Chinas Nationale Entwicklungs- und Reformkommission (NRDC) und die Nationale Energieagentur (NEA) arbeiten an einem Pilotprojekt für den Stromhandel. Die Handelsplattform – die es Betreibern von kleineren Photovoltaik- und Windkraftanlagen erlaubt, ihren Strom direkt an Verbraucher zu verkaufen – soll bis Ende Dezember startbereit sein, wie es in einem Statement von NEA heißt. Das Programm solle dann bis Ende Juni 2018 evaluiert werden.
Der chinesische Photovoltaik-Hersteller Jinko Solar erklärte in einer Stellungnahme per Mail, dass die Ankündigung Pekings Engagement für eine umfassende Reform des Großhandelsmarktes für dezentrale Erzeugung zeige. Er lobte die Entschlossenheit der Regierung, den offenen Handel mit Strom aus erneuerbaren Energien zu erleichtern.
„Direkter Handel bedeutet weniger Abhängigkeit von Subventionen für die Photovoltaik, da die Photovoltaik im direkten Wettbewerb mit den Kohlekraftwerken stehen würde“, heißt es von Jinko Solar weiter. „Die Hersteller werden keine andere Wahl haben, als den Rückgang der Produktionskosten zu beschleunigen.“
Das Pilotprogramm bildet die Grundlage für die Entwicklung eines direkten Handelssystems, bei dem große Verbraucher wie Unternehmen oder Fabriken, ihren Strom direkt von Erzeuger kaufen können – entweder bilateral oder über einen zentralisierten Auktionsmechanismus. Für die Testphase, die im Februar 2018 in von der NEA noch nicht benannten sechs Provinzen starten soll, werden Lenkungsgebühren festgelegt. Teilnehmende Projekte müssen bestimmte Anforderungen an die Netzanbindung erfüllen, wie es weiter hieß. NEA wies zudem darauf hin, dass in den teilnehmenden Regionen weitere dezentrale Kapazitäten zugebaut würden. Chinas Definition für dezentrale Photovoltaik-Anlagen ist ziemlich breit gefasst. Sie beinhaltet auch Freiflächenanlagen bis 20 Megawatt Leistung.
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