Bei zwei Projekten in Deutschland sollen Privatpersonen künftig mit Hilfe der Blockchain-Technologie Strom kaufen und verkaufen können. Das Allgäuer Überlandwerk (AÜW) aus Kempten und das New Yorker Start-Up LO3 Energy, das auch hinter dem Brooklyn Microgrid steht, entwickeln gerade gemeinsam eine entsprechende Plattform für ein Projekt im Allgäu. Das Brooklyn Microgrid verbindet Nutzer digital zu einem virtuellen Stromnetz, in dem überschüssige Energie von regenerativen Erzeugungsanlagen direkt an andere Teilnehmer in der Nachbarschaft verkauft werden kann. Dabei bildet die Blockchain-Technologie, die als besonders fälschungssicher gilt, die Grundlage für die Vertragsabschlüsse.
Ziel des Projekts im Allgäu ist laut AÜW der Aufbau einer Handelsplattform, auf der Stromerzeuger und Stromverbraucher zusammengebracht werden und untereinander – ohne einen dazwischengeschalteten Energieversorger – Strom handeln können. „Im ersten Versuch nutzen wir unsere bestehenden Erfahrungen aus dem Allgäu Microgrid“, sagt AÜW-Geschäftsführer Michael Lucke. „Im zweiten Schritt möchten wir den Stromhandel auf unser gesamtes Netzgebiet ausweiten. Denkbar ist dann zum Beispiel, dass ein Landwirt aus Niedersonthofen mit einer großen Photovoltaik-Anlage seinen überschüssigen Strom an einen Mieter in Kempten verkauft, der bis dato keine Möglichkeit hatte, gezielt die regionale Ökostromproduktion zu unterstützen.“
In der Aufbauphase der Plattform sollen Pilotkunden einen von LO3 Energy speziell entwickelten Smart Meter erhalten, der Teil der Blockchain ist. Über eine darauf zugeschnittene App soll es den Teilnehmern dann möglich sein, auf der Plattform untereinander mit Hilfe einer digitalen Währung Strom zu handeln. Dabei sollen die Pilotkunden Präferenzen angeben können, wie sich ihr in lokalen Erzeugungsanlagen produzierter Strommix zusammensetzen soll. Das dreijährige Versuchsprojekt von AÜW und LO3 Energy soll im ersten Quartal 2018 starten.
Ein weiteres Blockchain-Vorhaben in Deutschland ist das Landau Microgrid Project (LAMP), teilt das AWÜ weiter mit. Für dieses Projekt arbeitet LO3 Energy mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und der Energie Südwest AG zusammen. Die beiden Projekte im Allgäu und in Landau stehen laut AWÜ in enger Abstimmung. Es sei geplant, die verschiedenen Erkenntnisse untereinander auszutauschen und voneinander zu lernen.
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