Im Jahr 2016 haben Atomkraftwerke in der EU rund 800 Milliarden Kilowattstunden Strom geliefert, erneuerbare Energien jedoch etwa 950 Milliarden Kilowattstunden. Das meldet die Agentur für ErneuerbareEnergien (AEE) unter Berufung auf Daten der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA). Damit sei die Produktion von Atomstrom im immer älter werdenden EU-Kraftwerkspark 2016 im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozent gesunken, während die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien um rund zwei Prozent gestiegen sei.
In den kommenden Jahren werden aus Sicht der AEE die Erneuerbaren weiter zulegen, da die installierte Leistung in zahlreichen EU-Mitgliedstaaten spürbar gewachsen sei. Die neue französische Regierung habe zudem das Ziel bekräftigt, den dominierenden Anteil der Atomenergie bis 2025 auf 50 Prozent abzusenken und dazu bis zu 17 Atomreaktoren stillzulegen – knapp die Hälfte aller EU-Atomreaktoren steht in Frankreich. In Deutschland soll Ende 2017 Block B des Kernkraftwerks Gundremmingen vom Netz gehen. Trotz Atomausstiegsbeschluss sei Deutschland, das noch über sieben Atomkraftwerke verfüge, jedoch bislang vor Großbritannien und Schweden immer noch der zweitgrößte EU-Atomstromproduzent.
Wie die AEE weiter mitteilt, halten einzelne EU-Mitgliedstaaten an der Kernkraft fest, darunter Großbritannien und Finnland. Die EU-Kommission habe hohe Subventionen der britischen Regierung für das Kernkraftwerk an der englischen Westküste genehmigt, das knapp 20 MMilliarden. britische Pfund (21,4 Milliarden Euro) kosten und in zehn Jahren erstmals Strom produzieren solle. Die EU-Kommission habe in diesem Sommer zudem ihre Unterstützung für den sogenannten Keltischen Interkonnektor gegeben, eine 600 Kilometer lange Stromtrasse von Frankreich nach Irland. „Der Trend geht klar in Richtung erneuerbare Energien“, sagt AEE-Geschäftsführer Nils Boenigk. Bei der aktuellen Reform der Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED II) müsse die EU die Gelegenheit ergreifen, mit Ausbauzielen und Marktzugangsregeln einen fairen Wettbewerb für die erneuerbaren Energien zu gewährleisten.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Mit dem Absenden dieses Formulars stimmen Sie zu, dass das pv magazine Ihre Daten für die Veröffentlichung Ihres Kommentars verwendet.
Ihre persönlichen Daten werden nur zum Zwecke der Spam-Filterung an Dritte weitergegeben oder wenn dies für die technische Wartung der Website notwendig ist. Eine darüber hinausgehende Weitergabe an Dritte findet nicht statt, es sei denn, dies ist aufgrund anwendbarer Datenschutzbestimmungen gerechtfertigt oder ist die pv magazine gesetzlich dazu verpflichtet.
Sie können diese Einwilligung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. In diesem Fall werden Ihre personenbezogenen Daten unverzüglich gelöscht. Andernfalls werden Ihre Daten gelöscht, wenn das pv magazine Ihre Anfrage bearbeitet oder der Zweck der Datenspeicherung erfüllt ist.
Weitere Informationen zum Datenschutz finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.