Ein weltweites Elektrizitätssystem, das komplett auf erneuerbaren Energien basiert, schafft Versorgungssicherheit zu jeder Stunde über das komplette Jahr. Es ist dabei auch noch kosteneffizienter als das aktuelle Stromsystem, welches hauptsächlich auf fossilen Brennstoffen und Kernkraft basiert. Dies sind die Kernergebnisse der am Mittwoch auf der Klimakonferenz COP 23 in Bonn vorgestellten Studie „Globales Energiesystem basierend auf 100% Erneuerbarer Energie – Stromsektor“ der Lappeenranta University of Technology (LUT) und der Energy Watch Group (EWG). Die Berechnungen beziehen sich auf das Jahr 2050. Dann würden sich die mittleren globalen Stromkosten (LCOE) für ein erneuerbares Stromsystem auf 52 Euro pro Megawattstunde belaufen. Darin enthalten seien Kosten für die Abregelung, Speicherung und den Netzausbau. Im Vergleich dazu lagen die die mittleren Kosten weltweit 2015 bei etwa 70 Euro pro Megawattstunde liegen, wie es weiter hieß.
In der Studie wird prognostiziert, dass die Weltbevölkerung von 7,3 auf 9,7 Milliarden Menschen bis zur Mitte des Jahrhunderts anwächst. Daher werde auch der weltweite Energiebedarf im Energiesektor von 24.310 Terawattstunden (TWh) im Jahr 2015 auf ungefähr 48.800 TWh im Jahr 2050 ansteigen. Der meiste Strom wird dabei von der Photovoltaik geliefert. In der Studie wird sie 69 Prozent Anteil am globalen Strommix haben, die Windenergie 18 Prozent, Wasserkraft acht und Bioenergie zwei Prozent.
Bis 2030 würden Photovoltaik und Windkraft noch etwa gleich aufliegen und einen Anteil von 37 und 32 Prozent haben. Danach werde jedoch die Photovoltaik wettbewerbsfähiger und daher deutlich stärker bis 2050 ausgebaut. „Auf Grund von stark fallenden Kosten werden Photovoltaik und Batteriespeicherung die wichtigsten Pfeiler des erneuerbaren Energiesystems sein“, so eine Erkenntnis der Studie. Die Batteriespeicher seien dabei die Schlüsseltechnologie für Photovoltaik. Sie würden die täglichen Schwankungen ausgleichen. Gas, das aus erneuerbaren Energien erzeugt werde, diene für die saisonale Speicherung.
Mit einer kompletten Energiewende ließen sich zudem die Treibhausgasemissionen im Stromsektor auf null reduzieren. Die Energieverluste würden drastisch verringert. Dann könnten zudem 36 Millionen Menschen im Stromsektor Arbeit finden – 17 Millionen mehr als derzeit. „Die Energiewende ist nicht länger eine Frage von technologischer Umsetzbarkeit oder wirtschaftlicher Rentabilität, sondern eine Frage des politischen Willens“ sagte Hauptautor Christian Breyer, LUT-Professor für Solarwirtschaft und Vorsitzender des wissenschaftlichen EWG-Beirats. Grünen-Politiker und EWG-Präsident Hans-Josef Fell ergänzte: „Es gibt keinen Grund auch nur einen weiteren Dollar in fossile oder nukleare Energiegewinnung zu investieren.“ Die Investitionspläne in Stromerzeugung mit Kohle, Kernkraft, Erdgas und Erdöl müssten eingestellt werden. Das Geld sollte in erneuerbare Energien und die für sie notwendige Infrastruktur umgelenkt werden. „Alles andere würde nur unnötige Kosten bedeuten und die Klimaerwärmung weiter verschlimmern“, so Fell weiter.
Die für die Studie verwendete Modellierung entwickelte die LUT. Sie berechne den kostenoptimierten Mix von Technologien auf Grundlage von lokal verfügbaren erneuerbaren Energieressourcen, wobei die Welt in 145 Regionen eingeteilt ist. Demnach wird ein kosteneffizienterer Pfad für eine Energieversorgung in jeder der 145 Regionen berechnet auf Grundlage einer stündlichen Auflösung für ein gesamtes Jahr. Das Szenario der weltweiten Energiewende sei in Abschnitten von fünf Jahren für den Zeitraum von 2015 bis 2050 berechnet worden. Die Ergebnisse wurden dann in neun Hauptregionen der Welt zusammengefasst, bestehend aus: Europa, Eurasien, Mittlerer Osten und Nordafrika, Sub-Sahara Afrika, Südasien, Nordost Asien, Südost Asien, Nordamerika und Südamerika. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) und die Stiftung Mercator haben die Studie mitfinanziert.
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Agora/Fraunhofer
Current and Future Cost of Photovoltaics
https://www.ise.fraunhofer.de/content/dam/ise/de/documents/publications/studies/AgoraEnergiewende_Current_and_Future_Cost_of_PV_Feb2015_web.pdf
Bitte realistischer berichten
Mit Verlaub, aber als Dipl.-Ing. für betriebliche Energieversorgung und als Energetiker mit den Fachbereichen rationelle Energieanwendung und Energieeffizienz sowie nach der Vereinigung als Leiter einer öffentlichen Energie- und Bauberatung und als Projektentwickler für solares Bauen und Nutzung der Solarwärme (bis 2004) und Entwicklung alternativer Antriebskonzepte (Solarboote und E-Mobile – bis 2009) – (Solarbootpavillon Köpenick mit Solarbootverleih) – http://www.solarwaterworld.de/#teaser !
So habe ich aus meinen Berufserfahrungen in ca. 35 Jahren recht differenzierte Ansichten zur Nutzung alternativer Energieträger gewonnen. Das Grundproblem bei den alternativen Energieträgern PV und Wind ist erstens – das die installierte Leistung – NIE der verfügbaren Leistung entspricht und zweitens der Strom generell fluktuierend -„sich ständig ändernd“ geliefert wird ! Drittens liegen die Systemwirkungsgrade von PV bei 12 bis 14 % und bei Wind bei 20 – 22 %, d.h. eine 1 kWp-PV-Anlage liefert im Jahr ca. 1 MWh eine 2 MW WKA liefert im Jahr ca. 4.000 MWh und viertens benötigen beide Energieträger einen riesigen Flächenbedarf pro Anlage!
Übrigens nennen wir Techniker die Energiespeicher für elektrischen Strom Akkumulatoren bzw. kurz „Akkus“ !