In der Europäischen Union gingen die Strompreise für Haushalte im ersten Halbjahr 2017 insgesamt um 0,5 Prozent zurück im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im Mittel lagen die Preise bei 20,4 Cent pro Kilowattstunden, wobei die Preisunterschiede unter den Mitgliedstaaten groß sind, wie die am Mittwoch veröffentlichten Zahlen von Eurostat belegen. Demnacht zahlten Bulgaren in der ersten Jahreshälfte 9,6 Cent pro Kilowattstunde, in Deutschland und Dänemark lagen die Preise bei 30,5 Cent.
In Kaufkraftstandards (KKS), einer einheitlichen Kunstwährung, welche generelle Preisunterschiede zwischen verschiedenen Ländern ausgleicht, zeigt sich, dass im Vergleich zu den Kosten für andere Waren und Dienstleistungen die Strompreise für Haushalte in Finnland (12,8 KKS pro 100 Kilowattstunden), Luxemburg (13,5) und den Niederlanden (14,2) am niedrigsten waren und für Haushalte in Deutschland (28,7), Portugal (28,6), Polen (25,9), Belgien (25,6) und Spanien (25,4) am höchsten.
Ein wesentlicher Grund für die unterschiedlichen Strompreise sind die unterschiedlichen Anteile von Steuern und Abgaben. In Dänemark bestehen zwei Drittel des Strompreises aus Steuern und Abgaben, in Deutschland sind es 54 Prozent, in Portugal 52 Prozent, wohingegen sich der Strompreis in Malta nur zu fünf Prozent aus Steuern und Abgaben ergibt. Im Durchschnitt bestanden die Strompreise in der EU zu über einem Drittel (37 Prozent) aus Steuern und Abgaben.
Die Gaspreise für Haushalte sanken zwischen dem ersten Halbjahr 2016 und dem ersten Halbjahr 2017 in der EU um durchschnittlich 6,3 Prozent und lagen bei 5,8 Cent pro Kilowattstunden. In Deutschland lagen die Gaspreise bei 6,1 Cent pro Kilowattstunde leicht über dem EU-Durchschnitt. Der Anteil von Steuern und Abgaben am Gaspreis lag hier bei 26 Prozent und damit genau so hoch wie im EU-Durchschnitt.
Hierzulande wird derzeit auch im Bundeswirtschaftsministerium darüber diskutiert, wie der Unterschied in der Abgabenbelastung bei Gas und Strom verringert werden kann, da er unerwünschte Lenkungseffekte hat. Die heutige Situation führt dazu, dass bei Heizungen der Gasbrennwertkessel gegenüber Wärmepumpen bevorzugt wird.
Weitere Zahlen zu den Energiepreisen finden Sie auf der Seite von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, unter diesem Link.
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Deutschland ist das einzige Land in der EU das EEG mit einer Umlage der Förderung auf die Endverbraucher fördert, und damit den Endverbraucherpreis belastet und der Staat zusätzlich auch noch 19 % Mehrwertsteuer auf diese Umlage draufschlägt . Aktuell sind das zusammen 8,082 Cent pro KWH, zieht man die von den obengenannten deutschen Preisen für Endverbraucher ab, dann ist der Abstand zum Schnitt der EU nicht mehr sehr groß.