalls konsequent an dem Seitwärtstrend festhält. So glaubt sie noch nicht einmal daran, dass 2040 der weltweite Photovoltaik-Zubau die 100 Gigawatt erreichen wird – sondern sie schätzt ihn dann immer noch auf weniger als 80 Gigawatt. In der Realität wird die Marke von 100 Gigawatt global neu installierter Photovoltaik-Leistung bereits in diesem Jahr wohl geknackt. Und das wird bestimmt nicht das Ende der Photovoltaik-Entwicklung sein.
Fazit zu dieser Grafik: Der Photovoltaik-Zubau hat sich in den vergangenen Jahren jeweils exponentiell gesteigert. Bei der IEA schreibt man stur den eigenen Ist-Zustand fort und auch für die Zukunftsprognosen schließt sie die Augen vor der realen Entwicklung, die sie seit Jahren beobachten könnte, wenn sie nur wollte. Schön wiederum, dass die Photovoltaik nicht lesen kann und ihr alle Prognosen solcher Experten egal sind.
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Diese Affäre zeigt sehr schön, wie jeder so in seinem eigenen Echoraum lebt: Die IEA meint, der Anteil der PV am gesamten Energieverbrauch ist bisher so gering, und der Zuwachs immer noch kleiner als der Zuwachs des Energieverbrauchs auf der Welt, dass man sich eingehende Analysen, um zu realistischen Wachstumsprognosen zu kommen, sparen kann. Die Klientel der IEA, Vertreter der fossilen und nuklearen Wirtschaft, wollen vor allem hören, dass sie noch für Jahrzehnte gebraucht werden, und deshalb bekommen sie das auch gesagt.
Diejenigen hingegen, die die Energiewende vorantreiben und daran verdienen wollen, würde natürlich genau eine solche zutreffende Prognose interessieren, mit welchem Wachstum sie für ihr Geschäft rechnen dürfen. Für diese Klientel ist die IEA kein geeigneter Echoraum. Immerhin schon mal schön, wenn wenigstens diese Seite (der Energiewendebefürworter) aus dem eigenen Echoraum hinausschaut, und sich um ein Verständnis der anderen Seite bemüht. Leider scheint mir die Bereitschaft, sich um echtes Verständnis zu bemühen, sehr schnell zu enden. Stattdessen begibt man sich zügig wieder zurück in den eigenen Echoraum, wo man sich über den Splitter im Auge des anderen das Maul zerreißt, ohne den Balken im eigenen zu sehen – das Problem nämlich, dass ohne eine saisonale Speicherung die PV in den meisten Industriestaaten, in denen die Maxima von Solarstromangebot und Stromverbrauch um ein halbes Jahr verschoben sind, nur eine begrenzte Rolle spielen kann.
Immerhin bietet die PV zahlreichen Menschen in den Tropen und Subtropen die Möglichkeit, auch ohne Netzanschluss und steigende CO2-Freisetzung den Einstieg in einen bescheidenen Stromverbrauch zu schaffen.
Die peinlichen Marktvorhersagen der Internationalen Energie-Agentur IEA zur Photovoltaik schreiben sich fort! Auch für die nächsten 6 Jahre sieht die IEA wieder eine lineare und sogar leicht rückläufige Entwicklung des PV Marktes vor und dürfte damit falsch liegen wie die 15 Jahre zuvor! – Solche konstant falschen Marktprognosen einer internationalen Organisation (die von den Steuergeldern ihrer Mitgliedsländer bezahlt wird) führt dann auch zu falschen Energiepolitiken in den Mitgliedsländern und darüber hinaus!
Die IEA und die IPCC träumen von warmen Eislutschern: Wachstum ohne steigenden (Energie-) Verbrauch, ist die Annahme bzw PV Zuwachs als Substitution von fossiler Energie. Aber selbst in China wächst PV nur knapp schneller als der fossile Kraftwerk Zubau. Und was wir nicht dazu rechnen ist Verkehr etc. Alleine was wir im kleinen Österreich an neu zu heizenden Wohn und Gewerbeflächen – kurz Wachstum – dazu bekommen, übersteigt jeden Photovoltaik oder Wind Zubau. Starke Argumente für ein kritisches Betrachten aber auch Diskussionen über Suffizienz und Degrowth inkl. einer kleineren Herde?