Da hat Christian Pech wohl Pech gehabt: Wie die Nürnberger Nachrichten jetzt melden, wurde der Vizelandrat des Kreises Erlangen-Höchstadt bereits am Dienstag verhaftet. Er soll in die millionenschweren Betrügereien beim Import von Photovoltaik-Modulen verwickelt sein, die am Dienstag Schlagzeilen machten (pv magazine berichtete). Den Nürnberger Nachrichten zufolge darf die zuständige Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth aus Datenschutzgründen die Verhaftung Pechs nicht bestätigen.
Christian Pech gibt auf seiner Homepage an, „derzeit im Projektgeschäft im Bereich der Photovoltaik“ zu arbeiten. Er schreibt: „Dabei kümmere ich mich vor allem um die Errichtung von Photovoltaik-Freilandanlagen.“ Auf seinem Facebook-Profil nennt er als aktuellen Arbeitgeber die Nürnberger Firma Zhejiang Sunflower Light Energy Science & Technology LLC. Der chinesische Photovoltaik-Hersteller agiert in Europa auch unter dem Namen Sunowe Photovoltaic.
Das Zollfahndungsamt München geht davon aus, dass eine Nürnberger Firma mehr als 30 Millionen Euro Antidumping- und Ausgleichszölle beim Import von chinesischen Photovoltaik-Modulen hinterzogen hat. Die Ermittler hatten am Montag mit Unterstützung der Zollfahndungsämter Stuttgart und Frankfurt/Main drei Haftbefehle vollstreckt sowie insgesamt 14 Wohn- und Geschäftsräume in Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz durchsucht. Darüber hinaus seien Geschäftsunterlagen in Solarparks in Baden-Württemberg beschlagnahmt worden. Wie ein Sprecher des Zollfahndungsamtes München auf Anfrage von pv magazine bestätigte, sind weitere Fälle anhängig. Insgesamt bewege sich die Höhe der hinterzogenen Zollsummen für eingeführte Solarmodule im dreistelligen Millionenbereich.
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