Ein gutes Jahr

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„Wird wachsen – Depression ist vorbei“, schreibt ein Teilnehmer der pv magazine-Kurzumfrage. Nicht nur ihm, einem großen Teil der Branche wurde dieses Jahr Erholung zuteil. Und das scheint so weiterzugehen. Das zeigt sich nicht nur bei den Photovoltaik-Zubauzahlen, sondern auch in den vielen Interviews, die die pv magazine-Redaktion in den vergangenen Wochen geführt hat. Der Aufwärtstrend geht demnach nächstes Jahr weiter, wenn auch nicht so stark. Die pv magazine Kurzumfrage unter 49 Installateuren und EPCs ergab, dass sie im Kleinanlagensegment mit rund 11 Prozent Wachstum rechnen. Die Betriebe, die im Gewerbesegment unterwegs sind, rechnen mit noch mehr, nämlich mit 20 Prozent. Die Bandbreiten sind groß, da jeder Betrieb anders ist und in einer anderen Situation ist. Allerdings sind die Zuwächse für dieses Jahr kleiner als die, die die amtlichen Statistiken zeigen, die EuPD Research quartalsweise auswertet. Nach diesen legte das Kleinanlagensegment 33 Prozent zu (bezogen auf die ersten drei Quartale), die Gewerbesegmente bis 500 Kilowatt um 70 Prozent und das Segment 500 Kilowatt bis ein Megawatt, was derzeit kaum noch Freiflächen enthalten dürfte, sogar um mehr als 200 Prozent.

Als größte Hemmnisse werden – wie schon vergangenes Jahr – der bürokratische Aufwand und, immer wieder die EEG-Umlage auf den Eigenverbrauch genannt. Dadurch würden Anlagen kleiner gebaut als möglich. „Die Anlagen über 10 Kilowatt sind für den Endkunden zu kompliziert“, so ein Kommentar. Auch die Installateursknappheit, über die ja schon öfter zu lesen war, wird als hinderlich benannt. Allerdings scheint diese sehr abhängig von der Region zu sein. Nicht alle haben die Schwierigkeit, kein Personal zu finden. Auch ist die Stimmung in der Bevölkerung nicht immer gut, schreiben einige. „Der Markt an sich wird immer schwieriger, da alleine der Preis für einen Großteil der Kunden ausschlaggebend ist“, ist die Erfahrung eines Installateurs.

Das „Preisdumping“ ist auch so ein wiederkehrendes Thema. Die Preisspanne für den Endkundenpreis geben die Befragten zwischen 1.200 und 2.500 Euro pro Kilowattpeak netto für eine acht Kilowattpeakanlage an. Die meisten Angaben liegen zwischen 1400 und 1600 Euro. Bei einer 50 Kilowattanlage sinkt das Fenster auf 900 bis 1.400 Euro pro Kilowattpeak. Bei einer 150 Kilowattpeakanlage sind es 100 Euro weniger und bei einer 500 Kilowattanlage noch einmal so viel Reduktion. Heimbatteriespeicherpreise liegen demnach zwischen 550 und 3.200 Euro pro Kilowattstunde (Endkundenpreis netto), mit einem großen Peak zwischen 900 und 1.400 Euro pro Kilowattstunde. Wie immer muss man hier berücksichtigen, dass es sich um Preisspannen für unterschiedliche Produkte handelt, so dass höhere Preise durchaus gerechtfertigt sein können.

Die Zufriedenheit ist trotzdem groß. „Wir denken, der deutsche Markt ist inzwischen sehr stabil und wird sich ohne weitere politischen Interventionen sukzessive vergrößert“, sagt ein Teilnehmer. „Wir sind mit der derzeitigen Entwicklung zufrieden“, ein anderer. Dies ist auch ein Tenor aus den Einzelinterviews, die pv magazine geführt hat. Diese werden wir in den kommenden Tagen sukzessive veröffentlichen.

Korrektur: In der ersten Version haben wir versehentlich die Systempreise der Photovoltaikanlagen in Euro pro Kilowattstunde statt in Euro pro Kilowattpeak angegeben. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.

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